Wesseling ist Darm- und Pankreaszentrum
Erneute Zertifizierung
Wesseling. Das sind erschreckende Zahlen: Bei einer von 19 Frauen sowie einem von 15 Männern wird Darmkrebs diagnostiziert. Und jährlich erkranken etwa 13 von 100.000 Menschen in Deutschland an einem Pankreas-Karzinom.
Dabei steigt beim Darmkrebs das Risiko bis ins hohe Alter, und das größte Risiko stellen das Vorkommen von Darmpolypen dar - doch diese können durch regelmäßige Darmspiegelungen gut erkannt werden, und dann hat man gute Heilungschancen. Eine bösartige Erkrankung der Bauchspeicheldrüse (Pankreas-Karzinom) hingegen verläuft lange symptomlos, wird deshalb oft zu spät erkannt.
Auf das alles macht aktuell das Dreifaltigkeits-Krankenhaus aufmerksam, denn das Darm- und das Pankreaszentrum Rhein-Erft des Hospitals absolvierten erneut erfolgreich die Rezertifizierung der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) als Viszeralonkologisches Zentrum. Damit gehört das Dreifaltigkeits-Krankenhaus zu nur elf Krankenhäusern außerhalb der Universitäten in ganz NRW, die die Behandlung in einem zertifizierten Viszeralonkologischen Zentrum anbieten können.
Das Darmzentrum wird seit 2009 regelmäßig von der DKG zertifiziert und gehört mit dem dort 2017 gegründeten Pankreaszentrum Rhein-Erft zu den anerkannten Tumorzentren in Deutschland.
„Tumorzentren, die von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert wurden, sind eine wichtige Anlaufstelle für Krebspatienten und deren Angehörige“, weiß Professor Dr. Christoph A. Jacobi, der beide Zentren leitet, und erklärt, dass es strikte Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zertifizierung bege: „Ein Kriterium ist die sogenannte Mindestmengen-Forderung. Hier muss ein Krankenhaus nachweisen, dass es eine bestimmte Anzahl an Krebspatienten behandelt hat und somit über entsprechende Erfahrungen in der Behandlung der Erkrankung verfügt.“ Ein weiteres Zertifizierungskriterium ist, dass die Erkrankungen entsprechend der aktuellen Therapie-Leitlinien behandeln werden. „Für die Zertifizierung ist gefordert, dass wichtige Therapieentscheidungen in einer sogenannten Tumorkonferenz durchgesprochen werden. Hier sind Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen vertreten wie zum Beispiel Chirurgen, Gastroenterologen, aber auch Onkologen und Strahlentherapeuten, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen in die Behandlungsempfehlung mit einbringen“, erklärt Dr. med. Gernot Peter Meyer, der als leitender Oberarzt beide Zentren koordiniert. Zudem werden alle Zentren hinsichtlich ihrer Ergebnisqualität und Komplikationen überprüft und müssen hier vorgegebene Qualitätsmaßstäbe erreichen.
Auch die Nachsorge ist ein wichtiges Glied in der Behandlungskette, bei der Patienten neben psychoonkologischen Fachkräften auch ein Team von Ernährungsberater und ein weiteres Team für die Bewegungsherapie während des Genesungsprozesseses zur Seite stehen. „Ein zertifiziertes Zentrum, in dem Experten Hand in Hand arbeiten, bietet so sehr gute Voraussetzungen für eine optimale Therapie und bestmögliche Behandlungserfolge“, fasst Professor Jacobi die Vorteile zertifizierter Zentren zusammen.
Auch wissenschaftlich ist das Wesselinger Zentrum aktiv und leitet zusammen mit dem Centrum für Integrierte Onkologie des Uniklinikums Köln eine Studie zur multimodalen Therapie bei Tumorpatienten, welche neue Wege in der additiven Therapie im ambulanten Setting untersucht.
Redakteur/in:Montserrat Manke |
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