Charlène de Verre zog Publikum nach Wesseling
Erste Travestie-Show in Mines Spatzentreff
Wesseling. Mit dem Glas in der Hand begann Charlène de Verre ihr Show-Programm im voll besetzten Café/Bistro Mines Spatzentreff. Zunächst war es nur ein Wasserglas - später am Abend war es dann ein Kölschglas. Nomen est omen. Gute Unterhaltung wollte die Travestie-Künstlerin mit ihrem Gesang bieten - und die Gäste hatten ihren Spaß. Sie gab sich als attraktive Vollblut-Lady, elegant gekleidet, im blau-schwarzen oder schwarz-goldenen Minikleid mit hochhackigen roten bzw. schwarzen Schuhen, gut gestylt, nicht zu schrill.
Die Sängerin und Moderatorin Charlène de Verre ist das Alter Ego des Schriftstellers und Fotografen Karl-Heinz Nauroth, den viele auch als Ortsvorsteher von Roisdorf kennen. 2010 bis 2012 hat sie ihr Charlène-Programm mit der Gesangslehrerin Michaela Ische aus Hannover entwickelt. Und sie hatte in Mines Spatzentreff fast Heimspiel: schräg gegenüber in St. Germanus sang der junge Charly im Kinderchor bei Cordula und Wolfgang Krane, nebenan im Morschhäuser ging seine Tante Thea einkaufen und gegenüber in Ruttmanns Waage hat seine Mutter gejobbt.
Mit englisch-sprachigen Songs zu instrumentalen Playbacks ging es los: "Fly Me To The Moon" und "I've Got You Under My Skin" von Frank Sinatra, "These Boots Are Made For Walking" von Nancy Sinatra. Dann gab es Klassiker wie "La Paloma" von Hans Albers, allerdings mit einem Samba-Playback, und die bekannten Lieder der großen Diven wie "Nur nicht aus Liebe weinen" von Zarah Leander, "Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt" von Marlene Dietrich, "Seemann, deine Heimat ist das Meer" von Lolita und "Für mich soll's rote Rosen regnen" von Hildegard Knef.
In der launigen Moderation erklärte Charlene auch, wie einzelne Titel in ihr Repertoire gekommen sind, zum Beispiel "Es ist nicht leicht, ein Clown zu sein" vom Travestieduo der 1980er Jahre Mary & Gordy, dargestellt von Georg Preuße und Reiner Kohler. Eifrig mitgesungen wurde vom überwiegend weiblichen Publikum bei den Schlagern "Heut' Abend hab' ich Kopfweh" von Ireen Sheer, "Liebe kann so weh tun" von Marianna Rosenberg und "Aufrecht geh'n" von Mary Roos, das war sogar ein ESC-Song. Sehr gut kamen auch die kölschen Lieder der Bläck Fööss an wie "Die 3 vun dr Linie 2" und "Drink doch ene mit". Viele Handys wurden gezückt, um einige Szenen festzuhalten.
Charlène macht alles selbst: von der Maske über die Tontechnik bis zum Playback-Start am Laptop. Und ihre nostalgische Musikauswahl und ihre charmante Moderation kamen gut an, so dass nach den Zugaben am Ende eines schönen Abends auch eine weitere Show mit neuen Liedern im 4. Quartal gewünscht wurde. Inhaberin Mine Murzoglu freut sich schon darauf...
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