Spritzige Show des Brühler Chors im Rheinforum
Eufonia "Land der Fantasie"

Angst vor dem Drachen.  | Foto: Anita Brandtstäter
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Wesseling. Wer bei einem Konzert des MGV Eufonia Brühl 1984 e.V. ein normales Chorkonzert erwartet, wird überrascht sein. Seit fast 40 Jahren begeistern die Sänger aus der Nachbarstadt ihr Publikum jedes Jahr mit immer wieder neuen Ideen und einer großartigen Show. Dabei kommt die Qualität des vier- bis achtstimmigen Gesangs aber nicht zu kurz.

In der ersten Konzerthälfte kamen die Sänger als Solisten und in kleineren Ensembles der Reihe nach auf die Bühne - mit entsprechenden Auftritts-Songs. Und alle trugen grün fluoreszierende Fliegen. Der elegante Auftritt in Frack und Zylinder erinnert an die Comedian Harmonists. Das bunte Programm drehte sich dieses Mal um Fantasie - mit F geschrieben - oder das Phantasialand in Brühl - mit Ph geschrieben. Manchmal brauchte man auch etwas Fantasie, um die Songs mit dem Thema "Land der Fantasie" zu verbinden - wie Moderator Klaus Kröhne sogar einräumte. In einigen Ansagen entstand ein spannender Dialog mit dem Pianisten Joachim Jezewski, der den Chor seit seiner Gründung sowohl virtuos als auch gefühlvoll am Flügel begleitet.

Das besondere bei den Konzerten: es werden alle Genres bedient - von Klassik bis Pop und von Jazz bis Schlager und von Opern- bis zu Filmmelodien ist alles dabei. Jeder Titel wird dabei für Eufonia maßgeschneidert arrangiert und neu getextet. Die Arrangements sind von Uwe Dettmar, Bernhard Fritz, David Gómez St., Sebstian Rau und Erik Weis. Insgesamt eine Musikshow voller Überraschungen und feinste Unterhaltung mit kabarettistischen Spitzen. Und das macht einfach Spaß - sowohl den Zuschauern als auch den Sängern.

Die Sänger sind zum Teil noch die Kerntruppe des ehemaligen Männerchores des Brühler Max-Ernst-Gymnasiums. Aber es sind etliche junge Stimmen dazugekommen - im Gegensatz zu vielen anderen Männerchören. Der Chor entstand 1984, als zu einer Schulchorprobe nur die Männerstimmen erschienen waren. Weil es so gut klappte, beschloss die Lehrerin Christina Kröhne spontan, mit den Jungs weiter zu arbeiten. Nach dem Abitur gründete man den MGV Eufonia - und die Leiterin prägte den Chor über Jahrzehnte bis zu ihrem Tod 2011. Im Jahr 2018 hat die Sopranistin Dorothea Kares den Chor übernommen. Energisch und temperamentvoll dirigierte sie die vielfältigen Lieder. Und im Duett präsentierte sie auch ihr eigenes Gesangskönnen.

Im zweiten Teil wurde gar eine neue Oper aufgeführt: "Es war ein-moll in Eufonien". Neben den Standard-Arrangeuren waren außerdem die Moderatoren Klaus Kröhne und Jochim Jezewski beteiligt. Es wurde hinreißend gespielt - in fantasievollen Kostümen von Zwergen, Schlümpfen, Elfen und Feen.. Der junge Protagonist musste sogar mit einem Drachen kämpfen, sich in einer Höhle verstecken... und es ging um die Dur-Stimmgabel, die zum Schluss erobert wurde. Die Elfen und Feen vom Schloss Moritzburg sprachen Kölsch und Sächsisch. Als Höhepunkt erklang das FC-Lied - und es wurden Fan-Schals geschwenkt.

Das Wesselinger Publikum war begeistert. Und den Sängern hat es auch besonders gut gefallen - die Atmosphäre im Rheinforum war einfach großartig. So konnten auch alle eingeplanten Zugaben nach der eifrig beklatschten Oper routiniert ab-gespult werden. Wer es verpasst hat: die weiteren Termine des aktuellen Progrmms:

  • 18./19.03.2023 St. Remigius, Köln-Sürth
  • 25./26.03.2023 LVR-Landesmuseum Bonn
LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

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