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Jahreskonzert der HCC Big Band begeisterte
Gaby Goldberg gratulierte Paul Kuhn zum 90. im Himmel

Die HCC Big Band unter Adi Becker begeisterte mit vielen Arrangements von Paul Kuhn, die authentisch von Gaby Goldberg interpretiert wurden.  | Foto: Anita Brandtstäter
  • Die HCC Big Band unter Adi Becker begeisterte mit vielen Arrangements von Paul Kuhn, die authentisch von Gaby Goldberg interpretiert wurden.
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Wesseling: Das war ein besonderes Jahreskonzert der HCC Big Band unter Leitung von Adi Becker! Unter dem Motto "Happy Birthday, Paul Kuhn" hatten die Musiker viele Arrangements des Bandleaders einstudiert, der dieses Jahr 90 Jahre alt geworden wäre. Und als Gast interpretierte Gaby Goldberg, die Sängerin der legendären Paul Kuhn Band, Titel wie "Fly Me To The Moon", die er geliebt hatte und deren Arrangements er für sie oder für seine dritte Frau Ute Hellermann geschrieben hat, die als Leiterin der Ute Mann Singers in den 1980-er Jahren bekannt geworden ist.

Adi Becker freute sich, nicht nur seine Musikerkollegin aus der Eifel wiederzusehen,
sondern auch Paul Kuhns Witwe im Publikum begrüßen zu können. Und Gaby Goldberg unterstützte ihn auch tatkräftig bei der Moderation und konnte etliche
Details von der musikalischen Arbeit mit Paul Kuhn berichten. Vor genau
30 Jahren hatte sie den Song "Can't Help Lovin' That Man Of Mine" von Jerome Kern aus dem Musical "Showboat" zum ersten Mal in der Kölner Philharmonie gesungen. Das Konzert sollte aufgezeichnet werden, aber die Technik hat nicht geklappt. Und bei der Nachsynchronisation fehlte ihr dann die Luft, weil sie schwanger war - jetzt beim Konzert saß jetzt ihr Sohn im Publikum!

Im Repertoire der großartigen Sängerin, die trotz außergewöhnlicher Bühnenpräsenz völlig sympathisch und gar nicht divenhaft rüberkam, dann zwei Titel von Jule Styne:  "Just In Time" und die traurige Ballade "Guess I'll Hang My Tears Out to Dry", die Ute Hellermann besonders rührte, so dass sie sich an der Bühne herzlich dafür bedankte.

Viele Musical-Songs wurden zu Jazz-Standards, auch wenn die Musicals selbst beim Publikum durchgefallen sind, so z.B. "It's Only A Papermoon", das Nat King Cole zum Evergreen machte, oder "Come Rain Or Come Shine" aus dem Broadway-Musical "St. Louis Woman".  Die Ausnahme ist es, wenn Pop-Songs zu Jazz-Standards werden wie Stevie Wonders "You Are The Sunshine Of My Life". Das Arrangement von "Orange Coloured Sky", auch ein Song von Nat King Cole, hatte Paul Kuhn für sie geschrieben.

Die Zusammenarbeit mit Gaby Goldberg hatte der Band gut getan, auch bei ihren Nummern ohne Gesang waren die Musiker an diesem Abend besonders gut aufgelegt, ob bei den Tutti-Passagen oder auch bei den Soli. 29 Jahre ist die HCC Bigband inzwischen in Wesseling aktiv - dank der Infrastruktur, die die Stadt ihr bietet. So konnte Adi Becker auch die ersten beiden Bürger der Stadt begrüßen: Bürgermeister Erwin Esser und seine 1. Stellvertreterin Monika Engels-Welter. Anerkennung gebührt außerdem dem jahrelangen Sponsoring von Unternehmer Peter Heerdt und dem Sound von Toningenieur Reinhard Kobialka. So konnte die Big-Band-Musik die Herzen zur Adventszeit öffnen, auch wenn das Programm gar nicht weihnachtlich war.

Es gab viele unterhaltende Evergreens wie die Märsche "Strike Up The Band" von
George Gershwin mit Bariton-Saxophon-Solo von Frank Wolff und "High School Cadets" von John Philip Sousa im Arrangement der Kenny Clark Francy Boland Big Band, die bekannte Jazz-Originalmusik von Joe Zawinul "Mercy Mercy Mercy" mit Gitarren- und Klavier-Solo von Christoph Klein bzw. Markus Franke, einen Lieblings-Song der Band "Strasbourg St. Denis" des Trompeters Roy Hargrove, der vor ein paar Wochen gestorben ist, mit Jörg Fischer und Adi Becker als Solisten am Alt-Saxophon bzw. an der Posaune, "Wickie und die starken Männer" mit den Solisten Dieter Biermann, Schlagzeug, und Frank Zettelmeyer, Saxophon, eine Komposition von Adi Becker "Lullaby für Lewis", die er sich selbst auf den Leib geschrieben hat, und - last not least - einen Glenn-Miller-Swing-Klassiker.

Gaby Goldberg hat es Spaß gemacht, mit den "Hobby-Musikern" zu singen! Sie meinte, "Hobby - das bedeutet doch nur den Luxus, dass man die Musik spielen kann, die einem Spaß macht!" Und sie hatte auch als Profi Spaß bei den beiden Zugaben "My Secret Love" und die Wiederholung von Frank Sinatras "Fly Me To The Moon" - mit einer A-cappella-Intro, bei der ihr alle wie gebannt zuhörten.

LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

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