Ausstellung im Rathaus
Gegen Gewalt und für Integration
Wesseling - Die stellvertretende Bürgermeisterin von Wesseling, Monika
Engels-Welter, konnte jetzt im Rathaus die Ausstellung von Ingreed
Martinez und Leticia Sansores eröffnen. Die beiden aus Mexiko
stammenden Künstlerinnen nutzen die Kraft der Kunst für den
interkulturellen Dialog, der sich künstlerisch in Malerei, Reliefs
und Skulpturen ausdrückt. Ungewöhnliche, aber liebenswürdige Farb-
und Bildkompositionen, die zum Teil schwarzen Humor beinhalten, aber
auf jeden Fall sozial- und gesellschaftskritisch sind, lassen den
Menschen im Mittelpunkt stehen.
Martinez und Sansores werben mit ihren Werken gekonnt für Integration
und wenden sich gleichzeitig in ihren Darstellungen deutlich gegen
Gewalt, Ausgrenzung, Kriminalität und Rassismus.
Die Bildhauerin Leticia Sansores wurde in Mexiko City geboren und
durch diese sehr vielseitige, bunte und leidenschaftliche Metropole
mit ihren Museen, Galerien und ihren mexikanischen Traditionen wie
Tanz, Malerei und Gesang stark geprägt. Ihre Entwicklung als
Bildhauerin und Malerin wurde enorm dadurch bereichert, dass sie in
Mexiko, Deutschland, Südafrika, Panama und Spanien, also in Ländern
mit verschiedenen, aber gleichzeitig ähnlichen Kulturen gelebt hat.
Ihr wurden nicht nur die kulturellen, sozialen, politischen und
sentimentalen Differenzen bewusst, sondern sie entdeckte und
integrierte auch unzählige Materialien, mit denen sie malen und
modellieren konnte. Kunst war schon immer ein Teil von ihr und die
großen mexikanischen Kunstmaler und Muralisten David Alfaro
Siqueiros, José Clemente Orozco und Diego Rivera hatten großen
Einfluss auf ihre künstlerische Entwicklung. Mit ihrer lebensfrohen
Art und einem großen Ideenreichtum schafft sie Skulpturen und Reliefs
aus verschiedensten Materialien wie z.B. Bronze, Draht-Reliefs,
Silber, Gold, Glas. In ihren Arbeiten werden die Wünsche, Emotionen
und Leidenschaften, aber auch die Sorgen und Nöte der Menschen
widergespiegelt.
Ingreed Martinez, 1972 in Mexiko geboren, lebt und arbeitet seit
einigen Jahren in Deutschland. 2010 war für sie ein entscheidendes
Jahr, denn nach zwölf Jahren Aufenthalt in Mexiko zog sie wieder nach
Deutschland. Hier zeigte sie zum ersten Mal ihre Bilder. In
Deutschland lernte sie die Arbeiten der deutschen expressionistischen
Künstler Otto Dix und Max Beckmann kennen. Künstler, die mit ihrer
neuen Sachlichkeit die soziale und gesellschaftskritische Thematik in
Europa widerspiegeln.
Martinez ist eine interkulturelle Künstlerin, deren Werke geprägt
sind von zwei Kulturen mit verschiedenen Kunstrichtungen und
Strömungen. In ihren Werken finden sich sowohl Spuren des
mexikanischen magischen Realismus als auch des europäischen
Expressionismus und besonders der Neuen Sachlichkeit. Die
expressionistischen Malereien der berühmten Wandmaler Siqueiros,
Orozco oder Rivera sowie die Dramatik von Frida Kahlo haben auch ihr
künstlerisches Schaffen beeinflusst. Mal sind ihre Werke belebt,
farbenfroh und dicht gefüllt, mal ruhig und strikt komponiert.
Hierbei bewegt sich die Künstlerin von bunten verzerrten Gesichtern
bis hin zu grotesk anmutenden Situationen. Hier kommen ihre
mexikanischen Wurzeln zum Tragen. Vor allem sind es die
zwischenmenschlichen Beziehungen und die aktuellen gesellschaftlichen
Verhältnisse auf die sich die Künstlerin mit ihren Werken bezieht.
Seit 2014 hat Ingreed Martinez in vielen Ausstellungen ihre Werke zu
sozialkritischen Themen gezeigt. Für ihr Schaffen wurde sie von der
mexikanischen Botschafterin hier in Deutschland geehrt.
Die Ausstellung im Wesselinger Rathaus kann bis zum 1. Dezember 2017
montags und donnerstags von 7.30 Uhr bis 16 Uhr, dienstags von 7.30
Uhr bis 18 Uhr sowie mittwochs und freitags von 7.30 bis 12.30 Uhr
besichtigt werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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