Uganda in Urfeld
„Gemeinsam sind wir stark“

Zum Abschluss der Woche gab es ein großes Fest, bei dem nicht nur die Kinder zeigten, was sie gelernt hatten, sondern auch das Team aus Uganda eine Performance darbot. | Foto: Montserrat Manke
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  • Zum Abschluss der Woche gab es ein großes Fest, bei dem nicht nur die Kinder zeigten, was sie gelernt hatten, sondern auch das Team aus Uganda eine Performance darbot.
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Wesseling-Urfeld - Genau so könnten die 183 Schülerinnen sowie Schüler  und ihre 14
Lehrerinnen doch eigentlich jeden Schultag beginnen: Mit einem
gemeinsamen Tanz. Denn man bekommt ausnehmend gute Laune und viel
Power für den Tag, wenn er so beginnt.

Zumindest eine Schulwoche lang erlebten die Erst- bis Viertklässler
der Rheinschule dieses morgendliche Tanzritual, denn im Rahmen ihrer
„Ostafrika“ Projektwoche hatten die Pädagoginnen keinerlei Mühen
gescheut, und ein achtköpfiges Performance-Team aus Uganda einfliegen
lassen, welches den Kindern an fünf Tagen in Workshops das Leben
eines der ärmsten Länder unserer Welt näher brachte.

Und dazu gehörte auch der morgendliche Tanz vor der Schule: Einer der
Ugander tanzte vor, die Kids und ihrer Lehrerinnen machten zu
afrikanischen Liedern mit. Danach ging es – aufgeteilt in Gruppen,
benannt nach Tieren, die in Uganda leben – zu den Workshops: Tanzen,
basteln, kochen und Landeskunde.

Das Team von „Ewaka e.V.“ („Ewaka“ bedeutet „Zuhause“)
unter Leitung der jungen Deutschen Eva Döhr veranstaltet diese
Projektwochenangebote von Kassel bis Oberbayern, um Geld für Kinder
zu sammeln, die in Uganda in verarmten Bezirken, in Slums und auf der
Straße leben müssen. Kinder, die Opfer von Vernachlässigung und
Missbrauch wurden.

Döhr (23) war durch ihr freiwilliges soziales Jahr in Tansania nach
Uganda gekommen und dort lernte sie Jonas Byaruhamga (35) kennen, der
2013 die Ewaka Foundation in Uganda gegründet hatte, und regelmäßig
Outreach-Programme in den Slums von Kampala durchführte.

2014 bauten sie das Kinderheim in Kampala, in dem mittlerweile 25
Kinder im Alter von eins bis 18 Jahre leben und zurzeit arbeiten die
Ehrenamtler daran, die zweite Haushälfte fertigzustellen und weiteren
25 Kindern ein Zuhause zu geben.

Finanziert wird die Arbeit in Uganda auch mit den Projektwochen an
deutschen Schulen, welche seit 2015 durchgeführt werden: dem Jahr, in
dem die Afrikanistik-Studentin Döhr mit gerade mal 20 Jahren die
„EWAKA Deutsche Kinder- und Jugendförderung für Uganda e.V.“
gründete.

Der Kontakt zur Rheinschule ist einem Zufall zu verdanken: Die
Lehrerinnen Anne Papenkort und Stefanie Terborg nahmen an einem
Tanzworkshops teil, bei dem die Angebote der Projektwoche erwähnt
wurden, schlussendlich umgesetzt wurde das Ganze durch Anja Gnodtke,
Carolin Tröger und Mirja Rehse, alle Lehrerinnen der Urfelder
Grundschule.

Um das alles zu finanzieren gab es im Vorfeld einen Sponsorenlauf der
Rheinschule, bei dem nicht nur alle Kinder sondern auch sechs
Lehrerinnen, Schulleiterin Catharina Schwarz, Hausmeister Thomas Keuth
mitliefen. 7000 Euro kamen so zusammen, die komplett an den Verein
gehen, dazu kommen noch einmal rund 2000 Euro, die am Tag der
Präsentation der Projektwoche von den Eltern gespendet wurden.

„Auch das zeigt, dass die Projektwoche sehr gut angekommen ist. Es
gab auch schon Anfragen von älteren Schülerinnen, die ein
freiwilliges Jahr in dem Kinderheim leisten möchten“, freute sich
Catharina Schwarz, die große Hochachtung vor der Leistung ihres
Kollegiums und der Arbeit der Eltern bei der Präsentation hat.

Die Schulleiterin zitierte dazu passend das Schulmotto „Gemeinsam
sind wir stark“ in Anspielung auf die geleistete Arbeit von allen
Beteiligten.

Anja Gnodkte sprach von einer unfassbar schönen, kreativen,
herzlichen, positiven und ereignisreichen Woche, in der eine
unglaubliche Energie in der Schule geherrscht habe, die von den
Ugandern ausgegangen sei. Man sei als Schulgemeinschaft noch enger
zusammengewachsen.

Das Team aus Uganda mit Jonas, Eva, Fahadhi, Salim, Isaac, Imani,
Faith und Mozzy war ebenfalls voll des Lobes. Zuvor waren sie der
Meinung gewesen, dass deutsche Lehrerinnen und Lehrer langweilig und
streng seien, die sich nicht für ihr Projekt interessieren würden.
Doch an der Rheinschule hätten sie etwas vollkommen anderes erlebt:
Lehrerinnen, die mitmachen, viel lachen, sich einbringen und offen
sind für neue Erfahrungen. Sie würden sich wünschen, das alle
Kollegien an den Schulen in Deutschland so wären wie das der
Rheinschule.

Oder wie es ein Vater am Tag der Präsentation auf den Punkt brachte:
„Diese Schule ist wie Disneyland“.

Redakteur/in:

Montserrat Manke

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