Karneval bei der Evonik
Gigantische Betriebsversammlung

Eine Hommage an die alte Dynamit Nobel ist der Kittel, den der „Bauer“ des selbsternannten Evonik Dreigestirns aus Lüsdorf trägt: Zusammen mit unserem Prinzen Alex I. und seinen Adjutanten Sascha Radermacher sowie Oliver Cornely (r.) stellten sich der Lülsdorfer Betriebsratsvorsitzende Michele Agusta alias Prinz Nudelmann (im roten Prinzenkostüm) und die stellvertretenden Betriebsräte Georg Klier (Jungfrau Georgina) und Jürgen Krebs (Bauer Brockolino) gerne für das Werbekurier Foto auf. | Foto: Montserrat Manke
42Bilder
  • Eine Hommage an die alte Dynamit Nobel ist der Kittel, den der „Bauer“ des selbsternannten Evonik Dreigestirns aus Lüsdorf trägt: Zusammen mit unserem Prinzen Alex I. und seinen Adjutanten Sascha Radermacher sowie Oliver Cornely (r.) stellten sich der Lülsdorfer Betriebsratsvorsitzende Michele Agusta alias Prinz Nudelmann (im roten Prinzenkostüm) und die stellvertretenden Betriebsräte Georg Klier (Jungfrau Georgina) und Jürgen Krebs (Bauer Brockolino) gerne für das Werbekurier Foto auf.
  • Foto: Montserrat Manke
  • hochgeladen von Montserrat Manke

Wesseling - Eine einzige gigantische Betriebsversammlung. Das stammt jetzt nicht
von mir, sondern vom - na, egal. Aber Recht hat er, der Insider. Die
Karnevalssitzung von Evonik Industries ist tatsächlich ein riesiges,
fröhliches Treffen von rund 900 Mitarbeitern und einigen
Nicht-Evonikern, die dankbar sind, dass sie dabei sein dürfen.

Denn eines ist mal klar: Mehr Karnevalsprominenz „op d’r Bühn“
- das geht wohl kaum. Wer zum Sitzungsauftakt Boore und Brings
auftreten lässt, danach Party mit der „Fauth Dance Company“, Lupo
und noch vielen mehr macht, der hat natürlich neben einem engagierten
Karnevalsausschuss einen weltweit operierenden Konzern im Rücken, den
„Global Player“ der internationalen Chemieindustrie, der zum
großen Glück für das rheinische Brauchtum am Wesselinger Standort
jedes Jahr ordentlich was springen lässt. Also, vermute ich jetzt
mal.

Und auch der neue Standortleiter der „Rheinischen Werke“ (Evonik
Wesseling und Lülsdorf), Dr. Arndt Selbach, gab ein klares Bekenntnis
zum jecken Geschehen ab, auch wenn der 47-Jährige ursprünglich aus
Cuxhafen stammt, und „Krabben mit verbundenen Augen“ pulen kann.

Im Gespräch mit der Redaktion war er begeistert über das Engagement
des Karnevalsausschusses und schon zuvor hatte Selbach - verkleidet
als Pirat - auf der Bühne bei seiner Antrittsrede sein Talent als
Büttenredner bewiesen: Zwei Bewerber für seinen Job habe es gegeben,
aber der andere war aus Düsseldorf, da war alles ganz einfach. „Das
stimmt natürlich so nicht“, gab er im Foyer gegenüber dieser
Zeitung zu.

Ein weiteres Rednertalent kam im späteren Verlauf der Sitzung auf die
Bühne: Der Kabarettist Dave Davis, der als Toilettenmann
„Motombo“ immer wieder gekonnt mit seiner dunklen Hautfarbe (Davis
Eltern stammen aus Uganda) spielte. In netten
Ich-Wenig-Deutsch-Sing-Sang berichtete er, wie ihn eine betrunkene
ältere Dame abschleppen wollte („komm her mein Nougatprinz“), die
Art von Frauen, die der 44-Jährige gerne Heike Heineken nennt:
„Nüchtern zu schüchtern, besoffen zu offen“.

Ihr habe er zwar seine Schokoladenseite hingehalten („Ist ja dann
egal, welche“), aber Todesangst habe er dennoch gehabt, als sie ihm
die heimische Matratze anbot.

Ein Heimspiel gab es mal wieder für Micky Nauber und seine
großartige Band, die Domstürmer - Micky ist Berzdorfer und könnte
ja eigentlich mit dem Rad an den Kronenbusch kommen, das ist gut für
die Fitness.

Nauber ist stimmlich ohne Zweifel einer der besten Sänger, die der
rheinische Karneval zu bieten hat, und wenn Micky „Mer sin jekumme
um zo fiere“ anstimmt, dann glaubt man gerne, dass die Band auch
noch bleiben würde, wenn sie könnte und wie es in der zweiten Zeile
der ersten Strophe dieses Liedes heißt: „Mer sin jekumme, um zo
blieve“.

Mit der Showtanzgruppe „High Energy“ war der sechsfache deutsche
Meister im Showtanz aus Euskirchen-Billig übers Vorgebirge nach
Wesseling gefahren, und was die zeigten, wurde zurecht zuletzt 2015
mit dem deutschen Meistertitel ausgezeichnet.

Wieder mal sehr sympathisch war derweil draußen im Foyer Marita
Köllner, unser „Fussisch Julsche“, ohne die man sich den
rheinischen Karneval gar nicht vorstellen könnte.

Auch nach Jahrzehnten, die die 59-Jährige im jecken Einsatz ist,
merkt man ihr an, wie gerne sie es tun: Geduldig posierte Köllner
auch mit unserem Prinz Alex für ein Handyfoto, wartete vollkommen
ohne Starallüren auf ihren Auftritt und freute sich sogar, dass sie
noch ein wenig Zeit hatte, um mit den Jecken zu plaudern.

Einer war übrigens nach 17 Jahren erstmals nicht mehr dabei, und
falls doch, dann inkognito: Der langjährige Sitzungspräsident Joe
Sturm, der jetzt im Ruhestand ist.

Das Amt auf der Bühne hatte zum ersten Mal Jan Esser inne, und er hat
seine Sache prima gemacht.

Zeitweise saß auch der ehemalige Chef des Standortes, Dr. Gerd
Wolter, mit im Elferrat, im Publikum vertraten Bürgermeister Erwin
Esser und seine Stellvertreterin Gisela Halbritter (beide SPD) die
örtliche politische Prominenz, einige Stühle weiter feierte Gregor
Golland, CDU-Mitglied des Landtages in Düsseldorf, beim
Evonik-Betriebsfest, Pardon, der 68. Evonik (!!) Sitzung, gut gelaunt
mit.

Redakteur/in:

Montserrat Manke

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

11 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.