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Literatur in Mines Spatzentreff
Hans Jürgen Sittig und Christoph Rieger begeisterten

Mine Murzoglu freute sich über viele positive Rückmeldungen der Gäste nach der Lesung Krimi und Klavier mit Hans Jügen Sittig und Christoph Rieger.  | Foto: Anita Brandtstäter
  • Mine Murzoglu freute sich über viele positive Rückmeldungen der Gäste nach der Lesung Krimi und Klavier mit Hans Jügen Sittig und Christoph Rieger.
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Wesseling. Unter dem Motto "Krimi & Klavier" gab es eine besondere Lesung in Mines Spatzentreff: Krimi-Spannung und Krimilachen, umrahmt von träumerischen Klaviermelodien. Autor Hans Jürgen Sittig las spannendste Passagen aus seinen Krimis und kabarettistisch-freche Krimigedichte. Pianist Christoph Rieger, Absolvent der Hochschule für Musik und Tanz Köln, ergänzte die Veranstaltung mit Klavierträumereien aus Jazz, Pop und Filmmusik.

Die Gäste im Café/Bistro waren von dieser abwechslungsreichen Mischung begeistert. Hans Jürgen Sittig beschreibt in seinen Krimis detailreich und geistreich die Verbrechen und die Ermittlungsarbeit. Und seine Gedichte um die Liebe und das nicht immer einfache Zusammenleben von Mann und Frau enden immer mit einer überraschenden Pointe, die die Zuhörer zum Schmunzeln brachte. Seine Lesestil ist äußerst abwechslungsreich - mit schauspielerischem Talent und sogar mundartlichen Wendungen zog er sein Publikum in den Bann. .

Die Gedichte aus dem Band "Honigmuscheln" begannen am "Neujahrsmorgen" und mit einem Unfall statt eines Mordes durch die Ehefrau -  "Er dümpelt still in seinem Bade, Nach draußen hängt nur eine Wade." - und endete im "Advent" mit dem Mord am Metzger - frei nach Loriot. Dazwischen gab es bei "Weibchen wählen aus" einen Alien, der trotzdes gespaltenen Kopfes kein Blut verlor, bei "Der Ausflug" einen Unfall der Pensionärsgattin an der Klippe statt eines Mordes, bei "Golfen kann auch tödlich sein" einen Unfall durch einen Abschlag der untalentierten Ehefrau, der eigentlich ein Mord war, bei "Bei der Jagd" den Schuss des fast blinden Opas auf eine vermeintliche Sau, und bei "Angler morden auch nicht besser" entpuppte sich der getötete Wind-Surfer als Schlittschuläufer.

Dazwischen las er Passagen aus seinen vier Eifelkrimis

  • Mordwald: Drei Bonner Jagdfreunde - ein Zahnarzt vom Venusberg, ein Anwalt aus Dottendorf und ein Bauunternehmer aus Bad Godesberg sowie ein Industrieller aus der Eifel werden daheim oder in den Eifelwäldern selbst zu Gejagten.
    Eigentlich wollte Bauunternehmer Sauter in seinem eigenen Revier jagen. Doch dann liegt seine unbekleidete und gefrorene Leiche im winterlichen Mayener Hinterwald, scheinbar von Wildschweinen getötet.
    Und der Zahnarzt Dr. Dr. Gräsnik hatte nur den Hund hinausgelassen - der kam aber nicht wieder..
  • Tod am Laacher See: In einer Oktobernacht wird Hauptkommissar Jan Wärmland zu einem Campingplatz an der Mosel gerufen: Ein Wohnwagen ist in Flammen aufgegangen, zwei Angler aus Schleswig-Holstein sind dabei umgekommen. Am nächsten Tag verschwinden am Laacher See vier Männer drei der Vermissten sind ebenfalls Angler aus Schleswig-Holstein. Während einer Suchaktion werden die Leichen der Männer im See versenkt gefunden.
    Wasmuth ließ einen 4 kg schweren Hecht vom Boot aus wieder in den See, weil er seinen Ansprüchen nicht gerecht wurde, und wollte sich dann die Hände waschen, als er vier Hände sah...
  • Bitburger Blut: Auf dem Mayener Lukasmarkt werden drei Männer während der Fahrt mit dem Riesenrad erschossen, ein vierter überlebt den Anschlag schwerverletzt. Die brutale Tat gibt den Hauptkommissaren Wärmland und Trobisch viele Rätsel auf bis sich endlich eine heiße Spur ergibt.
    Als das SEK ins Haus eindringt, fanden die Polizisten in einem sonst leeren Zimmer einen Kinderwagen vor - und darin lag eine Puppe mit Zeitzünder...
  • Zwischen Eifel und Hölle: Hauptkommissar Wärmlands größter Alptraum wird wahr: Im Briefkasten findet er einen abgetrennten Finger, der angeblich von seinem entführten Sohn Stefan stammt. Als auch noch eine Lösegeldforderung und ein blutgetränktes Kleidungsstück folgen, beginnt für den Mayener Kommissar ein traumatischer Wettlauf gegen die Zeit.

Zur humorvollen Moderation gehörten auch absurde Prüfungsfragen aus dem Grundkurs Kriminologie und Geschichten von der Oma im Beichtstuhl, die sich der Freiheitsberaubung schuldig gemacht hatte, und dem Papst, der mit seinem Chauffeur tauschte, um den Mercedes 600 auch einmal - zu schnell - zu fahren.

Hans Jügen Sittig beantwortete die Frage nach seiner "kriminellen Energie", dass er durch seinen Vater geprägt wurde, der Kriminalbeamter und Personenschützer und später Lehrer war. Und dass er Wallander Fan ist. Ein unterhaltsamer Abend. Wenn es zu spannend wurde kam Chirstoph Rieger am E-Piano zum Einsatz. Seine melancholische und zugleich hoffnungsvolle Musik berührte die Zuhörer, weil sie ins Herz ging.

LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

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