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Gut besuchtes RheinKlang 669 Wohnzimmerkonzert
Herr Witte kam zu zweit

Jens Witte und Suse Zilgens - das war "Herr Witte" aus der Euregio-Region beim 23. Wohnzimmerkonzert vor Mines Spatzentreff.  | Foto: Anita Brandtstäter
  • Jens Witte und Suse Zilgens - das war "Herr Witte" aus der Euregio-Region beim 23. Wohnzimmerkonzert vor Mines Spatzentreff.
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Wesseling. Beim 23. RheinKlang 669 Wohnzimmerkonzert in Mines Spatzentreff war Herr Witte zu Gast - mit Liedern über das merkwürdige Leben und die Ungereimtheiten der Liebe – melancholisch, zum Denken animierend und hintergründig, aber auch überraschend humorvoll.

In der Presse, im Internet und auf den Plakaten waren angekündigt: Jens Witte, Andreas Mosch und Suse Zilgens - mit Akustikgitarre, Bass und Cello... Wie das in diesen Corona-Zeiten so manchmal ist - nicht alles läuft wie geplant, und so kam Herr Witte zu zweit. Multiinstrumentalist Andreas Mosch war leider nicht dabei; Jens Witte versuchte ihn so gut wie möglich zu ersetzen, indem er z.B. Trompeten-Soli mit der Stimme intonierte und häufiger als Mundharmonika-Solist agierte;  mit Fuß-Percussion ergänzte er außerdem den Klang. Leider fehlte dadurch das Akkordeon in "Der Gute" eine Hommage an Wolfgang Niedecken der Kölschrockband BAP - zum Vergleich die Aufnahme vom neuen Album "Wenn das Leben anders läuft" von 2019. Bei den meisten, oft ruhigen Liedern ergänzte Susanne Zilgens mit viel gestrichenem, aber auch manchmal gezupftem Cello-Klang.

Die beiden Musiker fühlten sich sichtlich wohl beim Open-Air-Konzert bei angenehmen Spätsommer-Temperaturen unter den bunten Schirmen des mit Flatterband abgegrenzten Areals vor Mines Spatzentreff und unter dem Schirmhimmel am Eingang der Bahnhofstraße. Eine Voraussetzung dafür, dass die Lieder ganz entspannt 'rüberkamen. Sie handeln von kleinen Dingen, die aber berühren. Musikalisch ganz zurückhaltend, damit das eigentliche Lied und die Texte zur Geltung kommen. 

Das Konzert begann mit "Bilder", das ist auch der erste Titel des neuen Albums. Für den Song "Nur du kennst mich" bekam Herr Witte in der Kategorie "bester deutscher Text" beim 34. Deutschen Pop- und Rockpreis 2016 in Siegen den dritten Platz. Ebenfalls ein neuer Song ist "Wenn das Leben anders läuft", in dem Herr Witte Super Leute in der Kneipe getroffen hat. Weitere Titel: "Diesmal nicht", "Sehen wir uns wieder", "Zu spät", "Früher". Nach einer kurzen Pause, in der Hut für die Musiker rum ging, weitere schöne Lieder: "Sie ist anders", "Manchmal", "Für Dich", "Draußen nur Kännchen" und "Tschüss". Gerne nahmen Jens Witte und Suse Zilgens den Applaus und die Zugabenrufe zum Anlass für einen zweiten Abschieds-Song "Besser wär‘s", so dass alle gut gelaunt sich auf den Heimweg machen konnten.

Ergänzend las Jens Witte einfach etwas vor - Texte, die man nicht vertonen kann, wie "Das geht gar nicht", über seine Erfahrungen mit Internet-Foren, die sein Problem zwar nicht lösen, aber ihn über andere Probleme aufklären, und über ein Interview mit dem Musiker Martin, der danach gefragt wird, was er für Musik macht, Lieder oder Pop, als Singer-Songwriter oder Liedermacher aus dem Band "Solotour". Immer mit autobiografischen Bezügen.

Die in der Euregio lebenden Musiker sind ein eingespieltes Team, das mit Spaß seit einigen Jahren zusammen spielt. Das geht auch auf die Zuhörer über. Die Gäste von Mines Spatzentreff freuten sich mit Hoppel Grassmeier vom RheinKlang 669 Organisationsteam und Gastgeberin Mine Murzoglu über einen schönen Abend mit guter musikalischer Unterhaltung und Anregungen zum Weiterdenken, denn "Herr Witte - sagt nicht alles" - so das erste Album der Band von 2016.

LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

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