Flamencoklänge beim Wohnzimmerkonzert
Ismael de Barcelona und Juan del Rhin
Wesseling. Ein besonderes Wohnzimmerkonzert in Mines Spatzentreff präsentierte RheinKlang 669 letzte Woche: zu Gast war Ismael de Barcelona mit traditionellem Flamenco als Eigenkompositionen und Covers von Paco de Lucia bis zu den Gypsy Kings sowie Werken der klassischen Gitarre - alles auf einem Instrument. Er beeindruckte mit gefühlvollen und intensiven Interpretationen der ganz unterschiedlichen Werke - gerne reißt er dabei die Mauern zwischen Flamenco und klassischer Gitarre ein, indem er beide Stile miteinander verbindet. Faszinierend - sein musikalischer Ausdruck und die ganz eigene Interpretation bekannter und unbekannter Werke.
Ismael de Barcelona studierte in seiner Heimatstadt Barcelona am Konservatorium des Liceus klassische Gitarre. Danach begann er, ebenfalls in Barcelona, an der Musikhochschule Taller de Músics Flamencogitarre zu studieren und damit auch die Gitarre neu zu lernen. Heute unterrichtet er in Köln und Bonn sowie Flamenco- und klassische Gitarre.
Nach einer Eigenkomposition gab es zunächst einen Ausflug in die klassische Gitarrenliteratur, mit den "Preludi" seines ehemaligen klassischen Gitarrenlehrers Sergi Vicente und dem bekannten "Asturias" von Isaac Albéniz, einem Pflichtstück jedes Gitarristen, obwohl es eigentlich für Klavier komponiert wurde. Gastgeberin Mine Murzoglou nahm wieder einige Live-Videos auf, z.B. auch "Herencia Latina" von Paco Peña. "Malagueña" war quasi eine Uraufführung - das traditionelle Werk spielte er zum ersten Mal öffentlich im Konzert - aber wahrscheinlich nicht zum letzten Mal, denn es kam bei den Zuhörern sehr gut an. So war auch nach zwei Sets a je 45 Minuten eine Zugabe gefordert - und wieder zeigte Ismael de Barcelona seine Stärke im Brückenschlagen: "Horizons" von Genesis basiert auf dem Präludium für Cello von Johann Sebastian Bach.
Neben diesen Konzerthöhepunkten gab es auch Auftritte im Duo mit Begleitung durch den lokalen Gitarristen Juan del Rhin aka John Hay, in Wesseling bekannt durch seine Auftritte mit CAYU - World Music Bonn. Da erklang "Tico-Tico no Fubá", ein weltbekannter brasilianischer Choro von Zequinha de Abreu aus dem Jahr 1917. Zwei Titel der Gypsy Kings kamen auch besonders gut an: "Un Amor" und "Pharaon". Über die musikalische Liebeserklärung freuten sich zwei Paare, die ihrem Hochzeitstag hatten, ganz besonders. Zusammen konnten sie auf 40 gemeinsame Jahre zurückblicken - also quasi eine "Rubin-Hochzeit-Feier". Und das Finale war eine anspruchsvolle Rumba von Paco de Lucía: "Entre dos Aguas", begeistert beklatscht von den Zuhörern.
6 CDs hatte Ismael de Barcelona dabei - wer keine abbekommen hat oder am Abend verhindert war, kann sie auf der Website bestellen.
4 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.