Tolles Opening der Rheinparkkonzerte
Klassische Big-Band-Musik Open Air
Wesseling. Mit dem "Fat Man Boogie" von Peter Herbolzheimer groovte sich die HCC Big Band beim ersten Rheinparkkonzert der Stadt Wesseling 2023 ein - mit Soli von Frank Wollf, Altsaxophon, und Christoph Klein, Gitarre. Bandleader Adi Becker agierte nicht wie üblich "nur" als Dirigent, Solo-Posaunist und Moderator. Da für den kompletten Bläsersatz ein Posaunist fehlte, wanderte er auch immer zwischen Dirigentenpult und Posaunen-Section hin und her.
Wie immer hatte er ein abwechslungsreiches Programm für das Open-Air-Konzert am Rhein zusammengestellt - mit vielen bekannten Nummern, aber auch mit etwas Neuem, dem spritzigen Latin "Cabeza de Carne" von Matt Harris aus dem Jahre 1991, der gut zum sommerlichen Wetter passte - die Gewittewolken hatten sich verzogen. Am Piano glänzte Markus Franke, am Schlagzeug Dieter Biermann. Und zum Feiertag Fronleichnam passte gut Carla Bleys "The Lord is Listenin to ya, Hallelujah" - dieses grandiose Posaunen-Solo nimmt Adi Becker gerne ins Programm der 1989 gegründeten HCC Big Band.
Zum Jahreskonzert 2022 hatte die Band den Sänger Paul van Kessel aus Amsterdam zu Gast, auf dem Programm standen legendäre Arrangements von Frank Sinatra mit dem kraftvoll swingenden Count Basie Orchestra 1966 auf der Bühne des Sands Hotels in Las Vegas. Und diese brachten die Musiker jetzt gemeinsam mit dem Sänger Michael Ilano im Rheinpark zur Aufführung. Michael Ilano war schon 2018 Gastsänger im Rheinpark, er sang die Songs schnörkellos und mit Freude, im großartigen Zusammenwirken mit der Band entstand eine perfekte Kombination von Popmusik der alten Schule mit Bigband-Swing. Vor der Pause präsentierten sie "Come Fly With Me", "Summer Wind" des deutschen Komponisten Kurt Weill und "Fly Me To The Moon", aber auch ein Lieblingslied von Paul van Kessel: die Ballade von Benard Ighner "Everything Must Change", wie die Sinatra-Klassiker auch ein Arrangement von Quincy Jones.
Und nach der Pause ging es weiter im Count Basie Stil mit "Invisible Touch", arrangiert von Sammy Nestico, und einem Solo von Frank Zettelmeyer, Altsaxophon. "The Captain of the Saxophones", so Adi Becker über Judith Grümmer, der einzigen Dame in der Band, übernahm den Solo-Part bei "Plum Island" von Charlie Mariano. Charles Mingus bezeichnete seinen lyrischen Ton auf dem Altsaxophon als "Tears of Sound", und auch die Solistin der HCC Big Band entlockte ihrem Instrument Leid- und Freudentränen.
Weiter ging es mit dem zweiten "Rat Pack" Set und Michael Ilano. Mit dem Pop-Song "Ain't That a Kick in the Head?", den Dean Martin 1960 gesungen hat, unter anderem im Film "Ocean's Eleven". Den Song "Mister Bojangles" hatte Sammy Davic junior 1982 bei seinem ersten Deutschland-Besuch mit der Peter Herbolzheimer Rhythm Combination & Brass in Bios Bahnhof gesungen. Adi Becker hatte diese legendäre Aufnahme als Basis für sein Arrangement genommen, das Michael Ilano ganz cool präsentierte. Mit den Klassikern aus dem Repertoire von Frank Sinatra "I've Got You Under My Skin" von 1936 und "I'll Be Seeing You" von 1938 durfte das Rheinparkkonzert nicht zu Ende gehen.
Als Zugabe spielte die HCC Big Band "After the Love Has Gone" von Earth, Wind & Fire, einer Lieblingsband von Adi Becker. Ein schöner Abschluss des großartigen ersten Rheinparkkonzertes der Stadt Wesseling. Die weiteren Konzerte sind am 25. Juni mit dem Akkordeon-Orchester Wesseling unter Leitung von Anita Brandtstäter und am 20. August mit dem sinfonischen Blasorchester der Musikfreunde Urfeld unter Martin Kircharz, jeweils um 16 Uhr am Musikpavillon.
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