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Rheinparkkonzert im Normal-Modus
Lieblingsstücke der Musikfreunde Urfeld

Das große sinfonische Blasorchester der Musikfreunde Urfeld unter Leitung von Martin Kirchharz beim Rheinparkkonzert 2021.  | Foto: Anita Brandtstäter
  • Das große sinfonische Blasorchester der Musikfreunde Urfeld unter Leitung von Martin Kirchharz beim Rheinparkkonzert 2021.
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Wesseling. Schön, dass jetzt Rheinparkkonzerte wieder im Normal-Modus möglich sind: ohne Abstände, ohne Kontaktnachverfolgung, ohne 3G-Kontrolle: die Musikfreunde Urfeld präsentierten am Sonntag "Lieblingsstücke". Normalerweise spielt das sinfonische Blasorchester 30 Auftritte im Jahr, jetzt haben sie sich "auf das Rheinparkkonzert-Format spezialisiert", so der musikalische Leiter Martin Kirchharz scherzhaft in seiner Moderation, denn das letzte Konzert war das Rheinparkkonzert 2020.

Zum Programm im Rheinpark gehören immer Märsche verschiedener Komponisten und aus verschiedenen Zeiten, so der moderne Konzertmarsch "Arsenal" von Jan van der Roost, "Sons of the Brave", ein britischer Militärmarsch von Thomas Bidgood von 1899, und der etwa gleich alte "Graf Zeppelin Marsch", ebenfalls ein Militärmarsch von Joachim Toeche Mittler, der als ein Inbegriff bester deutscher Marschkunst gilt. Außerdem gibt es immer etwas Originalmusik, dieses Mal die "Queens Park Melody" von Jacob de Haan, inspiriert durch einen Spaziergang im gleichnamigen Park in London. Und auch Welt-Hits stehen regelmäßig auf dem Programm: dieses Mal "Somewhere Over The Rainbow" aus "Der Zauberer von Oz" und "Hallelujah" von Leonard Cohen. Zum Ende des Programms spielte das Orchester das Medley "Sinatra in Concert" von Walter Ratzek, in dem nicht nur Klassiker wie "New York, New York und "My Way" erklingen, sondern auch "It Was A Very Good Year", obwohl man das aus Sicht eines Musikvereins aktuell wahrlich nicht gerade sagen kann. Die vielen Konzertbesucher erfreuten sich bei gutem Wetter außerdem an einem anspruchsvollen Medley mit den schönsten Melodien aus Walt Disney's "Beauty and the Beast".

Der Dirigent bekannte, dass der Soul-Song "Ain't No Mountain High", der schon von Marvin Gaye und Diana Ross in den 1960gern interpretiert wurde, zu seinen Lieblingsstücken gehört. Aber dieses Mal wurden auch Lieblingsstücke der Mitglieder aus einer Abstimmung Anfang des Jahres aufgeführt, die während des November-Lockdown einstudiert wurden. Man war das ganze Jahr nämlich nicht untätig, sondern hat verschiedene Probenformate ausprobiert, auch die Videokonferenz, die allerdings kein Zusammenspiel erlaubt, aber man war wenigstens virtuell zusammen, außerdem Tutorials, z.B. zu Übestrategien. In der Kateogrie Marsch wurde "Viribus Unitis" von Josef Bach von den Aktiven gewählt. Das bedeutet ja: mit vereinten Kräften. Und Kirchharz erläuterte, was ein Orchester ausmacht: nämlich mehr als die Summe der Spieler und Stimmen, und der Dirigent gestaltet das Zusammenspiel: "Jede/r kann exponentiell mehr herausziehen aus einer solchen Gemeinschaft als sie/er selber investiert hat. Musikalisch, wie gemeinschaftlich." Und er appellierte: unterstützt die Vereine beim Neustart.

In der Kategorie Pop international gewann das Medley "Total Toto" mit drei Tophits der kalifornischen Popgruppe, für Blasorchester eingerichtet von Klaas van der Woude: Africa, Rosanna, Stop Loving You. Und in der Kategorie Pop deutsch gewann das Medley "80er KULT(tour)" mit sechs Schlagern der Neuen Deutschen Welle, das Thiemo Kraas ganz raffiniert arrangiert hat. Die ersten drei Titel werden zunächst einzeln vorgestellt, dann kombinierte er aber zum Abschluss drei weitere Titel geschickt miteinander. Und daraus machte der Verein dann ein Rätsel. Während viele die Hits „Skandal im Sperrbezirk“, „Ohne dich schlaf ’ ich heut Nacht nicht ein“ und „1000 und 1 Nacht“ erkannten, wurde es dann spannend. Der zunächst vorgestellte „Sternenhimmel“ war ebenfalls noch einfach auszumachen. Aber ein Zitat aus "Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann" von Nena, benötigte schon als Hilfestellung eine Wiederholung der entsprechenden Takte mit den führenden Instrumentengruppen. Und für das Erkennen von Falcos „Rock Me Amadeus“ gab es sogar einen Preis, der aber vorher nicht verraten wurde. So durfte Anita Brandtstäter, die musikalische Leiterin des Akkordeon-Orchesters Wesseling, die das Motiv erkannt hatte, dann die Zugabe dirigieren: den Konzertmarsch "Hoch Heidecksburg" von Rudolf Herzer - zur Freude des Dirigenten, "der früher Feierabend machen konnte", der Musiker und des Publikums, das im letzten Teil des Trios begeistert mitklatschen konnte.

LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

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