Sagen und Legenden aus der Eifel
Marco Wrobel hat Songs dazu geschrieben
Wesseling. Mal romantisch verträumt, mal schelmisch verschmitzt - die Lesung mit Musik von "Sagen und Legenden aus der Eifel" versprach Abwechslung und eine unterhaltsame Mischung aus Musik und Eifel-Literatur. Und das erfüllten die Akteure auch voll: Christiane Flock trug sechs Geschichten aus ihrem Buch vor - sie nimmt dabei mit ihrer schönen Sprache und ihrem abwechslungsreichen Lesestil die Zuhörer in ihren Bann. Die Auswahl ist gar nicht so leicht, denn das Buch vereint 27 Sagen und Legenden aus allen Eifel-Regionen, von Bauler in der Südeifel bis Bad Neuenahr in der Ahreifel, von Mayen in der Osteifel bis Aachen. Marco Wrobel, der zu einigen Geschichten die passenden Lieder geschrieben hat, moderierte auch. Er präsentierte seine Songs dann mit seiner Gitarre, unterstützt von Joachim Archie Grams am Bass. Die Musik ist eingängig - die Texte sind gut zu verstehen. Dabei wird die Geschichte nacherzählt oder auf einen Aspekt besonders eingegangen.
Die Welturaufführung war genau vor einem halben Jahr im Bahnhof Engeln. Als Marco Wrobel das Buch „Sagen und Legenden aus der Eifel“ in die Hände bekam und bei fast jeder Geschichte eine passende Melodie im Kopf hatte, besprach er die Idee mit der Autorin. So wurde die musikalische Lesung Realität - und es entstand auch eine CD mit den Liedern.
Die Eifel trägt etwas Mystisches in sich: wer einmal die geheimnisvollen Nebel über den Wäldern gesehen und in die Stille einer Eifelnacht gehört hat, kann sich gut vorstellen, dass hier schon oft Kobolde und Zwerge, Erdmänner und Raubritter, Grafen und Geister Geschichten geschrieben haben. So erfuhren die zahlreichen Zuhörer in Mines Spatzentreff so manches über die Tragfähigkeit von Eis, Ritualen auf Feierlichkeiten von Zwergen und warum es sich empfiehlt einen Armburstschützen zur Hand zu haben, wenn man auf dem Berg wohnt. Sie nahmen am Schicksal der Genoveva auf der Niederburg bei Manderscheid oder der Gefangenen von Burg Are Anteil, staunten über den Raubritter am Laacher See und die Umtriebe des leibhaftigen Teufels an Ahr und Rur.
Joachim Archie Grams ist ein Remagener Urgestein, der schon viele Musikprojekte gestaltet hat - unter anderem als Bassist bei Polkapoyz. Er verleiht mit seinen Rock-Erfahrungen den Songs eine eindrucksvolle Erdung - mit interessanten Harmonieläufen und rhythmischen Feinheiten.
Dabei folgte die Auswahl der Geschichten und damit auch der Lieder einer Dramaturgie: Hinter der Mauer, Heim, Winward, Die Luftbrücke, Eis, Mitternacht, Das Trinkerlied. Und entsprechend entwickelte sich auch die Stimmung im Publikum. Am Ende des Abends waren sich alle einig, dass die Kombination aus Lesung und Songs sich dazu eignet, wunderschöne Abende zu gestalten - wie diesen in Wesseling.
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