RheinKlang 669 Wohnzimmerkonzert begeisterte wieder
Mathias Nelles kann kölsche Lieder, Irish Folk und Rock Classics
Wesseling. Es war eigentlich die Zeit der Weihnachtsfeiern in Unternehmen und Vereinen. Trotzdem hatten sich etliche Musikfreunde in Mines Spatzentreff zum schon elften RheinKlang 669 Wohnzimmerkonzert mit Mathias Nelles am Freitag, dem 13. Dezember, eingefunden.
Der Kölner steht inzwischen über 20 Jahre auf der Bühne. Und er hat Spaß daran, Menschen zu unterhalten - ob mit Covers oder auch mit eigenen Songs. Und das merkt man ihm sofort an. "Wie ich mein Publikum begeistere? Mit einer großen Portion Leidenschaft, Instinkt für die richtigen Songs zum richtigen Zeitpunkt, viel Humor und einer großen Prise Frechheit." So hat er keine fertigen Set-Lists, sondern lässt sich von den Reaktionen der Zuhörer inspirieren. Da dauert ein Konzert auch schon mal länger als geplant - wie auch in Wesseling.
Mit "Hallelujah" des kanadischen Singer-Songwriters Leonard Cohen begann er das Programm. Und dann ging es Schlag auf Schlag, ohne Pause, mit ganz wenig Moderation, quer Beet durch die Genres und Zeiten. "Behind Blue Eyes" von The Who von 1971, der "Rocket Man", einer der ganz großen Hits von Elton John aus dem Jahre 1972, "Wonderful World" von Sam Cooke von 1960 mit dem bekannten Text "Don't Know Much About History", "San Francisco" von Scott McKenzie aus dem Jahre 1967, "Seasons In The Sun" von Terry Jecks von 1974, "Rock This Town" der Stray Cats aus dem Jahre 1981, "Have You Ever Seen The Rain?" von Creedence Clearwater Revival von 1970, der "Footloose Song" aus dem gleichnamigen Tanzfilm von 1984 und "Country Roads" von John Denver aus dem Jahre 1971 wechselten sich ab mit kölschen Hits.
Da erklangen originalgetreu, aber auch authentisch: "Alle Jläser Huh" von Kasalla aus dem Jahre 2015, "Du bes die Stadt" der Bläck Fööss, die die Dudelsack-Hymne "Highland Cathedral" 2003 zum kölschen Hit gemacht hatten, und "En unserem Veedel", einer ihrer ersten großen Hits von 1974, sowie "Ich han dä Millowitsch jesinn" von Kuhl und de Gäng aus dem Jahre 2014 oder "Dä Plan" von Querbeat von 2016. Egal was Mathias Nelles singt, es macht immer Spaß, ihm zuzuhören.
Aus den großen Hits der 1970-er Jahre "Stairway To Heaven" von Led Zeppelin und "Wish You Were Here" von Pink Floyd macht er fast ein Medley und mischt es noch mit dem Hit "Smoke On The Water" von Deep Purple aus dem Jahre 1996. Der Stimmung seiner Zuhörer wird er dabei stets gerecht.
Irish Folk singt Nelles gerne. Er hat sich sogar in einem Pub im County Donegal getraut zu singen - und die kritischen irischen Familien haben ihn fünf Songs singen lassen, weil sie verstanden hatten "Der kann das!" Die auch nicht so bekannten Songs sind immer eingängig - wie z.B. "The Boys Of Killybegs" von The Irish Rovers, das Rebellenlied "Back Home In Derry" und das Lied "The Fields Of Athenry" über die irische Hungersnot zwischen 1846 und 1849.
Er erklärte auch, dass die schönen Melodien gerne von kölschen Bands verwendet werden - wenn sie alt genug sind bzw. wenn die Komponisten mehr als 70 Jahre tot sind, braucht man nicht einmal vorher die Rechte dafür erwerben. Sie laden ein zum Mitsingen, ganz häufig ist der Text ganz einfach, z.B. "La La La". So beginnt er mit dem Cover von Buck Owens „Cigarettes, Whiskey And Wild Wild Women“ in Englisch und setzt dann in Kölsch mit dem Höhner-Hit fort "Blotwoosch, Kölsch un e lecker Mädche". Und "Red Is The Rose", unter anderem von The High Kings interpretiert, geht in die 1998 veröffentlichte FC-Hymne "Mer stonn zo Dir, FC Kölle" der Höhner über.
2017 wurde Nelles Publikumssieger bei "Loss mer singe". Das betrachtet er aber nicht als seinen Durchbruch, denn es ist harte Artbeit, immer wieder neue Songs zu schreiben und sich damit bei der großen Konkurrenz in Köln durchzusetzen. Bei "Euer Song für Köln" erreichte er 2019 den dritten Platz mit "Ich wünsch ich wör en Kölle". Das Lied wurde auch ins Programm des Wohnzimmerkonzertes gemixt genauso wie sein neuer Song "Do es Musik op dr Stroß".
"The Parting Glass" ist ein schottisches Volkslied zum Ende eines Zusammentreffens mit Freunden, Liam Clancy hat es 1959 zu einem Hit gemacht. Aus dem geplanten Schlusslied wurde selbstverständlich nichts, Zugaben mussten sein! Ein Wohnzimmerkonzert, das seine Besucher begeistert hat!
Die nächsten Termine in Mines Spatzentreff - jeweils ab 19 Uhr - sind
- am 3. Januar 2020 mit Chris Heron und
- am 31. Januar 2020 mit Papa Jo's One Man Acoustic Jam,
- am 20. März mit Two And A Half Guitars und
- am 3. April mit bornzero.
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