Cool - zwei Wesselinger im Rheinforum
Mike Herting mit Martin Arnold

Homebase - R(h)einJazz mit Mike Herting und Martin Arnold im Wesselinger Rheinforum.  | Foto: Anita Brandtstäter
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Wesseling. Der Rhein fließt vorbei - der große Saal des Rheinforums bildet ein tolles Ambiente für die R(h)einJazz-Konzerte der Stadt Wesseling: aus dieser schönen Stimmung heraus entstehen Rhythmen, Melodien, Improvisationen - abwechslungsreich und unterhaltsam. Mit einer Opening Improvisation stellten sich die beiden aus Wesseling stammenden Musiker bei ihrem ersten gemeinsamen Konzert "Homebase" vor: Mike Herting am Flügel und Martin Arnold, Querflöte. Ende 2021 begann erst ihre musikalische Zusammenarbeit mit Proben in Bornheim - bei der ersten Wesselinger Musikmesse "Musik am Strom" am 30. April 2022 am gleichen Ort agierten sie schon gemeinsam als Dozenten eines Band-Coaching-Workshops. Und die Zusammenarbeit bei ihrem ersten gemeinsamen Konzert machte beiden sichtlich Spaß! Arnold nahm Hertings Melodien mit viel Sensibilität auf, ergänzte und verfeinerte sie mit großer Leichtigkeit.

Der Pianist, Komponist und Arrangeur Mike Herting, bekannt durch die Leitung der WDR Big Band und des Bundesjazzorchesters, arbeitet gerne mit westafrikanischen und indischen Solistinnen und Musikern zusammen. Gerade hatte er noch Wolfgang Niedecken auf seiner Tournee "Niedecken liest & singt Bob Dylan" begleitet. Sein Klavier-Solo-Album „Breathing In Breathing Out“ wurde im letzten Jahr in den Riverside Studios in Köln aufgenommen. Es enthält Kompositionen und Improvisationen, in denen Mike Herting seine Leidenschaft für musikalische Kreativität auslebt, gefüllt mit inspirierenden Melodien. Die Auseinandersetzung mit verschiedenen Kulturen und Musikgenres und die Zusammenarbeit mit Musikern aus aller Welt prägen seine Werke - alles fließt zusammen, unabhängig davon aus welchen Quellen, afrikanischen, indischen...

Und daraus stammten auch die Eigenkompositionen des Konzertabends: Mon Tresor, ein Lied, das Herting seiner Frau Sabine gewidmet hat, Ocean Dream, inspiriert von den Wellen des Atlantiks, eine seiner Lieblings-Urlaubsregionen, La Priere - aus den gemeinsamen Erfahrungen mit Menschen verschiedener Religionen, Notre Vie, ein Lied, das auch ein senegalesischer Taxifahrer singen könnte, Casamane, die musikalische Beschreibung einer Region im Süden Senegals.

Martin Arnold lebt in Mödling bei Wien und ist dort durch seine Konzerttätigkeit und Mitwirkung an vielen TV-Shows mit seiner Band „Sonic Interiors“ bei Servus TV und dem ORF bekannt. Mit dem Projekt „Rising Seed“ bewegt sich Arnold seit Jahren auch erfolgreich im Genre „Electronic Music“. Und so nutzte er auf der Bühne des Rheinforums Echo-Effekte insbesondere bei seinen Saxophon-Soli.

Drei Covers waren im Programm: die erste Konzerthälfte beendeten die beiden Musiker mit einer Jazz-Version von "In unserem Veedel" der Black Fööss - zurück zu den Wurzeln in Raum und Zeit. Im Angesicht des Krieges in der Ukraine präsentierten sie "Imagine" von John Lennon. Und als Zugabe begeisterten sie mit "Forever Young", dem Welthit von Bob Dylan aus den 1970-er Jahren. Ein schönes Ende des Konzerts, denn der Text besteht aus einer Aneinanderreihung guter Lebens- und Segenswünsche. Eine etwas feierliche Hymne mit dem Wunsch, im Herzen und im Geist jung zu bleiben.

In der zweiten Programmhälfte präsentierten sich auch beide Künstler solistisch. Martin Arnold hatte sich lange mit Johann Sebastian Bach beschäftigt und präsentierte Musik aus der Cello-Suite auf dem Saxophon - mit Echo-Effekten. Und Mike Herting antwortete mit einer Solo-Improvision, mit Musik aus dem Moment heraus geboren, denn was kann man schon Bach entgegensetzen? Final-Nummer des Konzertes war "Afropa" mit Frage-Antwort-Sequenzen zwischen Klavier und Flöte und vielen schnellen unisono Läufen. Das Werk von Mike Herting ist schon lange im Repertoire seines Global Musik Orchestras - diese schöne Verbindung zwischen aufrikanischer und europäischer Musik erklang auch schon mehrfach bei R(h)einJazz-Konzerten von Mike Herting in ganz unterschiedlichen Besetzungen. Martin Arnold freute sich, mit diesem Konzert musikalisch wieder in Wesseling angekommen zu sein. Und die Zuhörer spendeten reichlich Applaus für "Homebase".

LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

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