Voll besetzes Rheinforum beim Konzert von Junodori
"My Favourite Songs" wurden begeistert aufgenommen
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- Junodori Combo beim ersten R(h)einJazz Konzert der Stadt Wesseling 2025 vor vollen Saal im Rheinforum.
- Foto: Anita Brandtstäter
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Wesseling. Seit zehn Jahren werden R(h)einJazz-Konzerte von der Stadt Wesseling im Rheinforum veranstaltet, oft leider nicht mit so viel Resonanz wie einst die Konzerte "Live im Lessing" von Mike Herting. Aber dieses Mal war es nicht nur auf der Bühne voll wie selten, sondern auch im Saal. Etwa 150 Besucherinnen und Besucher feierten die Junodori Combo mit den "Favourite Songs" von Judith Nordbrock, Gesang und Piano! Die Kölner Musikerin hatte eine große Besetzung zusammengestellt mit Piano/Gesang, Trompete, Tenorsaxophon/Klarinette/Querflöte, Posaune, Kontrabass/E-Bass, Drums, Percussion/Altsaxophon, also mit bis zu vier Bläsern. Von ihr stammten einige Songs, bei Coversongs hatte sie spezielle Arrangements zusammengestellt oder selbst bearbeitet, damit sie jazzig-funky sind. Und dieser abwechslungsreiche und unterhaltsame Mix, ergänzt um einige Jazzstücke, kam bestens an.
Zur Eröffnung erklang in einer einzigartigen Version "Come Together" der Beatles, von John Lennon 1969 als 1. Track zum Album Abbey Road geschrieben, und nahm die Gäste direkt für die Musik ein. Judith Nordbrock erläuterte in ihrer Moderation auch etwas zur ganz besonderen Geschichte des Songs, die erste Version war als Musik zum Slogan für die Wahlkampagne von Timothy Leary in Kalifornien gegen Ronald Reagan entstanden. Weitere Cover: "Kiss From A Rose", der größte Hit des britischen Sängers Seal, der auch im Soundtrack des Films "Batman Forever" 1995 wurde, in einer aus der Seele kommenden Interpretation, „Give Me One Reason“ von der amerikanischen Singer-Songwriterin Tracy Chapman 1995 geschrieben, "Street Life", der Crossover-Hit von Randy Crawford mit ihrer amerikanischen Jazz-Band The Crusaders, geschrieben von ihrem Pianisten Joe Sample, "Meglio stasera - It Had Better Be Tonight" im Samba-Rhythmus, von Henry Mancini ursprünglich für den Film "The Pink Panther" komponiert, hier nach der Michael Bublé Version bestens arrangiert - auch das Motto "Besser heute als morgen!" wurde vom Publikum begeistert angenommen, die Ballade "Easy", ein Song der Commodores, bei denen Lionel Richie Leadsänger und Songschreiber war - die Singer-Songwriterin, Pianistin und Moderatorin des Abends erinnerte sich dabei an ein Konzert mit dem großartigen Sänger, der von ganz vielen Frauen rote Rosen auf die Bühne gelegt bekam.
Dabei stellte sie auch ihre Band vor: Ansgar A. Mues, Trompete/Flügelhorn, Sergii Chernenko, Tenorsax/Klarinette/Querflöte, Martin Kessen, Posaune, Thorsten Schippers, Kontrabass und E-Bass, Carl Zinsius, Drums, und last but not least Christian Esser, Percussion und Altsax, aus Urfeld. Die Gäste erlebten ein begeisterndes Zusammenspiel von äußerster Lebendigkeit und Authentizität. Star unter den Bläsern war eindeutig der aus der Ukraine stammende Sergii Chernenko, mit dem Judith Nordbrock auch die meisten Duo-Konzerte bestreitet: Er glänzte in großartigen Improvisationen und steuerte auch das Zusammenspiel der Bläser.
Mehr oder weniger bekannte Jazzstücke gehörten zum äußerst abwechslungsreichen Programm: "The Fox" des Jazz-Baritonsaxophonisten Marcus Bartelt aus Köln hat die Combo ohne Trompete und Posaune zum ersten Mal live präsentiert - das Stück wurde 2022 für das Album "At Ease" vom Marcus Bartelt Quartett mit dem bekannten Pianisten Markus Sasse eingespielt. Und der vergnügliche Jazz-Klassiker "The Hippest Cat in Hollywood" von Horace Silver machte einfach nur gute Laune.
Und last but not least waren da die eigenen Songs und Kompositionen von Judith Nordbrock: "You Drive Me Mad" sang sie in der deutschen Version "Du machst mich krank", "Up To You" ohne Trompete und Posaune war das ganz ruhige Ende des ersten Sets vor der Pause - in der Quartett-Besetzung war es eine Welturaufführung, sonst spielt sie es immer nur im Duo mit Sergii Chernenko, Querflöte, "Groovy City Colours" eröffnete stimmungsvoll die zweite Programmhälfte - auch ohne Trompete und Posaune, und der krönende Abschluss des Konzertes war "I Won't Wait", dabei konnten alle Akteure auf der Bühne noch einmal ihr Können und ihre Improvisationsfreude zeigen. In ihrer Musik verbindet Judith Nordbrock Einflüsse verschiedener Genres mit Jazz. Besonders gefallen ihr sowohl soulige Songs als auch jazzig-funkige Arrangements. Harmonien und Rhythmen entstammen dem Funk, Blues und Soul, sie sind weder simpel noch zu komplex. Damit sind sie gut hörbar - auch für Nicht-Jazz-Fans.
Viel Applaus und Standing Ovations für ein besonders Konzert in der R(h)einJazz-Konzertreihe, das mit einer Zugabe mit allen Bläsern endete: "Crazy Little Thing Called Love" von Queen, von Freddy Mercury geschrieben, arrangiert für die Combo-Besetzung nach einem BigBand-Arrangement. Judith Nordbrock war glücklich über diesen Erfolg dankte allen, die dazu beigetragen haben: "We won‘t stop celebrating live music!"
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