"Auld Lang Syne" im Ensemble
Nachwuchsarbeit in der Pandemie?

Ein typisches Foto aus einer Zoom-Aspirantenprobe.  | Foto: Anita Brandtstäter
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Wesseling. Nachwuchsarbeit im Musikverein in der Pandemie - ein schwieriges Unterfangen!

21 Workshops "Gemeinsam musizieren mit Quetsch" hat das Akkordeon-Orchester Wesseling schon erfolgreich durchgeführt. Angesprochen werden dabei sowohl Kinder als auch Erwachsene, die in das Zusammenspiel mit anderen hinein schnuppern möchten. Der 22. Workshop musste im März 2020 ohne Abschlusskonzert aufgrund des ersten Corona-Lockdown abgebrochen werden.

Der 23. Workshop war im Sommer als besonderes Musikvermittlungsprojekt im Rahmen des Förderprogramms Beethoven...anders geplant - zusätzlich mit der Erarbeitung von Anekdoten und mit Exkursionen nach Bonn und ins Siebengebirge auf den Spuren des jungen Komponisten sowie einem Abschlusskonzert in Remagen. Aufgrund der unsicheren Pandemielage wurde er nicht ausgeschrieben - auch die Terminumplanung für den Herbst konnte aufgrund wieder ansteigender Infektionszahlen nicht realisiert werden. Das Projekt war im Januar 2020 von einer Experten-Jury als förderungswürdig ausgesucht worden: Zuschüsse sollte der Verein bekommen über den Bundesmusikverband Chor & Orchester e.V. innerhalb der Offensive BTHVN2020 aus dem Etat der Kulturstaatsministerin.

Für den 24. Workshop zum Jahresende hatte Anita Brandtstäter "Auld Lang Syne", eines der bekanntesten Lieder im englischsprachigen Raum, das insbesondere zum Jahreswechsel häufig gesungen wird, arrangiert. Mit der 2. Stimme als Easy-Stimme für die Anfänger, mit der 3. Stimme für die fortgeschrittenen Teilnehmer... Aber selbst das Jubiläumskonzert "Nicht nur Beethoven feiert Jubiläum" zum 55-jährigen Bestehen des Vereins konnte im November nicht veranstaltet werden - geschweige denn ein Auftritt des Workshop-Orchesters mit vorgelagerteb Proben. Und auch die Planung eines Adventskonzertes mit der evangelischen Kirche im Dezember konnte nicht umgesetzt werden.

Nachdem der zweite Lockdown im November dann im Dezember in die erste Verlängerung ging, hat die Aspiranten-Gruppe, die sich aus erwachsenen Akkordeonschülern und ehemaligen Teilnehmern der Workshops gebildet hatte, mit Zoom probiert zu proben. Zum Einstudieren neuer Stücke ist das durchaus geeignet: die musikalische Leiterin Anita Brandtstäter spielt die einzelnen Stimmen suzessive vor - ggf. auch unterstützt mit einem Metronom - und die anderen Zoom-Meetings-Teilnehmer spielen jeweils ihre Stimme stumm geschaltet mit. Durchläufe kann man mit mp3-Dateien oder auch über einen geteilten Bildschirm taktgenau mit einem Notensatz-Programm - z.B. Musescore - machen.

Um die Probenergebnisse erlebbar zu machen, haben die Teilnehmer ihr Mitspiel mit der Zoom-Vorlage mit dem Smartphone in zwei Proben aufgenommen und an Anita Brandtstäter geschickt. Die hat diese dann mit Audacity zusammen gemischt. In der resultierenden mp3 können dadurch alle hören, wie schwierig es doch ist, die eigene Stimme alleine rhythmisch korrekt zu spielen, ohne die anderen zu hören. Dynamik und aufeinander abgestimmte Stimmenführung, Fermaten und Ritardandi kann man aufgrund der Latenzen auch nicht so proben. 

Und genau dieses Erlebnis des Zusammenspiels ist es, was den Reiz der Workshops "Gemeinsam musizieren mit Quetsch" ausmacht - in begrenzter Zeit können die Teilnehmer mit Unterstützung von einigen erfahrenen Spielern großartige Ergebnisse in den Konzerten präsentieren. Und erleben dabei die Freude am gemeinsamen Musizieren.

LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

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