Zankapfel Feuerwache
Neubau am Kronenweg oder der Hubertusstraße

Quo vadis, Feuerwache? Einig sind sich alle, dass das Gebäude am Kronenweg überaltet ist. Nun wird geprüft, wo neu gebaut wird: Hier oder an der Hubertusstraße. | Foto: Montserrat Manke
  • Quo vadis, Feuerwache? Einig sind sich alle, dass das Gebäude am Kronenweg überaltet ist. Nun wird geprüft, wo neu gebaut wird: Hier oder an der Hubertusstraße.
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Wesseling - Der Rat der Stadt hat beschlossen, eine neue Feuerwache zu bauen. Die
vorhandene am Kronenweg wurde seit dem Bau 1974 nur unwesentlich
verändert und entspreche nicht mehr den Anforderungen einer modernen
Feuerwache.

Aufgrund einer Machbarkeitsstudie eines Architekturbüros aus Siegen
hatte die Verwaltung dem Rat vorgeschlagen, die neue Wache an der
Hubertusstraße auf einem städtischen Grundstück zu errichten,
welches bisher als Friedhofserweiterungsfläche vorgesehen ist, die
aber angesichts der Bestattungsgewohnheiten (wie zum Beispiel
Urnenbestattungen) nicht benötigt werden würde.

Doch dieser Neubau an der Hubertusstraße wurde bei der letzten
Ratssitzung heiß diskutiert, vor allem Manfred Rothermund,
Fraktionschef der CDU und selbst aus der Feuerwehr kommend, monierte,
dass die Studie des Architekturbüros auf dem Brandschutzplan von 2012
fuße.

Deshalb müsse dieser zunächst mal auf den aktuellen Bedarf gebracht
werden, so Rothermund im Telefonat mit der Redaktion. Im Wesentlichen
gehe es im alten Plan um die Einhaltung der Hilfsfristen.

In acht Minuten müsse der Wagen am Einsatzort sein, und wie sähe das
aus, wenn man die Wache nun drei Kilometer verlege. Urfeld zum
Beispiel sei dann ab dem Kaninsberg nicht mehr in diesem Zeitraum zu
erreichen. Auch müsse das „Rendevous System“ in Wesseling für
den Einsatz des Notarztes bedacht werden: Dieser fährt von der Wache
zum Einsatz und dann zum Krankenhaus.

All das und noch viel mehr wollen die Christdemokraten bei einer
Neuplanung, die mit immerhin gut 20 Millionen Euro Kosten verbunden
sei, berücksichtigt wissen.

Hinzu kommen am neuen Standort an der Hubertusstraße auch Altlasten
in Form von Müll, außerdem seien hier in der ersten Hälfte des
letzten Jahrhunderts hiwe Kinder schwimmen gegangen sein, so dass eine
neue Wache teilweise auf Pfähle gebaut werden müsste. „Wenn ich
als vorsichtiger Kaufmann über 20 Millionen entscheiden soll, dann
muss ich das auf einer seriösen Grundlage tun“, wetterte Rotermund,
der betonte, dass man auch für den Neubau sei.

Die Basis für die Planung der Machbarkeitsstudie sei eine Aufstellung
der Feuerwehr über den aktuellen und zukünftigen Raumbedarfs aus
2017 gewesen, schreibt die Stadt in ihrer Pressemitteilung.

Im Ergebnis empfehle das Büro den neuen Standort. Dort könne ein
optimiertes Raumprogramm für eine zukunftsweisende Feuerwache
geschaffen und zugleich eine derzeit teilweise brachliegende
Grünfläche hochwertig genutzt werden, heißt es.

Zudem würde am Kronenweg ein Grundstück frei, welches Nachnutzungs-
und Entwicklungspotential berge. Auch die Lage innerhalb des
Stadtgebiets spreche für den neuen Standort. Denn dort wäre
gegebenenfalls eine direkte Zufahrtsmöglichkeit zur A555 denkbar.

Ein Umbau im Bestand am Kronenweg störe den Betrieb, dauere länger
und würde teurer. Zudem wären dort weitere Flächen anzukaufen und
für diese auch Baurecht zu schaffen. Auf dem begrenzt großen
Gelände seien bei Erhalt der Bestandsgebäude sich kreuzende Wege
für Fahrzeuge und Einsatzkräfte kaum zu vermeiden.

Ein Neubau am alten Standort im alten Gebäude sei unter Beibehaltung
des laufenden Betriebs in der bekannt hohen Qualität kaum zu leisten
und belaste die Mitarbeiter und die ehrenamtlichen Kräfte über
Gebühr, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt.

„Der Standort an der Hubertusstraße birgt zudem den Vorteil, dass
er für eine Feuer- und Rettungswache optimal genutzt wäre. Dem
städtebaulichen Konzept zur Weiterentwicklung Wesselings trotz und
mit der Nähe zu den störfallanfälligen Werken der Industrie folgend
wäre dort keine schutzbedürftige Nutzung wie zum Beispiel
Wohnungsbau oder eine Kita möglich“, erläuterte der Erste
Beigeordnete Gunnar Ohrndorf.

Für diesen Standort müsse jedoch zunächst ein
Bebauungsplanverfahren angestrengt werden, was wiederum Zeit in
Anspruch nehme. „Umso bedauerlicher, dass wir nicht sofort anfangen
können; auch weil Bauen mit der Zeit nicht kostengünstiger wird.“

Der Neubau an der Hubertusstraße wird nun ebenso geprüft wie eine
Erweiterung der vorhandenen Wache am Kronenweg.

Redakteur/in:

Montserrat Manke

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