Urfeld hat eine Prinzessin
Paula I. in Amt und Würden
Wesseling-Urfeld - Das kleine Urfeld am Rhein hat eine neue Kindertollität und mit
Prinzessin Paula I. (Keuth) wurde wieder ein waschechtes Kind aus dem
Dorf inthronisiert. Von ihrem Vorgänger Jakob I. übernahm sie die
Pritsche und begeisterte ihr Publikum in der Urfelder Halle von Anfang
an.
Schon der Einmarsch war speziell, denn Paula voran gingen die Urfelder
Martinsbläser, die sich eigentlich nur gegründet hatten, um - nomen
est omen - den St. Martinszug in dem ehemaligen Fischerdorf
musikalisch zu zu bereichern.
Doch sowohl des Ex-Prinzen Papa als auch der Vater von Paula
musizieren hier, Ehrensache also, dass die Martinsbläser auch in
diesem Jahr den Einmarsch der neuen Hoheit begleiteten.
Den Hang zum hoheitlichen Amt hat Paula sicher in ihren Genen, den
Vater Thomas war 1983 Urfelder Kinderprinz, ist außerdem mehrfacher
Aalkönig von Urfeld. Mami Andrea blickt ebenfalls auf eine
hoheitliche Vergangenheit zurück, 1990 war sie die Urfelder
Weinkönigin.
Paula ist vom Sternzeichen her ein quirliger Zwilling, diese gelten
allgemein als redegewandt. Und so kam die Rede der frisch
proklamierten Hoheit auch gut an: „Auf Karneval wurd‘ mein Mutter
geboren und hat seitdem nie den Spaß dran verloren. Kinderprinz mein
Vater war, die Fußstapfen füll‘ ich dieses Jahr. In Hersel gehe
ich zur Schul. Und Sprachen finde ich schon cool. Mathe ist mir auch
kein Graus, kommt manchmal auch was Falsches raus“.
Zehn Jahre ist Paula alt, sie besucht das Gymnasium der Ursulinen in
Hersel, ihre Lieblingsfächer sind Mathe, Englisch und Kunst. Ihre
Lieblingslektüre ist eine Kinderbuchreihe namens „Tierklinik“,
dementsprechend möchte die neue Urfelder Prinzessin später gerne
Tierärztin werden: „Oder Lehrerin“, verriet sie der Redaktion
dieser Zeitung.
Den Prinzessinnenorden schmückt das von Vater Thomas gebaute
Heiligenhäuschen am Eburonenweg, ein Pferd, ein Funkemariechen des
Tanzcorps der Prinzengarde Urfeld - Paulas Verein, hier tanzt sie im
Kindercorps - und eine Messdienerin.
Denn auch als solche ist die junge Paula engagiert und will ihren
guten Draht zum lieben Gott nutzen, damit Rosenmontag beim Zoch durchs
Dorf die Sonne feste scheint.
Übrigens, in Urfeld Kinderprinz oder –prinzessin werden, dieses
Prozedere erinnert ein wenig an die Zeit, als man in der DDR seine
Kinder kurz nach der Geburt für den Erhalt eines Trabants anmeldete.
Denn genauso läuft das in Urfeld. Und die Redaktion prognostiziert,
dass sich daran auch in der Zukunft wenig ändern wird. Denn während
andernorts mitunter händeringend Tollitätennachwuchs gesucht wird,
gehen den Urfeldern die kleinen Prinzen und Prinzessinnen nicht aus.
Gut so! Urfeld Alaaf!
Redakteur/in:Montserrat Manke |
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