Großes Symposium in Wesseling
Plastische Chirurgen aus aller Welt
Wesseling - Dr. Bryan Toth setzte das Skalpell an und schnitt in die vorhandene
Narbe am Ohr. Begleitend dazu erklärte der plastische Chirurg aus San
Francisco, was er gerade machte. Denn via Satellit wurde diese sowie
zwei weitere Rekonstruktionsoperationen live in ein großes Kölner
Hotel übertragen. Hier saßen rund 200 plastische Chirurgen aus aller
Welt und verfolgen das Geschehen am Bildschirm.
Das sechste „SOS Symposium“, einem internationalen Kongress für
plastische Chirurgie, fand zum zweiten Mal unter Ausrichtung des
Dreifaltigkeits Krankenhauses in Wesseling statt. In gesamt sechs
Operationen zeigten die besten plastischen Chirurgen der Welt, wie man
misslungene plastische Eingriffe wieder in Ordnung bringt.
Einer Frau, bei der eine Bruststraffung schief gegangen war, wurden
die Brustwarzen weiter nach unten gesetzt. Denn diese saßen viel zu
weit oben, schauten aus dem Büstenhalter, respektive Bikinioberteil
hinaus.
Eine andere Dame bekam ein neues Facelift, denn in sechs
vorangegangenen Operationen war es nicht gelungen, die Narben zu
entfernen sowie das dadurch an das Gesicht angewachsene Ohrläppchen
zu korrigieren.
Dr. Dirk Richter, Chefarzt der plastischen Chirurgie des hiesigen
Hospitals operierte ebenfalls live: er brachte eine Lidkorrektur
wieder in Ordnung, bei der die Unterlieder zu weit herabhingen – die
Frau konnte ihre Augen nicht mehr schließen.
In einer weiteren Operation wurde eine schiefe Nase wieder begradigt,
der Patient bekam nicht mehr richtig Luft.
Die Operationen wurden nicht nur live ins Kölner Hotel übertragen,
sondern auch in die „Ärzte Lounge“ im Krankenhaus, wo sich
zwischendurch immer wieder Mediziner aus dem Team von Dr. Richter
aufhielten, wenn sie nicht bei den Operationen assistierten.
Das Symposium dauerte zwei Tage, am ersten Tag wurde operiert, am
zweiten gab es zahlreiche Vorträge.
Richter ist Mitbegründer des internationalen Symposiums und
President-Elect des größten Weltverbandes für Plastistische und
Aesthetische Chirurgie, dem „ISAPS“.
Bei dem Kongress ginge es keinesfalls darum, darum, andere Kollegen zu
rügen oder bloßzustellen, betonte Richter: "Vielmehr erarbeiten wir
in einem Team von Experten, ob und wenn ja, wie so ein Fehler hätte
vermieden werden können – und zeigen entsprechende Lösungs- und
Korrekturwege auf."
Ziel sei es, "Best Practice" Ansätze weiterzugeben und damit eine
solide Basis für eine stetige Verbesserung der Versorgungsqualität
und Patientensicherheit zu schaffen.
Redakteur/in:Montserrat Manke |
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