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Jörg Manhold in Mines Spatzentreff
Rheinische Redensarten mit Quetsch

Jörg Manhold liest aus "Rheinische Redensarten" und singt mit seiner Quetsch.  | Foto: Anita Brandtstäter
  • Jörg Manhold liest aus "Rheinische Redensarten" und singt mit seiner Quetsch.
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Wesseling. In der Reihe "Literatur in Mines Spatzentreff" hatte Mine Murzoglu Jörg Manhold zu einer Lesung mit Musik eingeladen. Er ist Ressortleiter Regionales des General-Anzeigers Bonn. Seine Themenschwerpunkte sind Regionalpolitik, Heimatgeschiche und rheinischer Dialekt - damit verbunden auch rheinische Lebensart und rheinische Musik. Sein Herzensinstrument ist das Akkordeon. So hatte er seine Sammelbände "Rheinische Redensarten" und "Rheinisch für Fortgeschrittene" mitgebracht und selbstverständlich auch seine Quetsch, ein digitales Roland-Akkordeon, das er aber mit dem Firmenemblem der Siegburger Akkordeonfabrik Cantulia verziert hat.

Der Duisburger ist beeindruckt vom rheinischen Dialekt, den er als Kind in seiner Heimerzheimer Tagespflegefamilie kennengelernt hat. Als erstes lernte er nach "Mama" das Wort "luurens". Im Dialekt manifestiert sich alles, was man fürs Leben braucht - von Alltagsweisheit bis zur Lebensphilosophie. "Von nix kütt nix" ist die entspannt klingende Weisheit, das man sich anstrengen muss, um etwas zu erreichen. Jeden Samstag erscheint eine Kolumne im General-Anzeiger, in der er eine Rheinische Redensart vorstellt, übersetzt und erklärt, die Herkunft und Anwendung untersucht. Analog des Mottos des Kölner Karnevals 2019 "Uns Sproch es Heimat." verbindet er Begriffe wie Poesie, Heimat und Glück mit dem Dialekt.

Jörg Manhold las eigentlich nicht, sondern besprach die rheinischen Redensarten an vielen Beispielen: die einzigartige Möglichkeit, sein Gegenüber nett zu beschimpfen, die vielfältigen Spitznamen, die kölsche Logik, bildhafte Bezeichnungen wie z.B. Poppeköchekäppesje (Rosenkohl) und Plüschprumm (Pfirsich), die man auch als Nicht-Rheinländer einfach verstehen kann. Leider ist der Dialekt vom Aussterben bedroht. Die Sprachwissenschaftler Georg Cornelissen und Peter Honnen, mit denen er zusammengearbeitet hat, sind inzwischen pensioniert.

Mit seiner Quetsch sang er außerdem vier selbstgeschriebene Lieder zu traditionellen Melodien, die GEMA-frei sind. Für Musikfreunde gibt es auch sein heimatgeschichtliches Buch "#quetsch", in dem er auf den Spuren von "Et Jüppche" der Marke Cantulia viele Musiker wie z.B. den bekannten Akkordeonisten Will Glahé aus der Gegend vorstellt.

Die Lesung endete mit Manholds Grundsätzen der rheinischen Lebensart: 1. Pass op op Heem un Hoff 2. Bliev jeck wie de bess 3. Preis de leeve J 4. Öfter mohl jet Neues 5. Do sulls net kühme 6. Do moss vill schwaade 7. Loss einfach loofe 8. Han Spass an d‘r Freud 9. Hühr op ding Hätz 10. Loss et d‘r jood jonn 11. Dunn net zovill 12. Luhr, of et Kölsch noch schmeck

Bei seinen Lesungen sammelt Jörg Manhold zugunsten der Spendenaktion Weihnachtslicht des General-Anzeigers. Die Hochwasserhilfe hat inzwischen eine Rekordsumme erreicht von über 6 Millionen Euro.

LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

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