Wert von rund 200 000 Euro
Rotary Wesseling hilft „Solidarity Germany-Guinea"
Wesseling - Die Lebenserwartung in dem afrikanischen Land Guinea liegt bei bei
knapp 57 Jahren. Rund 17 Prozent der etwa 12,5 Millionen Einwohner
sind unterernährt, und trotz vorhandener Bodeschätze lebt der
Großteil der Bevölkerung in Armut. Immer wieder bricht das
Ebola-Virus aus.
Manche schauen lieber weg, wenn es um Leid und Elend in „Dritte Welt
Ländern“ geht, aber Dr. Boussouriou Diallo tut es nicht.
Er stammt aus Guinea und gründete 2004 den Verein „Solidarity
Germany - Guinea e.V.“.
Als der heute 71-Jährige noch als Hausarzt in Berzdorf aktiv war,
flog er mindestens einmal im Jahr nach Labé, denn hier und in Pellel
konzentriert sich die Hilfe des Vereins.
Mittlerweile gibt es eine Krankenstation in Labé, und Diallo, der
sich nun im Ruhestand befindet, verbringt die meiste Zeit im Jahr vor
Ort, leistet weiterhin medizinische Hilfe und bildet auch
Krankenpfleger aus.
Viele in Wesseling werden den engagierten Wesselinger
Ehrenpreisträger von dem ein oder anderen Stadtfest kennen, wo er die
„Solarkocher“ für Guinea vorstellte, mit deren Hilfe die
typischen Verbrennungen sowie Verbrühungen vermieden werden, die beim
Kochen am offenen Feuer entstehen.
Außerdem werden durch das Kochen mit Solarenergie gesundheitliche
Schäden durch das Einatmen des Rauches vermieden, auch dienen sie der
Verringerung der Abholzung der tropischen Wälder.
Etwa 50 Solarkocher sind mittlerweile im Einsatz, die Diallo - zum
großen Teil mit Spenden - in Deutschland gekauft und nach Guinea
transportiert hat. Mittlerweile gibt es eine Kooperation mit Frauen,
die Kocher vor Ort über Mietkauf abgeben. Auf 1,5 Jahre ist der
Mietkauf ausgelegt, und die Käufer bekommen den Kocher sofort,
liefern als Miete aber das gesparte Geld für Brennholz ab und
pflanzen einen Baum: „Also nicht nur roden, sondern auch forsten“,
erklärt der Mediziner beim Pressetermin mit der Redaktion des
Werbekuriers.
Der Anlass für den Termin ist ein besonderer: Der Rotary Club
Wesseling hatte Diallos Verein eine riesige Spende vermittelt: 30.000
Atemschutzmasken, 35.000 Paar Einmalhandschuhe sowie zahlreiche
Verbandskästen von der „Axa“ Versicherung.
Möglich wurde die Spende, die einen materiellen Wert von gut 200 000
Euro habe, durch die Gesetzgebung: Das Haltbarkeitsdatum der Masken
und Handschuhe war abgelaufen, obwohl sie noch vollkommen intakt sind.
Dr. Klaus Owin, Zahnarzt aus Wesseling und - wie Diallo - Mitglied der
Wesselinger Rotary Sektion, erklärt, dass das etwas mit der
Gewährleistungzeit des Herstellers zu tun habe, aus der dieser nach
Ablauf der Haltbarkeit raus ist.
Angeschafft hatte der Versicherungsgigant diese Massen an Masken und
Handschuhen für die eigenen rund 9000 Mitarbeiter - im Falle einer
nationalen Katastrophe, erklärte Dr. Hendrik Saeger von der Axa,
Spendenüberbringer und ebenfalls Mitglied bei Rotary Wesseling.
Die Handschuhe, Masken und Verbandskästen werden in Guinea dringend
gebraucht, unter anderem für die „zum Glück immer weniger“
(Diallo) auftretenden Ebola-Ausbrüche. Auch hier hilft Diallos
Verein, unterstützt zum Beispiel Hinterbliebene finanziell.
Mehr Informationen erhält man
hier:
http://solidarity-guinea.org
Redakteur/in:Montserrat Manke |
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