Susanne Riemer Duo
Schuh-Blues und Cyber-Sex

Susanne Riemer Duo beim 42. RheinKlang 669 Wohnzimmerkonzert in Mines Spatzentreff.  | Foto: Hoppel Grassmeier
  • Susanne Riemer Duo beim 42. RheinKlang 669 Wohnzimmerkonzert in Mines Spatzentreff.
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Wesseling. Das 42. RheinKlang 669 Wohnzimmerkonzert in Mines Spatzentreff war ein ganz besonderes: zu Gast war das Susanne Riemer Duo, Trompeterin Susanne Riemer und Gitarrist Wilhelm Geschwind sind zwei Musiker, die sich sichtlich mögen. Sie musizieren perfekt aufeinander abgestimmt - die Songs von Susanne Riemer arrangiert Wilhelm Geschwind sehr reich. Der Gitarrist scheint gleichzeitig Bass, Begleitung und Percussion zu spielen, glänzt aber auch mit virtuosen Soli, und Susanne Riemer spielt nicht nur Trompete/Flügelhorn - oft lyrisch, mal dunkel und rauchig oder hell und klar -, sondern verfügt auch über ein breites Gesangsspektrum.

Das Konzertprogramm »Ton in Ton« unterhält mit kölschen Liedern, die humorvoll den Alltag beschreiben. Die Texte stammen von der Brühlerin Susanne Riemer - oft kurios - und von Norbert Scheuer - melancholische Gedichte. Neben den Hintergründen zu CyberSex werden wichtigen Fragen des Lebens beleuchtet, z.B. "E kleen Leedche vom Jlöck": Was ist Glück? Kannst du es erkennen, wenn es da ist? Jeden Tag mal rausgehen, abschalten, den Dom besteigen und den Blick genießen, sonntags liegen bleiben können oder ein Nickerchen am helllichten Tag machen, Pilze sammeln und auch essbare finden, sich lang strecken tut so gut!

Susanne Riemer bekennt auch, dass sie nicht für jeden Anlass die richtigen Schuhe hat im "Schuh-Blues": Ich hab schon 12 Paar schwarze Schuhe. Fünf Paar silberne dazu, drei Paar goldene mit hohen Hacken, zwei Paar Mokassins in blue. Trage gerne diese Grünen, mit dem kleinen Absatz dran, aber selten hab ich die Gelackten mit dem Reißverschluss an.
Sie erzählt außerdem musikalisch aus ihrem Musikerleben "Wenn ich eine Mann wör": Oft werde ich gefragt: "Wie ist das denn als Jazz-Trompeterin? Wie war das als junge Frau, war das nicht ein steiniger Weg?" Wenn ich heute so darüber nachdenke, verstehe ich das wirklich nicht, ich wollte doch nur meine Trompete spielen. Warum stört das manche Menschen so? Warum meckern so viele, warum haben sie mir das Leben schwer gemacht? Wollt Ihr das denn wirklich hören, was sie mir alle gesagt haben?

Und die Gäste waren begeistert von der großartigen Live-Performance. Hoppel Grassmeier: "Supertolles, stimmungsvolles Konzert mit kölschen, großenteils ernsthaften Texten. Sehr schönes Zusammenspiel beider Künstler, die das Publikum mit auf die Reise genommen haben." Daniela Spatz: "Herrlich war's. Ich bin total begeistert. Sehr schöne Atmosphäre. Es waren Lieder auf Schwadorfer Platt dabei, da verstand man als Immi nur jedes fünfte Wort. Das Duo hat aber für solche Fälle vorgesorgt und ein Textheft ausgeteilt - alles auf Hochdeutsch. Meine Lieblinge: "Et is ad widder uselich" - neben dem "Schuh-Blues" und "Wenn ich eine Mann wör"".

Eingerahmt wurde das Programm mit dem englischen Song "Angel" und Willi Ostermanns "Heimweh nach Köln" als Zugabe. Auch die Künstler fühlten sich bei der angenehmen Gastfreundschaft von Mine Murzoglu wohl: "Vielen Dank für die Möglichkeit aufzutreten, das ist eine schöne Location," meinte Susanne Riemer am Ende.

Auch die nächsten Wohnzimmerkonzerte versprechen wieder abwechslungsreiche Unterhaltung:

LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

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