Wer macht so was?
Skulptur vom Grab des Sohnes geraubt
Wesseling - Als Gaby Kalkofen am Mittwoch, 13. September zum Grab ihres Sohnes
Bruno auf dem Friedhof Hubertusstraße kommt, stockt der Wesselingerin
der Atem: Von einem auf den anderen Tag haben Unbekannte die
Bulldoggen-Skulptur vom Grab entwendet.
Diese hatten die Eltern ihrem im Januar verstorbenen Sohn als
Verbindung zum häuslichen Familienhund aufgestellt.
Bruno liebte Hunde sehr und so sollte er auch auf seiner letzten
Ruhestätte von einem Hund begleitet werden.
„Khujo“ - so wurde die Bulldoggen-Skulptur getauft - war vom
ersten Tag des Begräbnisses bei Bruno und begleitet ihn schon acht
Monate.
„Khujo ist nicht irgendeine Skulptur. Die Auswahl dieser Skulptur,
diesen Namens sowie die Aufstellung auf dem Grab wurde bewusst aus
ganz bestimmten Gründen gewählt und stellt insbesondere aus Brunos
Sichtweise eine ganz spezielle Verbindung zu ihm - über den Tod
hinaus - her“, sagt Gaby Kalkofen.
Aber irgendwann zwischen dem Abend des 12. und des Nachmittag des 13.
Septembers wurde „Khujo“ vom Grab gestohlen.
Als Gaby Kalkofen sah, was passiert war, fehlten ihr die Worte: „Ich
konnte nur noch weinend vom Friedhof flüchten. Wir haben doch nur
noch diese Begegnungsstätte, an der wir uns unserem Bruno sehr nahe
fühlen. Als wir bemerkten, dass „Khujo“ gestohlen wurde, waren
wir entsetzt und zutiefst betroffen. Wir haben doch schon genug unter
dem Tod unseres Sohnes zu leiden und nun noch so etwas. Kaum Jemand
kann ermessen, was das mit uns macht“, sagt die Mutter im Gespräch
mit der Redaktion.
Doch sie gibt die Hoffnung auf eine Rückkehr von Khujo nicht auf und
appelliert an den Dieb, dass er die Skulptur, die einen weitaus
höheren ideellen als materiellen Wert hat, „einfach still und
leise“ wieder zum Grab zurückbringen soll.
Denn die etwa 40 Zentimeter große Figur aus Poliresin-Kunststoff ist
für die Kalkofens von ganz besonderer Bedeutung und der Verlust
trifft sie zusätzlich zur großen Trauer um den Tod des geliebten
Sohnes.
Und weil das so ist, hat Gaby Kalkofen in dem sozialen Netzwerk
Facebook ein sehr emotionales Post verfasst, in dem sie nach
„Khujo“ sucht, und welhes nach einem Tag schon über 10 000 mal
geteilt worden war.
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Die Skulptur ist übrigens nicht der erste Grabraub an Brunos letzter
Ruhestätte: Zum ersten Himmels-Geburtstag am 3. Juni hatten die
Eltern ihrem Sohn einen weißen Miniatur-Audi gebracht und auf das
Grab gestellt. Auch dieser wurde von Unbekannten gestohlen, stellte
aber nicht einen so hohen emotionalen Wert wie die Bulldoggenskulptur
dar.
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Vielleicht liest der Dieb ja mit, fasst sich ein Herz und bringt Khujo
einfach wieder zurück, damit die Bulldogge auch weiterhin über das
Grab wachen kann.
Das hoffen auch all die tausenden von Menschen bei Facebook, die den
Suchaufruf von Gaby Kalkofen geteilt haben, und in den Kommentaren
ihrer Wut und Trauer über den Diebstahl Ausdruck verliehen haben.
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Redakteur/in:Montserrat Manke |
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