39. Wesselinger Eisenbahnmarkt
Sonderfahrt im historischen Schienenbus
Wesseling - (fes) Da schlugen die Herzen der großen und kleinen
Eisenbahnfreunde gleichermaßen höher als der 61 Jahre alter
Schienenbus der Firma MAN vom Werksgelände der Häfen- und
Güterverkehr Köln (HGK) AG am Westring in Wesseling sich gemächlich
aufmachte in Richtung Godorfer Hafen.
Lokführer Wilfried Müller fuhr den knallroten Wagen über die
Gleise, wo heute die Stadtbahnlinie 16 Personen zwischen Bonn und
Köln befördert. Mehrere Sonderfahrten mit dem Schienenbus, Baujahr
1957, hatte der Verein der Köln-Bonner Eisenbahnfreunde (KBEF)
anlässlich seines 39. Eisenbahn-Marktes mit Modellbahnbörse
angeboten.Die Fahrgäste waren beeindruckt von den Industrie- und
Hafenanlagen und vor allem von dem großen Verladekran 10, wo die
Reisenden auch Gelegenheit hatten kurz auszusteigen und Fotos zu
machen. Eine zweite Tour führte von Wesseling entlang der Bornheimer
Rheinorte Widdig, Uedorf und Hersel. Auch dort legten die Gäste einen
kurzen Fotostopp ein. Diese Tour bot der Verein allerdings in diesem
Jahr zum letzten Mal an. Der Grund: Die HGK wird demnächst die
Bahnsteige zwischen Wesseling und Hersel barrierefrei ausbauen. Der
Schienenbus, den die Eisenbahnfreunde von der Rhein-Sieg-Eisenbahn
ausgeliehen hatten, ist für die Durchfahrt dann allerdings zu breit
und kann die Strecke nicht mehr befahren, erklärte Dirk Collin,
Vorsitzender der KBEF.
Im laufenden Jahr möchten die Köln-Bonner Eisenbahnfreunde einen
ihrer vier so genannten „Benrather Wagen“ auf Vordermann bringen.
Benannt sind diese 1954 gebauten Personenwagen nach den Benrather
Kohlewerken, zu denen seinerzeit die Mitarbeiter hingefahren wurden.
Die anstehende Hauptuntersuchung schlägt mit gut 25.000 Euro zu
Buche, da für die Restaurierung und Instandsetzung
Spezialwerkstätten beauftragt werden müssen. Sponsoren
unterstützten den Verein, ein Großteil kommt aber aus eigenen
Mitteln.
Die diesjährige Modellbahnbörse stieß wie die Fahrten mit
nostalgischen Schienenbus ebenfalls wieder auf große Resonanz. 17
Börsianer machten mit, einer kam sogar aus Zweibrücken in
Rheinland-Pfalz, ein weiterer aus Bielefeld.
Und dann zeigte Dirk Collin, der bei der HGK als Meister im Bereich
Licht- und Sicherungstechnik arbeitet, noch ein ganz besonderes
Schätzchen: Ein „Handmuster“, also quasi eine Art Prototyp, einer
nachgebauten KBE-Lok (Baujahr 1956) der Firma Heljan im Maßstab 1:87.
Dieses Modell ist bereits auf der Nürnberger Spielwarenmesse
präsentiert worden. Das Muster durften die Eisenbahnfreunde nun auch
während der Modellbahnbörse bestaunen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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