Babel bla Bubble. Neueste Verlautbarungen
Spannende Ausstellung von daskunstkartell im Schwingeler Hof

Bürgermeister Ralph Manzke eröffnete die Ausstellung "Babel bla Bubble. Vorläufige Verlautbarungen" in der Galerie Wesseling im Schwingeler Hof. Anschließend führte Dr. Wilhelm Künsting die Gäste durch die Räume und erläuterte einige Exponate.  | Foto: Anita Brandtstäter
  • Bürgermeister Ralph Manzke eröffnete die Ausstellung "Babel bla Bubble. Vorläufige Verlautbarungen" in der Galerie Wesseling im Schwingeler Hof. Anschließend führte Dr. Wilhelm Künsting die Gäste durch die Räume und erläuterte einige Exponate.
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Wesseling. „Babel bla Bubble. Neueste Verlautbarungen“ - so lautet der Titel der Gemeinschafts­aus­stellung der Gruppe „daskunstkartell“, die bis zum 26. Oktober in der Städtischen Ga­le­rie Wesseling im Schwingeler Hof zu sehen ist, immer an den Wochenenden Samstag/Sonntag von 15 Uhr bis 18 Uhr. Am Samstag eröffnete Bürgermister Ralph Manzke die Ausstellung: Seitdem der Turmbau zu Babel aufgrund der Sprachverwirrung auf ganzer Linie gescheitert ist, ist eins klar: In der Geschichte der menschlichen Zivilisation stand das Thema „Kommunikation“ von Anfang an weit oben – und vom Gelingen bis zum Scheitern war alles jederzeit möglich. Und heute ist die Bandbreite noch größer geworden: in Form von Friedensverhandlungen, die gar nicht erst stattfinden, in Fake News auf Social Media, bei denen viele nicht mehr entscheiden können, was richtig oder falsch ist, in unterschiedlichen Interpretationen der Begriffe Demokratie und Freiheit...

Anschließend gab der Wesselinger Autor Dr. Wilhelm Künsting weitere instruktive und pointierte Erläuterungen und führte durch die spannende Ausstellung. „Babel bla Bubble“ – diese drei Begriffe klingen nicht nur ähnlich, es geht bei allen dreien auch um das hochaktuelle Thema Kommunikation. Der Begriff „Babel“ steht für die Sprachverwirrung, die uns alle betrifft, die Silbe „bla“ ist die kürzeste Zusammenfassung für sinnentleertes, manipulatives Gerede und der Begriff „Bubble“ steht für die Abkapselung des Einzelnen. Gerade auf Social Media erlebt jeder, dass Menschen, die in unterschiedlichen, sich selbst weiter verstärkenden Blasen unterwegs sind, nicht mehr miteinander "reden" können, teilweise durch Fake-News untermauert - die meisten können nicht zwischen Fakten und Meinungen unterscheiden. Hinzu kommen erste Auswirkungen der KI, die es noch einfacher machen, wirkungsvolle Beiträge mit Fehlinformationen und Fake-Bildern zu verbreiten.

Die sechs Künstlerinnen und Künstler der Gruppe „daskunstkartell“ - das sind Janina Künsting, Dr. Wilhelm Künsting, Sabine Nurtsch, Gerhard Nurtsch, Joschi Vogel und Manni Vogel - haben sich die Aufgabe gestellt, sich nicht nur inhaltlich, sondern vor allen Dingen auch ästhetisch-künst­ler­isch mit den verschiedensten Facetten dieser Thematik auseinan­derzusetzen. Die Fragen sind: Wie gehen wir mit den heutigen Kommunikationsproblemen um? Welche Utopien kann die Kunst zu diesem Diskurs beisteuern? Wie schaffen wir es, aus unseren geistigen Blasen wieder her­auszukommen? Die Antworten finden sich in der Form von Raum-Installationen wie der Torricelli Trompete, ein Rotationskörper um die Funktion f(x)=1/x, mit weißen Luftballons gefüllt, die sich durch Aufpumpen verändern, oder dem "Weltempfänger" - ein Sammelsurium von Gefundenem der Arte Povera mit vielen ironischen Details zum Thema, Video-Projektionen wie der Blick auf den Turmbau zu Babel "im Auge des Betrachters", Fo­tos, gehäkelte "Bla Blas" mit "herausgestreckter Zunge", Sound-Collagen mit Erinnerungen und WordArt zur "Kommunikatzion" - das Web ist für die Verbreitung von Katzenbildern wie auf dem Titelbild des Katalogs gemacht - oder des Kunstbegriffs "Communitycation"

"daskunstkartell" freut sich auf viele Besucherinnen und Besucher an den nächsten drei Wochenenden. Jeder kann einen eigenen sinnlichen Zugang zum abstrakten Thema Kommunikation finden, weil die Exponate facettenreich, überraschend und humorvoll gestaltet sind. Und sie regen zum Nachdenken an über ein aktuelles und wichtiges Thema.

LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

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