„Alle wollen gute Medienarbeit“
Stadtpressesprecher Peter Adolf geht in Ruhestand

Stadtpressesprecher und Wirtschaftsförderer: Peter Adolf (65)  hat 35 Jahre die medialen Geschicke der Stadt am Rhein geleitet. Und auch wenn er diese Aufgabe nun in jüngere Hände gibt,  seine Arbeit als Journalist gibt er nicht auf, Adolf bleibt auch im Ruhestand der Journaille treu. | Foto: Montserrat Manke
  • Stadtpressesprecher und Wirtschaftsförderer: Peter Adolf (65)  hat 35 Jahre die medialen Geschicke der Stadt am Rhein geleitet. Und auch wenn er diese Aufgabe nun in jüngere Hände gibt,  seine Arbeit als Journalist gibt er nicht auf, Adolf bleibt auch im Ruhestand der Journaille treu.
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Wesseling - 35 Jahre war er Stadtpressesprecher von Wesseling, doch nun muss sich
der Mann, der die Stadt am Rhein in- und auswendig kennt, ein neues
Betätigungsfeld suchen: Peter Adolf ist ab November offiziell im
Ruhestand.

Der 65-Jährige war und ist sehr beliebt bei den Kollegen der lokalen
schreibenden Zunft. Immer freundlich, hilfs- und auskunftsbereit und
wenn er etwas nicht gleich wusste, wurde es zügig in Erfahrung
gebracht, auf eine Antwort mussten wir Lokalredakteure nie lange
warten. „Da musst Du den Peter fragen“, war ein gern benutzter
Satz im Rathaus, und das nicht nur, weil es als Bereichsleiter seine
Aufgabe war, zu antworten, er hatte einfach die beste Antwort.

Während seiner Dienstzeit hat Peter Adolf fünf Bürgermeister
erlebt: Alfons Müller (CDU), Rüdiger Kibilka (SPD), Günter Ditgens
(CDU), Hans-Peter Haupt (CDU) und jetzt Erwin Esser (SPD). Bevor er
von Müller eingestellt wurde, arbeitete Adolf als Redaktionsleiter in
Frechen für die Anzeigenblätter Frechen, Lövenich, Pulheim und
Hürth. Und noch vor seinem Studium hatte der Diplom-Betriebswirt ein
Volontariat beim Kölner Wochenspiegel gemacht.

Alfons Müller war damals der zuständige Bundestagsabgeordnete, ihm
gefiel die Arbeit des jungen Journalisten. Als auch noch die
Vorstellung beim CDU-Fraktionschef Franz Durant sowie Stadtdirektor
Reinhard Konda gut lief, entschied sich der damalige Rat der Stadt mit
Mehrheit für Adolf, der am 1. August 1983 seinen Dienst antrat.

Rückblickend habe Adolf die Erfahrung gemacht, dass jeder
Bürgermeister an einer einer guten Medienarbeit sehr interessiert
sei, sagte er dem „Werbekurier“ auf Nachfrage: „Das war schon
bei Alfons Müller so, das hat sich nie geändert. Und diese
Erwartungen muss man als Verantwortlicher für Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit erfüllen. Nach 35 Jahren kann ich wohl sagen,
dass mir dies nach den Aussagen „meiner“ Bürgermeister gelungen
ist“, so Adolf.

Zwei Ereignisse sind ihm besonders im Gedächtnis geblieben: Zum einen
der 18. Januar 1985. Seinerzeit gab es auf dem Gelände der damaligen
ROW (heute: LyondellBasell) eine schwere Explosion in der
Ethylen-Anlage mit 29 Verletzten. Im Umkreis von zehn Kilometern
barsten Fensterscheiben und wurden Dächer abgedeckt, auch in der
Innenstadt. Und dann die beiden Jahrhunderthochwasser 1993 (zu
Weihnachten) und 1995: „Die sind zwar noch gut für Wesseling
ausgegangen, aber es war ganz, ganz knapp“, erinnert sich der
65-Jährige.

Gerne blickt Peter Adolf auch auf auf seine Arbeit als
Wirtschaftsförderer zurück, seinen Kontakten in Frechen, wo es
damals schon einen Marktkauf gab, verdankt die Stadt am Rhein die
Ansiedlung des Unternehmens in Wesseling.

Auch zur Wiederbelebung des Weihnachtsmarktes trug er erheblich bei:
„Als es in Wesseling überhaupt keinen Weihnachtsmarkt mehr gab,
haben Verwaltung und Werbering es geschafft, diesen neu und
erfolgreich aufzubauen und dieser Weihnachtsmarkt ist heute noch ein
Highlight im städtischen Veranstaltungskalender“.

Adolf gehörte Aschermittwoch 1989 zur ersten Delegation, die Leuna
besuchte, er war danach regelmäßig dort und konnte den Aufbau der
Partnerschaft intensiv begleiten. Mit einer Präsentation zum Aufbau
der Partnerschaft gelang es ihm auch, in einem Wettbewerb des Bundes
erfolgreich zu sein: Wesseling und Leuna wurden vom Bund als
„beispielhaft“ für neue Partnerschaften zwischen alten und neuen
Bundesländern ausgezeichnet.

In der Zukunft will sich Adolf aber mitnichten auf der heimischen
Couch ausruhen, er wird als Journalist weiterarbeiten: „Das ist eine
Arbeit, die ich mein ganzes Leben – schon ab meiner Studienzeit –
betrieben habe. Und ich freue mich darauf, zukünftig auch mehr Zeit
für die Enkelkinder zu haben“, verrät er dem Werbekurier.
Die Nachfolge von Peter Adolf tritt Andrea Kanonenberg an. Die
36-Jährige ist ein echtes „Wesselinger Mädchen“, studierte
Linguistin, und war bislang als Fraktionsgeschäftsführerin der SPD
im Rat der Stadt Bonn tätig. 

Redakteur/in:

Montserrat Manke

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