Internationaler Frauentag und Weltgebetstag
Starke Frauen - starkes Wesseling
Wesseling. Der März ist "der Monat der Frauen" - es wurden in Wesseling der Internationale Frauentag in größerem Rahmen in der Aula Gartenstraße und der Weltgebetstag traditionell mit einem ökumenischen Gottesdienst in St. Josef gefeiert.
Internationaler Frauentag
Der Internationale Frauentag entstand als Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen sowie die Emanzipation von Arbeiterinnen. Durch einen Beschluss der Zweiten Internationalen Konferenz kommunistischer Frauen in Moskau wurde er 1921auf den 8. März gelegt. Dieses Datum wählten auch die Vereinten Nationen im Internationalen Jahr der Frau 1975 zum „Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“. In Wesseling gibt es viele aktive Frauen, die in den unterschiedlichsten Lebensbereichen wirken, arbeiten, ehrenamtlich tätig sind. Frauen mit und ohne Migrationshintergrund, Frauen, die hier neu angekommen sind oder schon lange hier leben, Frauen aus unterschiedlichsten Kulturen.
In diesem Zusammenhang hat der Integrationsrat in Zusammenarbeit mit der Stadt Wesseling und dem KÜPE e.V. Köln – Verein für kulturpädagogische Erziehung - zu einem bunten Nachmittag am Sonntag in die Aula Gartenstraße eingeladen. Als Motto der Veranstaltung hieß es „Starke Frauen – starkes Wesseling“. Und es waren viele gekommen - aus der Kommunalpolitik, aus den Vereinen, aus den Kirchen, von der Presse... Geboten wurde neben einer Podiumsdiskussion Musik, Kunst, Kinderbetreuung - und selbstverständlich Kaffee und Kuchen...
Um 14 Uhr c.t. begrüßte die Vorsitzende des Integrationsrates Giovanna Keilhau die Gäste. Bürgermeister Ralph Manzke überließ das Grußwort seiner Stellvertreterin Monika Engels-Welter, die ja viele Monate durch die Krankheit und den Rücktritt seines Vorgängers Erwin Esser den Bürgermeisterposten vertretungsweise innehatte. Und sie endete mit der Anekdote, dass ein Bekannter ihr Engagement in dieser Rolle würdigte, aber dann zugab, dass er sie bei der vorletzten Bürgermeisterwahl nicht gewählt hat, weil doch für sie als Frau die Stellvertreterposition genug sei. Auch Landtagsabgeordneter Gregor Golland freute sich über die große Veranstaltung zu diesem Anlass.
Journalistin Simone Standl, langjährige Moderatorin der WDR Lokalzeit für Köln, übernahm die Moderation der Veranstaltung und stellte auch die einzelnen Acts vor, zunächst Slammerin Einfach-Poetry, dann Kickbox-Weltmeister und Inhaber des Sport- und Gesundheitszentrum Wesseling Sven Helbach, der über die Problematik der Selbstverteidigung für Frauen referierte, Musikerin, Komponistin und Künstlerin Alexandra Stegh, die mit ihrer Frela Blue Banda einen internationalen Mix fröhlicher Lieder darbrachte und zum Tanzen einlud, aber auch die Veranstaltung mit ihrer Kunstausstellung "Weibliche Wunderbarität" bereicherte.
Höhepunkt war die Podiumsdiskussion "Gleichberechtigung und Chancengleichheit in Alltag, Beruf und Sport" mit acht Frauen, die ganz unterschiedlich im Kreis in Erscheinung treten. Die Brühlerin Lisa Puri ist Boxtrainerin, gewann die deutschen Meisterschaften 2009, 2016 und 2021, als Landestraierin von NRW trainiert sie auch Männer. Rute Djalo Leal ist Familienberaterin und Trainerin für Gewaltprävention in Köln, sie gibt außerdem Workshops für "Fuß-Ball" in Afrika und erzählt afrikanische Märchen. Die als Diplom-Wirtschaftsjuristin und Mediatorin selbstständige Carla Neisse-Hommelsheim aus Erftstadt ist stv. Bundesvorsitzende der Frauen Union der CDU. Die Brühlerin Anke Seibert ist Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt bei der Agentur für Arbeit, sie informiert, berät, unterstützt und begleitet Arbeitsuchende und Berufsrückkehrende sowie Arbeitgeber und ihre Organisationen. Die Hürtherin Aylin Kocabeygirli ist 2. stv. Bürgermeisterin und Vorsitzende des Integrationsrates der Stadt Hürth. Karolin Beloch ist Beigeordnete und Kämmerin der Stadt Wesseling, ihr unterstehen Schulamt, Amt für Kultur, Sport und Städtepartnerschaften, Amt für Umwelt, Klimaschutz und Grünflächen sowie Amt für Finanzen und Liegenschaften. Andrea Kanonenberg ist Pressesprecherin der Stadt Wesseling und leitet den Geschäftsbereich Bürgermeister. Anhand der unterschiedlichen Erfahrungen der acht Frauen wurden viele Themenbereiche kurz beleuchtet, Chancengleichheit im Sport, berufliche Perspektiven für Frauen in der Wirtschaft und in der Verwaltung, gerechte Bezahlung von Frauen, geschichtliche Stationen der Emanzipation von Frauen, Situation in verschiedenen Kulturen, Möglichkeiten des politischen Engagements...
Ergänzt wurde die Veranstaltung mit einem Kinderprogramm "Malen für Kinder", organisiert vom Kunstverein Wesseling, mit Informationsständen des "Runden Tisch für Frauen Wesseling", der Initiative "Kein Ort für Rassismus" und der "Seebrücke Brühl", die auf die Situation der Flüchtlinge im Mittelmeer aufmerksam macht und Brühl zu einem "sicheren Hafen" für Geflüchtete entwickeln möchte. Getränke und Kaffee sowie zahlreiche Kuchenspenden fanden reichlich Absatz bei der gut besuchten Veranstaltung. Herzlichen Dank an den Integrationsrat in Verbindung mit der DITIB Moscheegemeinde und Albatros International in Wesseling für die Organisation.
Weltgebetstag
Über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg engagieren sich Frauen seit über 100 Jahren für den Weltgebetstag. Zum Weltgebetstag am 3. März 2023 luden Frauen aus dem kleinen Land Taiwan ein, daran zu glauben, dass wir diese Welt zum Positiven verändern können – egal wie unbedeutend wir erscheinen mögen. Denn: „Glaube bewegt“!
Rund 180 km trennen Taiwan vom chinesischen Festland. Doch es liegen Welten zwischen dem demokratischen Inselstaat und dem kommunistischen Regime in China. Die Führung in Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und will es „zurückholen“ – notfalls mit militärischer Gewalt. Das international isolierte Taiwan hingegen pocht auf seine Eigenständigkeit. Als Spitzenreiter in der Chip-Produktion ist das High-Tech-Land für Europa und die USA wie die gesamte Weltwirtschaft bedeutsam. Seit Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine kocht auch der Konflikt um Taiwan wieder auf.
Das ökumenische Wesselinger Vorbereitungsteam aus zehn Wesselinger Frauen lud dieses Jahr ein in die Katholische Kirche St. Josef ein. Der Chor Intermezzo unterstützte wieder bei der besonderen Liedauswahl. Chorleiterin Ursula Papon hatte die Lieder einstudiert, Kantor Andrew Tessman begleitete den Chor am Klavier.
80 vorwiegend weibliche Besucherinnen und Besucher waren gekommen. Über 400 Euro konnten an Spenden gesammelt werden für Frauenprojekte weltweit. Im Anschluss an den Gottesdienst gab es wieder eine Begegnung im Pfarrsaal bei landestypischen Speisen und Getränken.
5 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.