Wesselinger Lichter mit 650 Zuschauenden
Stimmungsvolles und abwechslungsreiches Programm
Wesseling. Die Wesselinger Lichter, die ein Team des Kulturvereins RheinKlang 669 zum siebten Mal organisiert hat, hatte bei optimalem Open-Air Wetter einen großen Zulauf: 650 Besucherinnen und Besucher waren gekommen und hatten es sich auf der Rheintreppe am Anleger der Köln-Düsseldorfer und auf der angrenzenden Ruttmanns Wiese gemütlich gemacht. Eröffnet wurde das kleine Musikfestival wieder mit Gästen aus Simbabwe: Sean Mambwere, Tichaona Chikara und Terrence Kapesa, die zu den besten Tänzern im südlichen Afrika gehören, haben zum zweiten Mal mit ihren Hip-Hop-Moves beeindruckt und begeistert. Sie waren wieder auf Einladung von Kukug e.V. Kunst und Kultur Bad Godesberg in Deutschland, um neben einigen Auftritten und einem unglaublichen Abend mit Kelvin Jones im Pantheon-Theater Bonn wieder Hip-Hop Schulworkshops an Bonner Schulen zu geben.
Die 1. stellvertretende Bürgermeisterin Monika Engels-Welter übernahm in Vertretung des erkrankten Bürgermeisters Ralph Manzke die offizielle Eröffnung. Und sie sagte auch gleich den zweiten Act an: RheinSamba, eine der größten Samba-Percussion-Gruppen Deutschlands. Vor großem Publikum konnten sie rhythmisch zu guter Stimmung beitragen. Sie haben dem kürzlich verstorbenen Tomy Schoenebeck, Mitarbeiter im Rathaus und Percussionist in mehreren Musikvereinen, ihren Samba Reggae gewidmet. RheinKlang 669 hatte für ihn eine Gedenktafel aufgestellt mit einem Foto vom letzten Musikfestival, bei dem er als Sammler unterstützt hatte. Entsprechend der RheinSamba-Charakterisierung "Durch unsere Energie fangen wir die Menschen ein und geben ihnen einige glückliche Momente" gelang es wieder, dass sowohl die Mitglieder als auch die Zuhörenden einfach ihren Alltag ausblenden konnten.
Mister Whistler war der erste Gesangs-Act. Hinter diesem Künstlernamen steht der Kölner Sänger, Songwriter, Gitarrist und Pianist Stefan Pfeifer. Seine Songs erzählen von Angst und Hoffnung, Begegnungen und Verlust, gebrochenen Herzen und zerrissenen Seelen. Aber immer schwingt seine Lebenslust mit. Live präsentierte er eingängige Popmelodien, folkige Balladen, Blues und Postrock in kunstvollen Songs in einer mitreißenden Performance - mit Körper und Seele.
An diesem Wochenende war es noch streng vertraulich: die Tibello Twins, das sind die Zwillinge Pasquale und Michele Tibello aus Italien, machen bei The Voice of Germany mit. Am 27. September startet im Abendprogramm von Sat1 die 14. Staffel. Und bei den Wesselinger Lichtern begeisterten sie mit bekannten italienischen Schlagern: mit "Ti Amo" von Umberto Tozzi starteten sie ihren Auftritt und mit der zweiten Interpretation von "Bella Ciao", bekannt durch den Hugel Remix von El Profesor in der Serie "Haus des Geldes", als Zugabe beendeten sie ihn. Jetzt heißt es Daumendrücken bei der Casting-Show für die beiden sympathischen Sänger, die vor zehn Jahren der Liebe wegen in den Rhein-Erft-Kreis gezogen sind.
Im Pavillon - mit Beleuchtung - gab dann das Duo "Chille en Kölle" der Brühler Jazztrompeterin Susanne Riemer das nächste Konzert. Sie schreibt elegante und verschmitzte kölsche Texte auf Pop-Songs der letzten 60 Jahre und Latin Nummern. Da erklangen dann spannende Versionen von Burt Bacharachs "Räändröppche dröppe op meh Köppche" oder Stings "Englishman in New York" als Badorf-Lied - zur Freude des Publikums. Susanne lächelte beim Singen, manchmal etwas spöttisch, und ließ sich harmonisch und leicht von Wilhelm Geschwind auf der Gitarre mit tiefer gestimmten Bass-Saiten und Fußpercussion begleiten. Zwischendurch griff sie zu Trompete oder Flügelhorn und präsentierte angenehme Jazz-Improvisationen. Ein schönes und ganz anderes Konzert in der Abenddämmerung.
Und wieder andere Musikfacetten brachte die Liedermacherei Heimpel ein mit einer spannenden und berührenden Mischung aus zumeist eigenen Chansons, Folk und Balladen, mal nachdenklich, mal eher zum Schmunzeln. Aus den Liedern spricht die Lebenserfahrung von Mieke Stoffelen, (Gesang, Akkordeon, Ukulele, Cajon), Hermann König (Gesang und Gitarre) und Petra Herdtle (Violine). Mit viel Humor und mit verzaubernden Klängen nahmen sie auch das Wesselinger Publikum mit auf ihre musikalische Reise. Es war keine Sekunde langweilig.
Und der letzte Act an einem langen Konzertabend - die Rheintreppe war wieder stimmungsvoll mit Lichtertüten und Laternen beleuchtet - war die Domstadtbande, eine kölsche Mundart-Band, die durch die sympathische und authentische Art der Musiker schon im letzten Jahr bei den Wesselinger Lichtern begeisterte und denen diese besondere Form der Veranstaltung sehr gut gefiel. Sie hatten die Buchstaben des Bandnamens als leuchtende Aufsteller vor dem Pavillon aufgebaut. Keyboarder und Schlagzeuger waren hell bestrahlt im Pavillon, Sänger Rob Reden, die Gitarristen Deddi Kaczmarczyk und Alex Goedicke und auch der Bassist Markus Scholz - eigentlich der Ruhepol - bewegten sich wie üblich frei im Raum vor der Treppe und waren damit oft nur als schwarze "Scherenschnitte" zu erkennen. Trotzdem schafften sie es wieder, die Wesselinger zum Mitmachen zu animieren. Es wurde sogar ausgelassen auf der Promenade getanzt. Damit wurde eine abwechslungsreiche Veranstaltung bestens und in guter Stimmung abgerundet.
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