Pressekonferenz der CDU
Themen, die Wesseling bewegen
Wesseling - Nein, dazu wollten sich die Vertreter der CDU nicht äußern. Charlie
Nahlen, stellvertretender Fraktionsgeschäftsführer, orakelte so
etwas Ähnliches wie „viele Mädchen, die tanzen wollen“, doch
mehr kam nicht zur Frage, ob sich die Union der Stadt am Rhein schon
für einen möglichen Bürgermeisterkandidaten oder eine -kandidatin
entschieden habe.
Nun ja, es ist ja auch noch Zeit bis zur nächsten Kommunalwahl, und
erst mal wollen aktuelle Themen, die Wesseling bewegen, angesprochen
werden. Deshalb hatte die CDU zum jährlichen Pressefrühstück
eingeladen, und bei Rührei und Co. ging es unter anderem um die
Erweiterung des Gewerbegebietes Eichholz, das neu geplante
Überlaufbecken in Keldenich auf Thelens Wiese, die Höherlegung der
Bahnsteige und die Rheinspange.
248.000 Quadratmeter Gewerbefläche in Eichholz Süd werden nun
anstatt von einem Investor von den britischen Kanalinseln von der
Stadt Wesseling selber vermarktet werden, verkündete Urfelds
Ortsbürgermeister und Chef der CDU-Ratsfraktion Manfred Rothermund
nicht ohne Stolz. Denn er habe in Gesprächen mit dem Eigentümer, der
Familie von Joest, erreichen können, dass der Kauf mit einem
Investor, der lediglich ein paar große Hallen mit Robotern auf die
Fläche gesetzt hätte, rückabgewickelt hätte werden können.
Stattdessen ist nun ein Notartermin mit der Stadt, der genaue Preis
wurde von der Redaktion bei der Pressestelle der Stadt angefragt, wir
werden die Summe nachliefern.
Nun wolle man das Gebiet mittels Punktesystem entwickeln, je mehr
Arbeitsplätze geschaffen werden, umso mehr Punkte. „Wir wollen
vorgehen wie einst die Treuhand im Osten“, so Rothermund. Damit soll
verhindert werden, dass Firmen nicht nur kurzfristig investieren,
sondern sich länger binden.
Den Verkehr dort - vor allem an der Kreuzung der Urfelder Straße zum
Autobahnzubringer sowie weiter geradeaus nach Sechtem und ins neue
Baugebiet Eichholz - soll nach Wünschen der CDU mit einer riesigen
Ellipse gebändigt werden, außerdem mit einem zweiten Zugang von der
L190 aus. Unklar ist, was aus dem Hof von Joest wird, ein möglicher
Abriss zugunsten einer dritten Fahrspur sei „rein spekulativ“, so
Nahlen.
Mit dem neuen Gewerbegebiet einher gehen die Planungen für den
Bürgerpark Nord und Süd, der als Weiterführung des Entenfangs in
Richtung neues Baugebiet Eichholz sowie auf Urfelder Gebiet - zum Teil
hinter dem neuen Gewerbegebiet - geplant ist. Hier will man
stufenweise vorgehen.
Ein großes Thema war der Starkregen in Keldenich, hier wurden die
Pläne für das Überlaufbecken auf „Thelen’s Wiese“ neu
überarbeitet und den Wünschen der Bürger angepasst. So bleiben die
Pferde erhalten und auch der landschaftliche Charakter. 6500
Kubikmeter Wasser fasst der Notüberlauf, der in vier Becken geplant
ist. Davon zugänglich wird nur das große Becken, welches zuerst das
noch stark verschmutzte Wasser auffängt und den ersten Dreck filtert.
Dieses Becken muss dann nach den Starkregen manuell gereinigt werden.
Ein Brennpunkt gerade für das kleine Urfeld ist immer wieder die
geforderte Höherlegung der Bahnsteige an der Linie 16. Erst kürzlich
war ein Vertreter der HGK in einer Ratssitzung zu Gast und erklärte,
dass die Häfen- und Güterverkehr Köln AG möglicherweise - unter
anderem aufgrund ihrer Beförderungspflicht für Gefahrengüter - auf
der Strecke an Urfeld vorbei wieder Güterverkehr fahren lassen
könne. Angeblich nur Gefahrenstoffe und nur von und zu Wesselinger
Werken hin. Daraufhin warfen die Wesselinger Politiker der HGK
Vertragsbruch vor, und drohten rechtliche Schritte an. Mit der
Wiedereinführung des Güterverkehrs ergäben sich aber nicht nur die
Probleme der Barrierefreiheit, denn in diesem Zusammenhang berge die
angestrebte 10-Minuten-Taktung der Linie 16 nach Bonn Gefahren:
„Dann ist die Schranke in Urfeld nur noch zu“, so Rothermund.
Zufrieden hingegen waren die Unionspolitiker mit der Entwicklung in
Sachen Rheinspange 553. Nachdem Wesseling am Anfang nirgendwo in die
Planungen involviert gewesen sei, sei man nun mit allen relevanten
Initiativen und der Politik mit „im Boot“ und könne darauf
hinarbeiten, dass keine Rheinspange nach Urfeld käme: „Um es klar
zu stellen, auch wir wollen die Brücke. Aber nicht nach Wesseling.
Dann wird Wesseling noch einmal zerschnitten“, so Keldenichs
Ortsbürgermeister Paul Hambach.
Redakteur/in:Montserrat Manke |
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