Schlüsselrückgabe
„Von Sebastian I. zu Thomas dem Nächsten“
Wesseling - Der Generationenwechsel im Fasteleer, er sei vollzogen. Das war so in
etwa der Tenor der Schlüsselrückgabe an Aschermittwoch, zu der die
Vorsitzenden der dem Festkomitee angeschlossenen Vereine, die
Zugleiter und natürlich Prinz Karneval, Sebastian Illian, sein Team
sowie das Festkomitee selbst ins Rathaus gekommen waren.
So bescheinigte Bürgermeister Erwin Esser dem Festkomitee Wesselinger
Karneval bei Lachs- und Forellenschnittchen erneut dessen gute Arbeit,
und dass man in der Stadt am Rhein keinerlei Probleme mit den jungen
Prinzen habe, für Nachwuchs sei gesorgt. Aber, so Esser, ihm sei
gerade im Sitzungskarneval aufgefallen, dass dort ein starker
Generationenwechsel stattgefunden habe. Viele junge Leute, die schon
auf den Stühlen stehen, während die „Alten“ gerade erst sitzen.
Da müsse man überlegen, wie man alle „mitnimmt“.
Der neue Zugleiter Jens Broszeit berichtete offen und ungeschönt von
seinem ersten Einsatz als Zugleiter. So sei es sogar innerhalb einer
der 81 Gruppen, die beim diesjährigen Rosensonntagszug mitgegangen
waren, zu einer Schlägerei gekommen. Diese Gruppe habe man nun für
den nächsten Zug gesperrt, außerdem laufe eine Anzeige gegen die
Deliquenten.
Zwar hatte es in Wesseling am Sonntag einige schwere Schlägereien
gegeben (wir berichteten), diese hätten aber nicht unmittelbar etwas
mit dem Zug zu tun, so der unisono Tenor der Akteure. Die
„Löcher“ im Zug seien normal, und als Gegenbeispiel wurde mal
wieder Urfeld aufgeführt: „Da laufen ja die Zuschauer am Zug
vorbei“, wurde gewitzelt.
81 Gruppen hatte der große Zug, das sind zehn weniger als im Vorjahr,
dabei müsse man aber anrechnen, dass die Gruppen an sich größer
gewesen seien – 2138 Teilnehmer hatte der Zug insgesamt. Der
Kinderzug am Samstag war mal wieder Größte seiner Art im gesamten
Umland, aufgeteilt auf 35 Gruppen gingen rund 1900 Teilnehmer mit.
Außerdem wusste Broszeit zu berichten, dass kurzfristig ein privates
Auto im Zug mitfuhr, und man das Kennzeichen habe. Die größte Gruppe
war die GroWeKa mit 168 Teilnehmern. Der neue Zugleiter richtete
seinen Dank nicht nur an alle Teilnehmer, sondern insbesondere an die
Polizei, die „präsent und reaktionsstark“ gewesen sei.
Die Veedelszüch in Urfeld und Berzdorf hatten zusammen 39 Gruppen und
etwa 720 Teilnehmer.
Die Jecken feierten in dieser langen Session bei 36 großen
Karnevalsveranstaltungen, dazu kamen die vielen kleineren in den
Gaststätten oder auch Seniorenheimen.
Bürgermeister Erwin Esser dankte allen drei Wesselinger Prinzen und
den Zugleitern, FWK-Präsident Lars Westfeld hob hervor, dass
Sebastian und sein junges Team mit Alexander, Sebastian und Jens es
bei den rund 150 Auftritten geschafft hätten, die Stadtteile wieder
näher zusammenzubringen und der Prinz selbst sprach schlicht und
ergreifen von der „geilsten Zeit seines Lebens“. Der 31-Jährige
empfahl jedem, der die Chance hat, einmal Prinz zu werden, zu
ergreifen.
Und dann ging es auch schon von „Sebastian, dem Ersten zu Thomas,
dem Nächsten“, so der Bürgermeister. Denn es ist gute Tradition
bei der Schlüsselrückgabe den nächsten Prinzen vorzustellen.
Der designierte Prinz der Wesselinger Session 2020 heißt Thomas
Krusius, und wird als „Tommy I.“ die jecke Regentschaft über
Wesseling übernehmen. Sein Motto ist „Loss uns op de Sorje drieße,
un de Fasteleer geneeße".
Ihm zur Seite stehen als persönlicher Adjutant Andreas Over, Jörg
Demski für die Finanzen und Torsten Potreck als Fahrer.
Prinzenstellende Gesellschaft ist die KG Kornblumenblau.
Redakteur/in:Montserrat Manke |
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