Mit den Partnern gefeiert
Wesseling ist stolz auf seine Stadtrechte
Wesseling. Während der vergangenen zweieinhalb Jahre wurde coronabedingt wenig gefeiert in Wesseling. Am letzten Wochenende holten die Menschen nach, was sie schmerzlich vermisst hatten. Rappelvoll war die Innenstadt anlässlich des Stadtfestes und der Wessinale, und im Rathaus durfte die stellvertretende Bürgermeisterin Monika Engels-Welter drei runde Jubiläen mit einem großen Festakt begehen unter dem Motto „1972 – Das Wesseling-Jahr“: 50 Jahre Stadtrechte, 50 Jahre Neues Rathaus und 50 Jahre Städtepartnerschaft Pontivy.
Und eigentlich kam auch ein viertes Jubiläum hinzu: Ebenfalls 1972 holte Wesselings berühmte Tochter Ulrike Meyfarth (heute Nasse-Meyfarth) Gold im Hochsprung bei den Olympischen Spielen in München. All diese Ereignisse können die Bürger auch in der von Stadtarchivarin Martina Zech konzipierten Sonderausstellung im Rathaus eindrucksvoll nacherleben. Der stellvertretende Landrat Bernhard Ripp bescheinigte den Wesselingern, dass sich die Stadt zu „einem selbstbewussten Mittelzentrum und einem wesentlichen Bestandteil des Rhein-Erft-Kreises“ entwickelt habe.
Neben Pontivy unterhält die Industriestadt am Rhein auch noch Städtepartnerschaften mit Leuna in Sachsen-Anhalt, deren Bürgermeisterin Dietlind Hagenau zu den Feierlichkeiten ebenso gekommen war, wie Partnerschafts-Referent Wilfried Schott aus dem bayerischen Traunstein.
Aus Pontivy konnte Engels-Welter unter anderem den ersten Beigeordneten Michel Jarnigon, den dritten Beigeordneten Paul Le Guernic sowie den Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins Mickael Le Botian begrüßen.
50 Jahre Stadtrechte
„Wir sind unglaublich stolz auf unsere kleine Stadt am Rhein, die sich in großen Teilen neu erfunden hat, um Stadt zu werden“, sagte Engels-Welter. Um die Stadtrechte zu erwerben, hatten die Wesselinger „vom Ehrgeiz gepackt rangeklotzt.“ Zwischen 1969 und 1974 wurden große Summen in den Bau des neuen Rathauses, des Schulzentrums, der Sportanlagen, der Feuerwache und in den Ausbau der Infrastruktur investiert. 1975 wurde Wesseling zwar von Köln „geschluckt“, da die die Kölner unbedingt Millionenstadt werden wollten, ein Jahr später siegten die Wesselinger vor dem Verwaltungsgericht in Münster am 1. Juli 1976 und waren wieder selbstständig. Deswegen wird jedes Jahr am ersten Juli-Wochenende das Stadtfest gefeiert.
50 Jahre „jumelage“ Pontivy – Wesseling
Nachdem bereits 1968 erste Kontakte geknüpft worden waren, unterzeichneten die damaligen Bürgermeister von Pontivy (15.000 Einwohner) in der Bretagne und Wesseling schließlich 1972 im Schloss Rohan die Partnerschaftsurkunde um die „jumelage“, ihre Städtepartnerschaft, zu besiegeln. Durch regelmäßige Austausche, Feiern und Besuche wird diese Beziehung seit 50 Jahren mit Leben gefüllt. Erst vor kurzem hatte eine Wesselinger Delegation die „Freunde in Pontivy“ besucht.
Anlässlich der „goldenen Hochzeit“ zwischen den beiden Städten unterzeichneten Michel Jarnigon und Paul Le Guernic, der Erste Beigeordnete Wesselings Matthias Neeser und Monika Engels-Welter erneut die Partnerschaftsurkunde, Jarnigon und Le Guernic trugen sich zudem ins Goldene Buch der Stadt Wesseling ein.
Als Zeitzeugen ließ Engels-Welter noch den ehemaligen Wesselinger Beigeordneten Ulfried Schwencke und den früheren Kämmerer Bernhard Hadel zu Wort kommen, die zahlreiche Anekdoten aus der Zeit um 1972 beisteuerten. Anschließend wurde die Jubiläumsausstellung in der ersten Etage des Rathauses am Alfons-Müller Platz eröffnet, die noch bis zum 30. September zu sehen ist.
Redakteur/in:Georg Zingsheim aus Kerpen |
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