Wo lässt sich sparen?
Wesselinger Unternehmerfrühstück mit viel Informationen

Daniel von Chamier, Marc Hohenleitner (beide von der Geschäftsführung der LHD-Group), Dr. Nicole Freiberger, und Bürgermeister Erwin Esser beim Unternehmer-Frühstück, das diesmal in den neuen Räumlichkeiten der LHD-Group im Gewerbepark Eichholz stattfand. | Foto: Presseamt der Stadt Wesseling
  • Daniel von Chamier, Marc Hohenleitner (beide von der Geschäftsführung der LHD-Group), Dr. Nicole Freiberger, und Bürgermeister Erwin Esser beim Unternehmer-Frühstück, das diesmal in den neuen Räumlichkeiten der LHD-Group im Gewerbepark Eichholz stattfand.
  • Foto: Presseamt der Stadt Wesseling
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Wesseling - Es ist das Thema der Zeit: Nachhaltig wirtschaften, sparen und mit
weniger am Ende mehr haben. Und so war dann auch das zwölfte
Unternehmerfrühstück der Stadt Wesseling, zu dem der Bürgermeister
gemeinsam mit den Wirtschaftsverbänden eingeladen hatte,
folgendermaßen übertitelt: „Mit weniger mehr erreichen –
Einsparpotentiale in Unternehmen“.

Über 50 Gewerbetreibende der Stadt am Rhein trafen sich diesmal bei
der neu in Wesseling ansässigen LHD Group Deutschland, einem – laut
Pressemitteilung der Stadt – Familienunternehmen, welches
Schutzbekleidung für Feuerwehr, Polizei und Militär produziert und
weltweit vertreibt. Zu den Kunden gehört auch die Wesselinger
Feuerwehr.

Als Referentin war Dr. Nicole Freiberger von der Effizienz-Agentur NRW
eingeladen. Sie gab praktische Tipps, wie man erkenne, wo man sparen
kann und die vorhandenen Ressourcen besser nutze.

Als Beispiel wurde unter anderem der Betrieb einer Wäscherei mit 85
Mitarbeitern angeführt, die sich auf Hotel- und Krankenhauswäsche
spezialisiert haben. Durch Optimierung des Prozesswasserkreislaufes,
der Reduzierung der Abwassermenge um 35 Prozent sowie der Halbierung
des Energiebedarfes im Waschprozess würden bei einer Investition von
einmalig 150 000 Euro künftig jährlich 55.000 Euro an Frisch und
Abwasserkosten sowie 70.000 Euro an Energiekosten gespart.

Oder der Metallverarbeiter im Ladenbau: Kosten verursacht der hohe
Materialverbrauch, Kapazitätsprobleme und Materialfluss. Als
Maßnahme empfehle sich die Ermittlung von Standardlängen über den
Auftragsbestand und der Kauf auf Endmaß. Dadurch ließen sich bei
einer Investition von 1200 Euro 8000 Euro jährlich einsparen.

Freiberger zeigte anhand einer Grafik die Kostenstruktur im
produzierenden Gewerbe. Spitzenreiter sind 42,8 Prozent
Materialkosten, gefolgt von 18,2 Prozent Personalkosten (Quelle:
Statistisches Bundesamt 2016). Die Referentin erklärte, dass man
Mitarbeiter einbinden solle, um die Ressourcen zu steigern, sie
qualifizieren und ihnen Verantwortung geben soll sowie an der
Ideenfindung beteilige.

Und Freiberger wies auch darauf hin, dass die Effizienz-Agentur
kostenlose Beratungen durchführe (mehr Infos hier:
www.ressourceneffizienz.de).

Müllvermeidung, Abwärmenutzung und Job-Fahrräder, die Umstellung
auf LED-Beleuchtungen und der Ankauf von ökologischem Büromaterial
– all das gehört zum Klimaschutzkonzept und hat auch mit Sparen zu
tun. Lobenswerterweise würden die genannten Maßnahmen schon von den
meisten Wesselinger Unternehmen umgesetzt.

Erwin Esser berichtete in seiner Rede von den schon getätigten
städtischen Aktionen, die schon zum städtischen Klimaschutzkonzept
beitragen würden. Der Bürgermeister nannte als Beispiel die
Photovoltaik Anlagen, Elektro Fahrzeuge und E-Bikes im städtischen
Fuhrpark, Blockheizwerke in Neubaugebieten sowie die Umstellung der
Straßen- und Weihnachtsbeleuchtung auf LED-Betrieb.

Esser gab konkrete Firmenbeispiele in Wesseling für
Klimaschutzmaßnahmen: Die Fruchthansa beispielsweise nutze die
Abwärme der Kühlanlagen und habe das Kühlmittel umgestellt.

Das Gezeitenhaus werfe keine Lebensmittel mehr weg und Engels&Schmitz
nutze die Abwärme der Server, habe Arbeitsabläufe optimiert und
beziehe Energie aus Photovoltaikanlagen.

Das „Unternehmer-Frühstück“ wird regelmäßig von der
Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft, der IHK zu Köln –
Geschäftsstelle Rhein-Erft, der DEHOGA Nordrhein, dem
Einzelhandelsverband Aachen-Düren-Köln, der Werbegemeinschaft
Wesselinger Wirtschaft und Handel und der Wirtschaftsförderung der
Stadt Wesseling gemeinsam veranstaltet
 

Redakteur/in:

Montserrat Manke

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