Neues Forschungszentrum:
Wo das Körnchen "in Szene" gesetzt wird

Erwin Esser, Srivatsan Iyer und Laborleiter Christian Heukerroth (von links) im Technologie-Center. Iyer, Braskem-Chef von Europa, zeigt dem Wesselinger Bürgermeister das Granulat, mit dem im neuen Technologie-Center geforscht wird. Foto: Montserrat Manke | Foto:  Montserrat Manke
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Wesseling - Nicht umsonst wird der Autofahrer auf der A555 kurz vor Wesseling mit
dem Schild "Europas Chemieregion" empfangen.

Über 80 000 Menschen arbeiten im Rheinland in der Branche, und
Wesseling ist weltweit unter anderem für die Herstellung von
thermoplastischen Kunststoffen bekannt.

Diese kommen in unglaublich vielen Produkten unseres Alltags vor, zum
Beispiel Möbeln und Spielzeug. 4,5 Millionen Tonnen Polypropylen
jählich stellt die Firma "Braskem" am Standort Wesseling her, einem
von dreien in Deutschland.

Das Unternehmen mit weltweit 8000 Mitarbeitern und Hauptsitz in
Brasilien hat jetzt an der Rodenkirchener Straße das "European
Techology Center" eingeweiht, passend zum 25-jährigen Bestehen des
Standortes.

1989 fing die Shell mit dem Bau an, 91 wurde die Produktion
übernommen, 95 übernahm die Montell das Unternehmen, 2000 wurde an
die Basell verkauft, ein Jahr übernahm die "DOW" die Produktion.

Die Übernahme der Polypropylen-Anlage 2011 durch die "Braskem" sei
eine "Top-Entscheidung" gewesen, wie Hans-Jürgen Buchmann, Industrial
& Managing Director Braskem Europe in seiner Festrede zur Einweihung
sowie dem Jubiläum sagte.

Fünf Millionen Euro investierte die Braskem in das neue ETC, zurzeit
sind vier Mitarbeiter und ein Azubi in dem Forschungsgebäude
beschäftigt. Denn dort gehe es - salopp ausgedrückt - darum, "die
Körnchen in Szene zu setzen", erklärte Christian Heukerroth beim
Rundgang durch das zweistöckige hochmoderne Gebäude in
Modulbauweise.

Oder anders ausgedrückt: Hier werden die Granulate so entwickelt, wie
die die Kunden brauchen. Doch die Braskem hat den Boden der
konventionellen Granulate längst verlassen, ist mittlerweile weltweit
Markführer bei der Herstellung von Granulat aus dem nachwachsenden
Rohstoff Zuckerrohr.

In Brasilien wird dieses weit umweltfreundlichere Produkt hergestellt,
allerdings ist es auch teurer als der konventionelle Rohstoff für
das, was wir als "Plastik" bezeichnen: Eine Tonne Granulat koste 1200
Euro, solches aus Zuckerrohr etwa 30 Prozent mehr.

Wie wichtig der Standort "Köln-Wesseling" sei, betonten auch die
Kölner Wirtschaftsdezernentin Ute Berg, Dr. Güntger Horzetzky
(Staatssekretär im Wirtschaftsministerium) sowie Wesselings
Bürgermeister Erwin Esser in ihren Reden.

Esser sagte noch, dass Wesseling aber nicht gleich Chemie sei,
sondern, wer sich die Mühe mache, die Autobahnabfahrten in Godorf und
Wesseling zu nutzen, finde eine Stadt vor, welche lebens- und
liebenswert sei.

Dass man vor Ort nicht stehenbleibe, sondern weiter investiere, sagte
- auf englisch - Srivatsan Iyer, CEO & Managing Director Braskem
Europe. Auch er lobte den guten Standort und die Entscheidung vor
fünf Jahren mit Braskem nach Europa zu expandieren.

Iyer war zuversichtlich, in fünf Jahren wieder an derselben Stelle
reden zu können, dann sicher in einem weit größeren Zelt und mit
noch mehr Gästen, um weitere Meilensteine des global operierenden
Unternehmens feiern zu können.

Redakteur/in:

Montserrat Manke

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