Ulrike Meyfarth-Stadion
Zwölf Ahornbäume sind krank

Bei genauer Betrachtung ist zur erkennen, dass auch die Laufbahn bereits an einigen Stellen beschädtigt ist.  | Foto: Bettina Meyer-Engling
  • Bei genauer Betrachtung ist zur erkennen, dass auch die Laufbahn bereits an einigen Stellen beschädtigt ist.
  • Foto: Bettina Meyer-Engling

Im Ulrike-Meyfarth-Stadion müssen zwölf stark geschädigte Ahornbäume gefällt werden. Auf Antrag der Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und CDU im Rat der Stadt Wesseling, sollen pro gefällten Ahorn drei geeignete Bäume nachgepflanzt werden.

Wesseling (red). Das Ulrike-Meyfarth-Stadion ist eine der zentralen Sportstätten der Stadt am Rhein. Je sechs Ahornbäume stehen links und rechts des Eingangsbereiches. Neben den Wesselinger Schulen dient das Stadion dem Vereinssport zu Trainings- und insbesondere auch zu Wettkampfzwecken. Letzte können dort nicht mehr ausgerichtet werden, da mindestens die drei äußeren Laufbahnen durch starke Wurzeln erheblich beschädigt wurden. Eine gefährdungsfreie Nutzung der Laufbahn sei nicht mehr möglich, erste Stürze habe es schon gegeben, heißt es aus dem Vereinssport.

Bäume: Orte biologischer Vielfalt

Nach Auffassung der Stadtverwaltung sollen die zwölf Ahorne nun weichen. Muss das wirklich sein, denn gerade in Zeiten des Klimawandels ist jeder einzelne Baum wichtig für das Mikroklima der Stadt. Sie bieten als Orte biologischer Vielfalt zahlreichen Kleintieren wie unter anderem Vögeln und Insekten, einen schützenswerten Lebensraum und müssen daher - wann immer möglich - selbst geschützt werden. Gibt es hier geeignet Alternativen, um die Bäume zu retten, aber dennoch die Tartanbahn zu sanieren und weiter nutzen zu können? Ist beispielsweise der Einbau einer Wurzelsperre möglich?

Vor einer finalen Entscheidung organisierten CDU und Grüne daher eine Ortsbegehung im Stadion mit Sport- wie Baumsachkundigen. Hinrich Doering, Sprecher des NABU vom Ortsverband Wesseling nahm an der Begehung teil und bestätigte die Darstellung der Verwaltung, dass die Bäume zu früh falsch gestutzt wurden. Die Wunden konnten nicht mehr richtig verheilen und fingen an zu faulen, was bei den zwölf betroffen Stadionbäumen offensichtlich der Fall ist. Langfristig seien sie ohnehin „abgängig“. Zudem stehen diese Ahorne in Konkurrenz zu den Platanen an der Jahnstraße. Sie beeinflussen sowohl die Wasserverfügbarkeit und die Entwicklung der Platanen nachteilig.

Jeweils drei Bäume nachpflanzen

„Schweren Herzens haben wir der beabsichtigen Baumfällung zugestimmt. Aber wir machen zur Auflage, dass zeitnah, aber spätestens in der Pflanzperiode 2022/2023 pro gefällten Ahorn drei hochwertige standortgeeignete Bäume zur Kompensation nachgepflanzt werden. Das haben wir gemeinsam mit der CDU eingebracht und da sind sich alle im Rat einig“, betont die GRÜNE Ratsfrau Dr. Monika Mertens.

„Die Verwaltung muss in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umweltschutz am 8. Februar 2022 einen Plan für diese Ersatzpflanzungen vorlegen und die dazu erforderlichen investiven Mittel im Rahmen des nächsten Haushalts berücksichtigen“, ergänzt Ralf Engelmann, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN. „Eine Verrechnung mit bereits für Ersatz- und Ergänzungspflanzungen eingestellten Haushaltsmitteln darf nicht erfolgen“.

Platanenallee dauerhaft erhalten

Die Koalitionsfraktionen stimmten dafür, die Tartanbahn in Teilen zu sanieren: Die im Bereich der Laufbahn sichtbaren Wurzelanhebungen müssen herausgeschnitten und die Laufbahn wiederhergestellt werden. Dabei ist es erforderlich, die für die Anhebungen verantwortlichen Wurzeln zu analysieren, um exakt festzustellen, von welchen Bäumen die Wurzeln stammen. Vom Ergebnis hängt ab, ob eine Wurzelsperre für eine künftige grundlegende Sanierung der Tartanbahn eingebaut werden muss. Nach ausführlicher Sichtung der Situation vor Ort ist nicht auszuschließen, dass die Wurzelanhebungen im Bereich der Tartanbahn ursächlich auf die Platanen zurückzuführen sind.

Für die Grünen ist klar: Im Bereich des Stadions sind sämtliche Maßnahmen zu ergreifen, um sowohl sichere und gute Trainings- und Wettkampfbedingungen zu gewährleisten als auch die stadtbildprägende Platanenallee dauerhaft zu erhalten.

Redakteur/in:

Ulf-Stefan Dahmen

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