Schauspiel Studio Oberberg
Die Deutschlehrerin

Ein Paar, das sich lange nicht gesehen hat, zwischen Liebe, Verrat und Tod.  | Foto: Vera Marzinski
  • Ein Paar, das sich lange nicht gesehen hat, zwischen Liebe, Verrat und Tod.
  • Foto: Vera Marzinski

Wiehl. Das Schau-Spiel-Studios Oberberg zeigt zum Start der neuen Spielzeit das Zwei-Personen-Stück „Die Deutschlehrerin“ nach dem Roman von Judith W. Taschler in einer Bühnenfassung von Thomas Krauß.

Regisseurin Anna Franziska Pflitsch hat eine bravouröse Inszenierung geschaffen.

Mit einem Brief beginnt das Stück - den schrieb Mathilda im September 1986 an Xaver. Darin hieß es: „Ich freue mich auf unsere Zukunft!“ Aber offensichtlich kommt es ganz anders, denn zweimal 16 Jahre später findet nach langer Funkstille ein E-Mail Austausch statt und die Geschichte geht weiter.

Mathilda und Xaver waren mal ein Paar - insgesamt 16 Jahre. Sie arbeitete als Deutschlehrerin und finanzierte das Leben beider, solange Xaver noch studierte. Dann kam der große Erfolg, zumindest für Xaver. Er entwickelte sich zu einem gefeierten Jugendbuchautor mit der „Engel Trilogie“. Allerdings mit Geschichten, die er von Mathilda geliefert bekam, ohne Mathilda in seinen Büchern zu erwähnen. Und eines Tages war er einfach weg. Heiratete eine andere, die aus reichem Hause stammte - und bekam einen Sohn.

Das war 2002. Nach 16 Jahren treffen Mathilda und Xaver durch einen scheinbaren Zufall wieder aufeinander. Xaver ist von Exfrau Denise getrennt und sein Sohn Jakob verschwand, als er eineinhalb Jahre alt war.

Den Roman zu Füßen

Zunächst agieren die Darsteller auf der Bühne - auf der der Roman in Großformat als Podest dient - wie in zwei Räumen. Und das, indem sie keinerlei Augenkontakt haben. Der wird umso intensiver, als sie aufeinandertreffen. „Erzähl doch mal, was Du so gemacht hast“. Wie das halt so bei einem Wiedersehen nach vielen Jahren ist. Langsam annähernd und dann kommt doch die Vergangenheit zur Sprache.

Im zweiten Teil zelebrieren die beiden das, was sie früher gern gemacht haben: Geschichten erfinden. Dieses Mal sind es Geschichten um ein verschwundenes Kind. Oder eigentlich doch nicht einfach Geschichten, sondern es geht um die Wahrheit. Was ist damals geschehen?

Auf eine Achterbahn heftigster Gefühle begeben sich Gisbert Möller als Xaver Sand und Sabine Müller als Mathilda Kaminski.

Gisbert Möller ist seit Jahren ein brillanter Darsteller im Wiehler Theater. Sabine Müller spielt in diesem Zwei-Personen-Stück mit ihm auf Augenhöhe.

Ein 90-minütiges fesselndes Duell. Was bleibt am Schluss? Doch die Liebe?

Aufführungen

Die nächsten Vorstellungen sind  am 2., 4. und 5. Oktober, jeweils um 19.30 Uhr, Sonntag, 6. Oktober, 18 Uhr, im Wiehler Theater an der Warthstraße 1. Karten an der Abendkasse. Weitere Infos und Termine unter www.theater-wiehl.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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