Hört ihr die Peißhörner?
Ein alter Brauch wird „gelebt“

Mit den aus Baumrinde gefertigten Hörnern lassen die Kinder am Pfingstsonntag von sich hören. Foto: Volker Stache
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  • hochgeladen von Angelika Koenig

Wiehl. Tradition wird im Ernteverein Drabenderhöhe 1957 e.V. groß geschrieben. So wird der Verein am Pfingstsonntag, 5. Juni, wieder einen alten Brauch pflegen: Das „Pfingsthornblasen“! Wer in den frühen Morgenstunden in den Drabenderhöher Ortsteilen Scheid, Löher Hof, Altdorf, Biesengarten/ Marienfelder Straße, Am Höher Berg/ Höherdahlstraße und Drabenderhöher Staße lautes Röhren und unbekannte Laute vernimmt und glaubt, es seien irgendwelche Rindviecher ausgebüxt, der irrt. Es sind vielmehr die Kinder und Jugendlichen (zwischen 6 und 14 Jahren) aus diesen Ortsteilen, die mit ihren „Peißhöernern” (Pfingsthörnern) vom Treffpunkt an der alten Linde im Ortsteil Scheidt aus durch die Straßen von Haus zu Haus ziehen, um nach alter Väter Sitte den Dorfbewohnern frühmorgens ein frohes Pfingstfest zu wünschen.
Die Töne aus den aus Eschenrinde selbst gefertigten „Peißhöernern” klingen dumpf und unterschiedlich bizarr anmutend. Ihr durchdringender Klang ist unüberhörbar und alle Nachbarn, wohl vorbereitet auf dieses „Pengstbloosen”, halten Schokolade, Bonbons oder Geld für die jungen Bläser bereit. „Wer das nicht mitbekommt beziehungsweise nicht wach geworden ist, der sollte sich schnell einen Termin beim Ohrenarzt machen“, so der Vorsitzende des Erntevereins Volker Stache.
In früheren Zeiten erhielten die Jungen und Mädchen auf ihren Gängen Naturalien wie „Hotzeln”, „Schnetzeln”, „jedruhte Quetschen” oder auch Eier, die zu Hause am Mittag dann zu „Peißkoochen” als 2 Zentimeter dicker Eierkuchen mit Weißbrot und Speck verarbeitet und gemeinsam gegessen wurden.
Wer mitmachen möchte, einen Besuch wünscht oder Informationen benötigt, der meldet sich unter Telefon 0163/ 6917170 bei Volker Stache.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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