Alte Mühle wird zur Kita
Endlich raus aus den Containern
Wo jahrhundertelang Korn gemahlen wurde, spielen demnächst Kinder: An der Repschenrother Mühle in Bielstein entsteht die neue Kita Bechtal. Im Sommer 2024 soll die Einrichtung der Johanniter öffnen.
Derzeit liegen die Räume der Johanniter-Kindertagesstätte in unmittelbarer Nähe der alten Mühle, in einem aus Containerelementen zusammengefügten Gebäude. Diese Übergangslösung blickt nun ihrem Ende entgegen: Bis zum Beginn des Kindergartenjahres am 1. August 2024 soll das Projekt Realität werden.
Die Pläne dazu sind in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses der Stadt Wiehl präsentiert worden. Sie sehen vor, den historischen Baubestand um einen modernen Bau mit dem äußerlichen Charakter einer Scheune zu ergänzen. So kommen Kinder und Erziehende in den Genuss einer Kita, die neueste Anforderungen erfüllt und zusätzlich den Charme eines alten Fachwerkgebäudes verströmt.
Platz für 80 Kinder
Die neue Einrichtung wird 80 Kindern Platz bieten, aufgeteilt in vier Gruppen. Vorgesehen ist eine U3-Betreuung. Außer der Kita-Leitung finden künftig zwölf Mitarbeitende, drei Auszubildende sowie die Inklusions- und Hauswirtschaftshelfende Platz in dem Komplex. Verwirklicht wird das Vorhaben durch eine private Investorin, die Eigentümerin der Mühle ist. Die Gestaltung liegt in Händen des Reichshofer Architekturbüros Hillnhütter. Bereits frühzeitig haben alle Beteiligten an der Konzeption mitgewirkt.
Der Mietvertrag zwischen Eigentümerin und Johannitern ist auf über 30 Jahre angelegt.
Stadt mit 500.000 Euro beteiligt
Die Stadt Wiehl leistet ihrerseits einen Baukostenzuschuss in Höhe von 500.000 Euro. Bürgermeister Ulrich Stücker freut sich über das Zustandekommen des Projekts: „Ohne dieses herausragende bürgerschaftliche Engagement der Investorin wäre ein solches Vorhaben nicht zu verwirklichen“. Die neue Kita bedeutet einen weiteren Schritt hin zur familienfreundlichen Stadt. In wenigen Jahren sind in Wiehl unlängst mehr als 100 Kita-Plätze neu geschaffen worden.
Repschenrother Mühle
Die Repschenrother Mühle gilt als die Keimzelle Bielsteins und als ältestes Gebäude des Ortes, das sich bereits auf der Mercatorkarte von 1575 findet. Die Bäckerfamilie Herhaus betrieb die Mühle bis in die 1960er-Jahre und nutzte die Räume noch in den Neunzigern zum Backen. Was die Geschichte angeht, so soll die Betreuung in der Kita darauf Bezug nehmen und das Thema Wasser und Mühle in den Mittelpunkt rücken. Die Außenanlagen direkt am Haus sowie die benachbarte Freizeitanlage an der Jahnstraße bieten dazu viele Möglichkeiten.
Derzeit laufen im Wohnhaus Entkernungsarbeiten. Diese helfen dabei, ein Bild vom Zustand der Gebäudesubstanz zu gewinnen.
Auf dieser Grundlage können die nötigen Maßnahmen zur Gebäudesanierung und -restaurierung bestimmt werden. In Kürze sollen die Arbeiten zum Abriss des jüngeren Anbaus beginnen, wo zuletzt ein Getränkemarkt untergebracht war. An dieser Stelle wird der scheunenartige Neubau mit einer Nutzfläche von rund 450 Quadratmeter Platz finden. Die Räume im Altbau bieten voraussichtlich rund 400 Quadratmeter.
Redakteur/in:Beate Pack aus Oberberg |
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