Interkulturelles Gärtnern
Erntefest beim Biogarten-Projekt

Mit so reicher Ernte und so fröhlicher Stimmung zeigt das interkulturelle Gartenprojekt, mitinitiiert von Isolde Werst und Franz Meuter (2/3.v.l.) | Foto: Ute Sommer
  • Mit so reicher Ernte und so fröhlicher Stimmung zeigt das interkulturelle Gartenprojekt, mitinitiiert von Isolde Werst und Franz Meuter (2/3.v.l.)
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WIEHL - Herbstzeit ist Erntezeit und ebendiese Ernte fällt im Nutzgarten der
beiden syrischen Familien von Majda und Emad Khansheikhouni sowie
Ziehrea und Waddah Alsaeed in diesem Jahr reichlich aus.
Die mannigfaltige Palette der Erträge reicht von stattlichen
Kohlrabi, Hokkaido-Kürbissen, Mangold, Mais und Bohnen, über
Zucchini, Gurken, Auberginen und Kartoffeln, bis hin zu aromatischen
Erdbeeren, Weintrauben und unterschiedlichsten Sorten von Minze. Über
die Gemüse -und Obst-Überschüsse  aus dem ökologischen Anbau 
freuen sich befreundete Syrer und die Nachbarn in Oberwiehl.
Das private Erntefest wird in fröhlicher Runde mit Kindern und
Freunden bei einer frischen Tasse Tee gefeiert.  Hier trägt ein
erstaunliches Projekt Früchte, das erst zu Beginn dieses Jahres aus
der Taufe gehoben wurde. In Zusammenarbeit mit der Flüchtlingshilfe
Wiehl entwickelten Mitglieder der BI Oberberg Süd für den
Atomausstieg und die Energiewende die Idee eines interkulturellen
Biogarten Projektes, das über das gegenseitige Kennenlernen und die
Selbstversorgung hinaus, eine sinnvolle Freizeitgestaltung für die
entwurzelten und oft traumatisierten Menschen ermöglichte.

Günther Weymans, Vermieter der Familien Khansheikhouni und Alsaeed,
begrüßte die Initiative spontan und so entstand auf einer bisherigen
Rasenfläche  von 18 mal zwölf Metern der neue Garten. Von den
„Wiehler Flüchtlingen“ beteiligten sich 35 Personen aus 
verschiedenen Unterkünften, die den Mitinitiatoren Isolde Werst und
Dr. Franz Meuter im Frühjahr beim Pikieren der etwa 5.000 Pflanzen
halfen, die in deren Folientunnel herangezogen worden waren.

Später hieß es dann ab ins Beet, jäten, gießen und warten. Gegen
den Rat der  Einheimischen kultivierten die Neu-Oberwiehler auch ihre
Tomatenpflanzen im Freiland, was daheim im syrischen Hausgarten bisher
beste Erträge sicherte, sich im regnerischen Oberberg aber nachteilig
auf das Gedeihen von „Solanum lycopersicum“ auswirkte. Deshalb
planen Waddah und Emad, neben der Bewirtschaftung der Gartenfläche
und den beiden Hochbeeten, den Bau eines kleinen Gewächshauses.

- Ute Sommer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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