Musik ohne Grenzen
HBW-Bewohner werden zu Harfen-Spielern

Angelika Stückemann (2.v.r.) und Bürgermeister Ulrich Stücker (3.v.r.) besuchten Bewohner und Mitarbeiter des HBW-Wohnhauses und probierten gemeinsam die neue Veeh-Harfe aus. | Foto: HBW
  • Angelika Stückemann (2.v.r.) und Bürgermeister Ulrich Stücker (3.v.r.) besuchten Bewohner und Mitarbeiter des HBW-Wohnhauses und probierten gemeinsam die neue Veeh-Harfe aus.
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Wiehl - Dank der Förderung der Bürgerstiftung Wiehler Kulturgüter konnte
das Haus für Menschen mit Behinderung (HBW) eine Veeh-Harfe
anschaffen; das Instrument wurde eigens für Menschen mit Handicap
entwickelt.

Sobald sich aus den ersten Tönen eine Melodie erkennen lässt,
stimmen alle mit ein. „Kein schöner Land“ schallt dann durch die
Tagbetreuung im „Haus Am Konradsberg“ des Hauses für Menschen mit
Behinderung(HBW).

Dort leben 36 Menschen mit einer geistigen Behinderung. Viele von
ihnen haben bereits das Rentenalter erreicht und besuchen tagsüber
die hauseigene Rentnerbetreuung. Musik spielt eine riesige Rolle: Es
wird gesungen, Musik gehört oder Schlager-Memory gespielt. Auch wenn
die jüngeren Bewohner am Nachmittag von ihrer Arbeit kommen, geht es
im Haus Wohnhaus „Am Konradsberg“ weiter musikalisch zu, zum
Beispiel, wenn sich der hauseigene Chor zur Probe trifft.

Als HBW-Geschäftsführer Jens Kämper das erste Mal eine Veeh-Harfe
sah, dachte er sofort an die Bewohner des „Hauses Am Konradsberg“.

Das Besondere an diesem Instrument: Es kann von jedem gespielt werden
- ohne Notenkenntnisse und jahrelangen Musikunterricht.

Die Veeh-Harfe entwickelte der Landwirt Hermann Veeh Ende der 80er
Jahre für seinen mit Trisomie 21 geborenen Sohn. Dieser liebte Musik,
war aber nicht in der Lage, selber ein Instrument zu spielen. So
entwickelte der Vater ein Instrument mit eigener, vereinfachter
Notenschrift - einfach in der Handhabung und schnell zu erlernen.

Dank der Bürgerstiftung Wiehler Kulturgüter haben nun auch die
Bewohner „Am Konradsberg“ die Möglichkeit, selber ein Instrument
zu spielen. Die Stiftung förderte die Anschaffung einer Veeh-Harfe
inklusive Zubehör und Unterricht zu 100 Prozent.

Nun besuchten Angelika Stückemann, Geschäftsführerin der Stiftung,
und Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker in seiner Funktion als
Vorstandsvorsitzender der Stiftung das Haus, um sich ein Bild vom
Einsatz des Instruments zu machen.

Die Stiftung unterstützt Projekte aus den Bereichen Kultur- und
Denkmalpflege sowie Heimatpflege und Heimatkunde. Und zur Kulturpflege
gehört die Förderung von Musik.

„Dieses Projekt ist bei uns auf offene Türen gestoßen, da es
Menschen die Möglichkeit gibt, selber zu musizieren“, erklärte
Angelika Stückemann.

Die beiden HBW-Mitarbeiterinnen Kristin Soest und Laura Isenhardt
werden von der Wiehler Veeh-Harfen-Dozentin Silvia Lenzing geschult,
das Instrument zu stimmen und die Bewohner im Spiel mit der Harfe
anzuleiten.

Anlässlich des Besuchs der Stiftungsvertreter stellte die Dozentin
das Instrument vor und lud ein, es auszuprobieren.

Das ließ sich Bürgermeister Stücker nicht zweimal sagen und
versuchte sich an der Harfe - auf Anhieb mit Erfolg. Und sobald aus
den ersten Tönen eine Melodie erkennbar wurde, sangen alle mit.

„Es ist schön zu sehen, für welche Freude wir hier sorgen
können“, zeigte sich Stücker von dem Projekt überzeugt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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