Goldener Trog
Heimatverein legt „Goldenen Trog“ frei
Wiehl. Engagierte Mitglieder des Wiehler Heimatvereins haben den „Goldenen Trog“ im Wiehler Pfaffenberg wiederbelebt. Der Eingang des gut 1.100 Meter langen und 58 Meter tiefen wasserführenden Erzbergwerkstollen, das „Mundloch“, wurde in Teamarbeit von umgestürzten Bäumen und Wildwuchs befreit und freigelegt. Der Bereich um den Stolleneingang wurde im Umkreis von fünf Metern gesäubert. Der Wasserlauf ist nach dieser Aktion wieder gut sichtbar und auch der Weg zum Trog ist inzwischen gefahrlos zu begehen.
„Viele Wiehlerinnen und Wiehler wissen um die Bedeutung dieser Wasserstelle im Pfaffenberger Siefen und besuchen regelmäßig den Goldenen Trog. Es gab und gibt auch ‚Heinzelmännchen‘, die dort immer mal wieder pflegerisch tätig geworden sind“, sagt der Vorsitzende des Wiehler Heimatvereins Hans-Jörg („Emma“) Stoffel, der mit zehn Mitgliedern und schwerem Werkzeug am vergangenen Wochenende auf dem historischen Grund aktiv war.
Besondere Wasserstelle
Diese besondere Wasserstelle unterhalb der Tropfsteinhöhle hat Generationen von Wiehlern mit Trinkwasser versorgt. Das heutige Bodendenkmal hat eine bewegte Geschichte: Ab dem Jahr 1825 wurden in diesem Stollen rund 1.123 Tonnen Eisenstein gefördert. Bis zum Jahr 1922 wechselte die Grube fünfmal den Besitzer. Vom letzten Eigentümer, der „Eisenstein Betzdorf“, erwarb der Aggerverband den stark wasserführenden Bergwerksstollen und baute oberhalb der Öffnung zwei Pumpenhäuser.
Bis 1960 diente der Trog der Wassergewinnung und -versorgung der Wiehler Bevölkerung.
Der Eingang des Goldenen Trogs war durch das Hochwasser am 3. Mai 2001 verschüttet worden und konnte damals mit Hilfe der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden freigelegt und restauriert werden. Der Heimatverein Wiehl will das historische Gelände im Pfaffenberger Siefen jetzt dauerhaft instand halten.
„Der Anfang ist gemacht, aber das Bachbett muss noch tiefer freigelegt werden, um das Gitter am Mundloch wieder montieren zu können“, sagt Stoffel.
Den Goldenen Trog erreicht man vom Reisebus-Parkplatz unterhalb der Tropfsteinhöhle über einen rund 500 Meter langen Wanderweg hinab.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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