Zuspruch ist wichtig
Hospizbegleiter: Ab April sind Ausbildungen am Bildschirm möglich

Die Menschen brauchen gerade in dieser Zeit den Beistand, die Anregung und das Gespräch, so Anke Bidner (r.) und Evelin Bottenberg von den Maltesern. Laptops werden verliehen. | Foto: Sabine Eisenhauer/Johannes-Hospiz Oberberg Stiftung
  • Die Menschen brauchen gerade in dieser Zeit den Beistand, die Anregung und das Gespräch, so Anke Bidner (r.) und Evelin Bottenberg von den Maltesern. Laptops werden verliehen.
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Wiehl - Dank einer Tablet-Spende der Johannes-Hospiz Oberberg Stiftung
begleiten die Malteser die Menschen verstärkt online und bilden
außerdem ab April am Bildschirm für den Hospizdienst aus.

„Die Sehnsucht nach Beistand, Anregung und persönlichem Austausch
ist derzeit sehr groß“, so die Erfahrung von Anke Bidner, die seit
Anfang Februar die Trauerdienste sowie die Hospizdienste für Kinder,
Jugendliche und Erwachsene der Malteser im Oberbergischen Kreis
leitet.

In der Pandemie mit ihren Kontaktbeschränkungen wollen die Malteser
auf diese Bedürfnisse eingehen und die Menschen daher verstärkt
virtuell erreichen.

Möglich macht das auch die Spende von drei Tablets im Wert von 850
Euro durch die Johannes-Hospiz Oberberg Stiftung an die Malteser. Die
Rechner wurden von den Maltesern bereits mit entsprechenden Programmen
versehen.

„Wir verleihen sie nun an Ehrenamtliche und an die von uns
begleiteten Menschen, die kein digitales Endgerät besitzen“,
erklärt Anke Bidner. In der bereits erprobten Praxis funktioniere das
sehr gut: „Kürzlich haben wir unseren ersten Gruppenabend digital
durchgeführt und dabei eines der Tablets einer 85-jährigen
Ehrenamtlichen zur Verfügung gestellt.“

Das intuitive Bedienen des Geräts sei für sie problemlos möglich
gewesen. Und vor allem: „Ihre Begeisterung und Freude über das
Wiedersehen waren riesig“, schildert Anke Bidner.

Ausbildung ehrenamtlicher Mitarbeiter

Die Malteser werden nun außerdem digital in die Ausbildung zur
ehrenamtlichen Mitarbeit im Hospizdienst starten. Der Lehrgang beginnt
online am Mittwoch, 14. April, mit edem Vermitteln eines
grundsätzlichen Wissens über Kommunikation, Familiensysteme,
Palliativversorgung und rechtlichen Grundlagen der Hospizarbeit.
„Damit auch Berufstätige dabei sein können, finden unsere
virtuellen Treffen in den Abendstunden statt“, informiert Anke
Bidner.

Der Lehrgang führt über insgesamt 100 Stunden und befähigt für den
Dienst mit Erwachsenen sowie mit Familien mit lebensverkürzend
erkrankten Kindern und Jugendlichen. Die vorgesehenen praktischen
Übungen zur Selbsterfahrung finden ausgerichtet an der Pandemie und
den entsprechenden Vorgaben durch die Behörden bei persönlichen
Treffen statt.

Dass das Malteser-Leitmotiv „Weil Nähe zählt“ auch virtuell sehr
gut umgesetzt werden könne, das habe sie bei ihrer Ausbildung zur
Lehrgangsleiterin erlebt, berichtet Heike Paas, stellvertretende
Leiterin der Trauer- und Hospizdienste der Malteser im Oberbergischen
Kreis. „Menschen, die sich zuerst fremd waren, fanden online
zusammen und es entstanden enge persönliche Beziehungen, bei denen
auch ganz offen über eigene Gefühle gesprochen werden konnte.“

Diese Erfahrung teilt Evelin Bottenberg, die das Trauerzentrum
Oberberg der Malteser mit Sitz in Wiehl leitet. Derzeit begleiten sie
und ihre Ehrenamtlichen zwischen fünf und zehn trauernde Menschen bei
Einzelsitzungen via Computer.

„Am Bildschirm lassen sich die

Gefühlslage und die Bedürfnisse des Gegenübers viel besser
wahrnehmen als am Telefon“, sagt Evelin Bottenberg. Auch die
Begleitung sterbender Menschen und ihrer Angehörigen sei daher
virtuell gut zu leisten, ergänzt Heike Paas.

Weiterhin wird Sterbebegleitung nach Corona-Test und Absprache mit
Behörden und Betroffenen bei persönlichen Be-

suchen durchgeführt.

Details sowie Anmeldung zum Hospizhelfer-Lehrgang bis 19. März bei
Anke Bidner (anke.bidner@malteser.org oder 01 60/90 14 11 24). Weitere
Infos auch unter www.hospizarbeit-wiehl.de.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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