Brodesser besucht erstmals Hospiz
Informationen über ambulante und stationäre Arbeit

Steffen Lengsfeld (Regionalvorstand Johanniter), Dr. Carsten Brodesser (MdB), Jens Stube (Pflegedienstleiter Hospiz), Conny Kehrbaum (Leitung ambulanter Hospizdienst Malteser), Dr. Jorg Nürmberger (Stiftungsberater Johannes-Hospiz Oberberg Stiftung). | Foto: Fördervereins der Hospizarbeit in Wiehl
  • Steffen Lengsfeld (Regionalvorstand Johanniter), Dr. Carsten Brodesser (MdB), Jens Stube (Pflegedienstleiter Hospiz), Conny Kehrbaum (Leitung ambulanter Hospizdienst Malteser), Dr. Jorg Nürmberger (Stiftungsberater Johannes-Hospiz Oberberg Stiftung).
  • Foto: Fördervereins der Hospizarbeit in Wiehl
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Wiehl - „Man hat ja irgendwie etwas Scheu, wenn man zum ersten Mal ein
Hospiz betritt“, erläuterte Bundestagsabgeordneter Dr. Carsten
Brodesser (CDU) bei seinem ersten Besuch im Johannes-Hospiz in Wiehl.
Doch das offene Raumkonzept und die kommunikative Atmosphäre des
Hauses hätten seine anfänglichen Bedenken schnell in Luft
aufgelöst, ergänzt der 51-jährige Volkswirt.

Der Abgeordnete hatte auf Einladung von Dr. Jorg Nürmberger von der
Johannes-Hospiz Oberberg Stiftung das Haus besucht und sich dort über
die ambulante und stationäre Hospizarbeit für die Region informiert.
Der Politiker nahm sich viel Zeit für das Gespräch mit
Johanniter-Regionalvorstand Steffen Lengsfeld als Träger des Hauses,
Conny Kehrbaum als Leiterin und Koordinatorin des Ambulanten
Hospizdienstes der Malteser Wiehl/Nümbrecht, mit
Johanniter-Pflegedienstleiter Jens Stube und Dr. Jorg Nümberger.

Die im Haus praktizierte und einzigartige Ordenskooperation zwischen
Johannitern und Maltesern skizzierte Regionalvorstand Steffen
Lengsfeld. Für die Menschen könnten dank ihr ein umfassendes Angebot
an stationärer und ambulanter hospizlich-palliativer Versorgung sowie
eine professionelle Trauer-

begleitung bereitgehalten werden. Lengsfeld informierte über die
Aufnahmekriterien für das stationäre Hospiz, den
überdurchschnittlichen Betreuungsschlüssel und die hochgradige
Auslastung der zehn Hospizplätze.

Dem Motto „Leben bis zuletzt“ folgend, biete das Johannes- Hospiz
einen geschützten Ort, an dem Menschen mit fachlich kompetenter und
liebevoller Begleitung ihren letzten Lebensweg gehen könnten,
erklärte Pflegedienstleiter Jens Stube. Dazu tragen unter anderem das
Erfüllen letzter Wünsche, Seelsorgeangebote, ein weitläufiges
Gartenareal und die zahlreichen ehrenamtlichen Hospiz-Helferinnen und
-helfer der Malteser bei. Auch Angehörige werden im Johannes Hospiz
sowie im Trauerzentrum Oberberg der Malteser von qualifizierten haupt-
und ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleitern unterstützt.

„Allerdings werden wir von den Kostenträgern betriebswirtschaftlich
einer allgemeinen Pflegeeinrichtung gleichgesetzt, woraus sich in
Konsequenz eine finanzielle Unterdeckung ergibt“, erläuterte
Lengsfeld. Denn die Kassen finanzieren nur 95 Prozent der Kosten.

In diesem Zusammenhang komme auch der Johannes Hospiz-Oberberg
Stiftung eine große Verantwortung zu, diese nicht von den Kranken-
und Pflegekassen refinanzierten Kosten von jährlich rund 150.000 Euro
für das stationäre Hospiz und die ambulante Hospizarbeit sowie die
Trauerarbeit zu requirieren.

Dass die Arbeit der ambulanten Hospizdienste außerhalb des
stationären Hospizes noch viel zu wenig genutzt werde, merkte
Koordinatorin Conny Kehrbaum von den Maltesern an: „Vieles, wofür
die Hospiz- und Palliativbewegung steht - wie Schmerztherapie,
Symptomlinderung und psycho-

soziale und seelsorgliche Begleitung - kann mittlerweile auch im
häuslichen Umfeld umgesetzt werden.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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