Fairer Basar
Kleine Schritte für gerechte Welt

Auf großes Interesse stieß das Warenangebot beim fairen Basar. | Foto: Christian Melzer
  • Auf großes Interesse stieß das Warenangebot beim fairen Basar.
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Wiehl. Ein buntes und vielfältiges Angebot, beste Stimmung, aber auch kritische Diskussionen: Der zweite Wiehler „Faire Basar“ rund um fair gehandelte Produkte lockte nach Drabenderhöhe.
Im Stadtteilhaus waren zahlreiche Anbieterinnen und Anbieter vertreten. So präsentierte sich der Weltladen Nümbrecht mit Dekorativem und Accessoires für den Ostertisch. Hier wie auch am Stand eines Wiehler Geschäftes konnten die zahlreichen Besucherinnen und Besucher zauberhafte Kleidung erwerben – und dabei sicher sein, dass bei der Herstellung faire Löhne gezahlt worden sind.
Daneben spielte auch Ucycling eine wichtige Rolle. Begeisterung riefen die „Bretzi“-Tiere von Künstlerin Christine Bretz aus abgelegten Pullovern hervor, zerfledderte Jeans wurden in hübsche Taschen verwandelt. Die Patchworkdecken des Nähkreises der evangelischen Kirchengemeinde bestanden aus Stoffresten. Den Fairtrade-Horizont erweiterten die Aktiven von „Solawi (Solidarische Landwirtschaft) Oberberg“ und nahmen den fairen Umgang mit hiesigen Landwirten in den Fokus - wie auch Vertreter des Imkervereins Wiehl.
Den Höhepunkt des Abends bildete die Modenschau, bei der es nicht nur neue, sondern vor allem gebrauchte Mode präsentiert wurde. Die Musik dazu lieferten historische Weisen, gespielt von den Ensembles Chapelloise und Kurtzweyl sowie deren Freunden.
Eröffnet hatte den Basar Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker, der die vielen engagierten Kräfte lobte, die hinter dem Warenangebot steckten und deren Anliegen es sei, fair im Sinne von anständig, gerecht und ehrlich nicht nur mit ihrer unmittelbaren Umgebung, sondern auch mit den Menschen anderer Länder umzugehen. Diese sollten nicht Opfer von enthemmtem Konsum und Gier werden, so der Bürgermeister.
Was fairer Handel dazu beitragen kann, beleuchtete eine Diskussionsrunde, an der als Expertin Andrea Richert von Fairtrade Deutschland teilnahm. Sie beantwortete auch kritische Fragen der weiteren Diskussionsteilnehmer Verena Kahl (Gleichstellungsbeauftragte im Rathaus), CDU-Ratsmitglied Udo Dabringhausen und Michael Adomaitis von der Fairtrade-Steuerungsgruppe Wiehl.
Andrea Richert zeigte ermutigende Fairtrade-Beispiele von Frauen, die in Kenia Blumen züchten oder in Indien Baumwolle produzieren. Wo Fairtrade kontrolliert, werden Benachteiligungen und Belästigungen deutlich reduziert, steigen Löhne und Arbeitsschutz, Selbstsicherheit und Aufstiegschancen.
Dennoch sei Fairtrade oft zu Kompromissen genötigt, erläuterte Richert, etwa bei der Produktion für Discounter. Auf deren Preisgestaltung habe die Organisation keinen Einfluss.
Das Fairtrade-Siegel garantiere dem Verbraucher, dass die Erzeuger in den Blick genommen und die Einhaltung von Standards kontrolliert werden.
Die Ehrenamtlichen der Fairtrade-Steuerungsgruppe Wiehl, die den Basar organisiert hatten, sind überzeugt: Je mehr kleine Schritte von immer mehr Menschen unternommen werden, desto fairer kann es zugehen auf der Erde. Das bezieht sich auch auf die aktive Mitarbeit in der Steuerungsgruppe: Weitere Mitglieder sind willkommen.

Kontakt:
Michael Adomaitis, 01 70/6 39 01 23, oder Corinna Kawcyzk, Telefon 0 22 62/9 91 95.

Redakteur/in:

Beate Pack aus Oberberg

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