Die Wiehl neu erleben
Ohne Scheuklappen in die Zukunft
Wiehl - (gh) Das kleine Flüsschen Wiehl schlängelt sich doch relativ
unbeobachtet und bescheiden durch das Städtchen, das ihren Namen
trägt. Sollten die Überlegungen, die zurzeit im Rathaus konkret
angedacht sind, in die Realität umgesetzt werden können, wird der
Namenspate bald aber aus seinem Schattendasein heraustreten und das
Stadtbild ein gutes Stück weit mehr als bisher bereichern.
Die Stadt Wiehl hatte im Rahmen ihres „Integrierten
Stadtteilentwicklungskonzepts“ 15 Arbeitsgemeinschaften von
Landschaftsarchitekten, Wasserbauingenieuren und Stadtplaner
aufgerufen, Ideen zu entwickeln, wie das über vier Hektar umspannende
Areal zwischen Freizeitbad - Eissporthalle - Kurpark - Wiehlpark und
dem Wheelpark neu gestaltet werden könnte, um den Stadtkern
attraktiver für Bürger und Gäste werden zu lassen.
Zwölf Büros reichten letztendlich ihre Arbeiten ein und ein
Preisgericht, das sich aus Vertretern von Rat, Verwaltung und externen
Fachleuten zusammensetzte, musste entscheiden. Nun stehen zwei Sieger
fest, die allerdings den Juroren vor ihre Entscheidung unbekannt
waren, damit Neutralität und Unvoreingenommenheit gewährleistet
blieb.
Greenbox Landschaftsarchitekten Schäfer und Pieper, Köln, mit
weiteren Partnern (darunter das Wiehler Ingenieurbüro Donner und
Marenbach) sowie eine Arbeitsgemeinschaft um die Düsseldorfer
Landschaftsarchitekten FSWLA dürfen sich über das ausgelobte
Preisgeld von je 25.000 Euro freuen. Ihre Pläne waren so
überzeugend, dass sie nun aufgefordert sind, ihre Vorstellungen zu
konkretisieren.
Bürger einbeziehen
Vorausgegangen war ein Bürgerbefragung, denn „uns ist es ganz
wichtig, die Wiehler in die weiteren Überlegungen eng einzubinden“,
sagte Bürgermeister Ulrich Stücker.
Daher waren alle eingereichten Pläne für zwei Wochen in der
Wiehltalhalle ausgestellt und konnten in Ruhe begutachtet werden.
Mitarbeiter der Verwaltung und des Projektbegleitenden Büros
postwelters + partner, Dortmund, standen für Erläuterungen zur
Verfügung und nahmen Anregungen, Hinweise und Ergänzungswünsche der
Besucher auf. Dabei spricht Nina Vollmann, die das Dortmunder Büro
vertritt, begeistert von der enormen Qualität und dem hohen Niveau,
die die Pläne der Erstplatzierten auszeichnen.
Der in das Projekt eingebundene Aggerverband spricht von einer
ökologischen Bereicherung, sollten die Vorstellungen r in die
Realität umgesetzt werden.
Aber bis dahin wird noch reichlich Wasser die Wiehl hinab laufen, denn
nach der Bürgerbefragung, die nun ausgewertet wird, und weiteren
Beratungen, müssen die beiden verbleibenden Büros die Pläne
entsprechend modifizieren.
„Ende des Jahres werden wir wissen welches Büro letztendlich den
Zuschlag bekommt. Dann können wir ins Detail gehen“, hält Ulrich
Stücker fest.
„Es sind erst einmal Ideen, die es zu konkretisieren gilt und es
muss auch geklärt werden, was machbar ist, denn in dem Areal gibt es
natürlich auch privat genutzte Flächen. Hier sind Gespräche und
Abstimmung notwendig. Wir sollten aber ohne Scheuklappen an die
Aufgaben herangehen.“
Auch müssen entsprechende Anträge zur finanziellen Förderung
gestellt werden, denn allein kann die Stadt Wiehl solch ein
Mammutprojekt nicht stemmen.
„Aber wenn alles so läuft, wie wir uns das vorstellen, könnte der
erste Abschnitt zur Umgestaltung der Wiehlaue 2019 begonnen werden“,
resümiert der Bürgermeister.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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