30 Jahre Partnerschaft
Partner Wiehl und Jokneam

Die Delegation aus Jokneam wurde vor dem alten Wiehler Rathaus herzlich empfangen – unter dem entsprechenden Fahnenschmuck.  | Foto: Christian Melzer
  • Die Delegation aus Jokneam wurde vor dem alten Wiehler Rathaus herzlich empfangen – unter dem entsprechenden Fahnenschmuck.
  • Foto: Christian Melzer

Wiehl. Eine Städtepartnerschaft, die bereits über 30 Jahre existiert und gelebt wird, verbindet die Stadt Wiehl mit der israelischen Stadt Jokneam. Jetzt konnte das Jubiläum endlich nachträglich gefeiert werden.

1991 unterzeichneten der damalige Wiehler Stadtdirektor Werner Becker-Blonigen und Bürgermeister Wilfried Bergerhoff in Jokneam (Yoqne’am)/Israel die Partnerschaftsurkunde. 2021 konnte das Ereignis aufgrund der Pandemie nicht festlich begangen werden. Nun war eine Delegation aus Israel zu Gast. Jokneams Bürgermeister Simon Alfasi reiste mit Personalchefin Limor Sela, den Ratsmitgliedern Yaron Chen und Yuri Magner sowie dem Übersetzer Alexander Mann vom 18. bis 22. Mai an. Vorausgegangen war der Besuch einer offiziellen Wiehler Delegation vom 21. bis 24. März 2023 in der Partnerstadt in Israel. Der offizielle Teil des Besuchs startete mit dem Ratsempfang am Freitagvormittag. Angekommen waren die Gäste bereits einen Tag zuvor.

„Es ist ein Beleg der tiefen Freundschaft, dass wir heute hier zusammenkommen“, so Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker. Dies sei ein maßgeblicher Verdienst von Simon Alfasi, der seit über 35 Jahren Bürgermeister in Jokneam ist. Viel Engagement und Herzblut steckten Gerhard und Iris Hermann all die Jahre in den Freundeskreis Wiehl-Jokneam, so Stücker: „Sie haben maßgeblich dazu beigetragen, dass diese Städtepartnerschaft so lange und intensiv besteht.“ Er betonte, dass es eine besondere Freude sei, 30 Jahre nach Unterzeichnung der Urkunde dieses Jubiläum zu feiern. Eigentlich wären es nun 33 Jahre, doch Corona ließ keine Feierlichkeiten zu. Stücker freute sich für diesen Besuch auf viele Gespräche mit dem Blick zurück auf die vergangene Zeit, aber auch mit dem Blick nach vorne mit der Frage, wie gestalten wir zukünftig Städtepartnerschaften.

Bürgermeister Simon Alfasi betonte, dass die Kleinstadt Jokneam zehn Partnerstädte habe – unter anderem in Frankreich, Kroatien und USA – aber „mit Wiehl haben wir die beste Beziehung“. Er sei stolz auf die 30-jährige Erfahrung und die Begegnungen zwischen den Menschen und Familien. Der Kontakt habe 1972 angefangen und 1978 gab es eine erste Unterzeichnung. Es sei es wichtig, solche Abkommen abzuschließen: „Das Fundament ist die Verbindung zwischen verschiedenen Familien.“

Da sich Jokneam zu einem „Silicon Valley des Nordens“ durch einen entsprechenden Industriepark mit viel High-Tech entwickelt habe, sollte hier mehr Austausch stattfinden und auch im Bereich Kultur. Beide Städte lägen in grüner Landschaft und Alfasi betonte „Wir haben Glück, dass wir sehr gute Bürgermeister auf beiden Seiten haben und beide stolz sind auf die Bevölkerung.“ Um dies zu bekräftigen, überreichte er als Gastgeschenk ein Hamsa. Das schützende Handsymbol ist im Orient bei den Juden als Hand der Mirjam und bei den Christen als Hand der Maria bekannt.

Die Freundeskreis-Wiehl/Jokneam-Vorsitzende Judith Dürr-Steinhart fand, dass sich gerade ein Wochenende mit einem Brückentag eigne, wieder eine Brücke zu schlagen für diese Freundschaft und Partnerschaft und zudem deren 30-jähriges Bestehen gemeinsam zu feiern, neu zu beleben und zu vertiefen. Entstanden seien Städtepartnerschaften wie diese aus den leidvollen Erfahrungen und Folgen des 1. und 2. Weltkriegs und der daraus folgenden Notwendigkeit, Frieden und Freundschaft zu schaffen. In der heutigen Zeit sei es besonders wichtig und notwendig, Hand in Hand an dem Freundschafts- und Friedenswerk weiter zu wirken und, um dieses fortzuführen, eine Zukunftsstrategie zu entwickeln, so Dürr-Steinhart.

Nach dem Empfang und der Werksbesichtigung bei der Firma Bergische Achsen BPW konnten die Gäste bei einem Spaziergang durch die Innenstadt die städtebauliche Entwicklung der Wiehler City begutachten und anschließend eine Führung rund um Schloss Homburg und das Museum dort erleben.

Bevor am Samstagabend die Jubiläumsfeier „30 Jahre Städtepartnerschaft Wiehl-Jokneam“ stattfand, stand eine Fahrt nach Köln mit Führung durch das Jüdische Köln mit anschließendem Besuch eines Kölner Brauhauses auf dem Programm. Und auch für den Sonntag war einiges für die Delegation geplant – zunächst in Rhöndorf eine Führung durch die Ausstellung „Konrad Adenauer 1876-1967. Rheinländer, Deutscher, Europäer“ mit Schwerpunkt auf den deutsch-israelischen Beziehungen, sodann die Besichtigung des Konrad-Adenauer-Hauses und abschließend ein Ausflug auf den Drachenfels und den Petersberg. Am Montagmittag erfolgte von Düsseldorf aus der Rückflug nach Israel.

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RAG - Redaktion

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