50 Jahre Stadtrechte
Zahlreiche prominente Wünsche zum runden Wiehler Geburtstag

Fast 50 Jahre an der Spitze der Stadt Wiehl: Dr. Dieter Fuchs (1973 bis 1979), Werner Becker-Blonigen (1979 bis 2015) und der amtierende Bürgermeister Ulrich Stücker. | Foto: Christian Melzer
  • Fast 50 Jahre an der Spitze der Stadt Wiehl: Dr. Dieter Fuchs (1973 bis 1979), Werner Becker-Blonigen (1979 bis 2015) und der amtierende Bürgermeister Ulrich Stücker.
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Wiehl - Jede Menge prominenter Gratulanten, historische Fotos und ein Blick
nach vorn durch Bürgermeister Ulrich Stücker: Der kleine Festakt zum
50. Jahrestag der Stadtwerdung war eine Würdigung des Jubiläums,
wenn auch unter Corona-Bedingungen.

Vor dem Einstieg in die eigentliche Tagesordnung der Ratssitzung
begrüßte Bürgermeister Ulrich Stücker Ratsmitglieder und Gäste zu
der halbstündigen Festlichkeit, darunter auch die ehemaligen
Verwaltungschefs Dr. Dieter Fuchs und Werner Becker-Blonigen.

Gratulanten

Auf den Tag 50 Jahre nach der offiziellen Stadtwerdung Wiehls am 22.
Juni 1971 gab es zum Auftakt eines Videoreigens einen alten
Nachrichtenfilm des WDR. Anschließend standen Grußbotschaften
politischer Prominenz an: wie in Corona-Zeiten üblich, in Form von
Video-Grüßen.

Ministerpräsident Laschet

Als erster Gratulant erschien NRW-Ministerpräsident Armin Laschet auf
der Leinwand. „Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern, ist es
gelungen, Wiehl mit viel Engagement und einem starken
Gemeinschaftsgeist zu Ihrer Stadt und zu Ihrer Heimat zu machen“,
sagte er und betonte die Wichtigkeit von Heimat in diesen Zeiten -
auch für die vielen Flüchtlinge und Vertriebenen, die in der
Vergangenheit nach Wiehl gekommen seien. Laschet beschrieb Heimat als
einen Ort, der Geborgenheit gibt. „Wiehl ist ein solcher Ort“, so
der Ministerpräsident.

Innenminister Reul

NRW-Innenminister Herbert Reul blickte in die Geschichte der
Stadtwerdung, auf den Zusammenschluss der Gemeinden Bielstein und
Wiehl 1969. „Das war vielleicht auch bei Ihnen nicht von Anfang an
eine Liebeshochzeit, sondern eher eine Vernunftehe, aber die halten ja
häufig am längsten.“ Die Verleihung der Stadtrechte sah er als
eine Würdigung des erfolgreichen Zusammenschlusses.

Scharrenbach und Löttgen

Die Bauministerin des Landes NRW, Ina Scharrenbach, und
CDU-Fraktionsvorsitzender Bodo Löttgen gratulierten als Duo. „Wiehl
ist eine große Stadt im Kleinen“, sagte Ina Scharrenbach, die
darauf hinwies, dass die Kommune seit 2017 rund elf Millionen Euro vom
Land bekommen hat: „Damit Sie Ihre Ideen umsetzen können für die
Zukunft in Wiehl und genauso in den einzelnen Ortsteilen.“ Bodo
Löttgen schaute zurück auf die Zeit, als er mit zehn Jahren 1969 auf
das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium gekommen war. Viele Verbindungen und
Freundschaften seien geblieben. „All das ist ein gutes Stück Heimat
für mich“.

Regierungspräsidentin

und Landrat

Die Kölner Regierungspräsidentin Gisela Walsken lobte die
Weltoffenheit Wiehls, beispielhaft mit Blick auf die Integration der
Siebenbürger Sachsen. „Dass die Verleihung der Stadtrechte eine
gute und richtige Entscheidung war, zeigt sich in der Entwicklung
Wiehls in den vergangenen fünf Jahrzehnten“, unter-

strich sie. „Wiehl hat sich in dieser Zeit enorm gemacht“, fand
auch Jochen Hagt, Landrat des Oberbergischen Kreises, in seinem
Grußwort und stellte fest: „Wiehl ist zu einer der wichtigsten
Kommunen im Oberbergischen geworden.“

Dr. Dieter Fuchs

Auf die Zeit der Stadtwerdung und die weitere Entwicklung blickte
anschließend Dr. Dieter Fuchs zurück, Wiehler Stadtdirektor von 1973
bis 1979. „Liebe Stadt Wiehl“, formulierte er, „1971 warst du in
einer Situation, die ganz schrecklich war.“ Fuchs spielte darauf an,
dass Wiehl damals die ärmste Stadt in NRW war, unter Aufsicht des
Landes-Innenministeriums stand und seine Vertreter oft in Düsseldorf
„bitte, bitte“ sagen mussten, um an Geld zu gelangen. „Du, liebe
Stadt Wiehl, hast dich dieser Heraufstufung würdig erwiesen.“

Werner Becker-Blonigen

Sein Nachfolger im Amt, Werner Becker-Blonigen, verband die
Glückwünsche mit der Rückschau auf seine jahrzehntelange Amtszeit
als Stadtdirektor und Bürgermeister und die Entwicklung „vom
Aschenputtel zur Vorzeigestadt“. Für ihn lag die Initialzündung
zum späteren Erfolg nicht im Jahr 1971, sondern 1980: „Damals kam
dieser Schub in die Stadt: Die freiwillige Rückgabe der Anerkennung
als Luftkurort erfolgte, weil die dort formulierten Auflagen der
Entwicklung dieser Stadt starke Grenzen setzten.“ Es folgten
Riesensprünge, und „nach und nach bekam die Stadt eine Kontur, die
man heute als selbstverständlich ansieht“.

Bürgermeister Stücker

Die Video-Glückwünsche ergänzte Bürgermeister Ulrich Stücker mit
einer kurzen Rede. Vor allem richtete er den Blick nach vorn. Denn:
„Die Entwicklung der Stadt Wiehl ist ein fortwährender Prozess, der
nicht endet.“ Innovation und Mut seien nötig, um künftige
Herausforderungen zu meistern, insbesondere den Klimaschutz.

„Es muss unser Ziel sein, das beste für alle Bevölkerungsgruppen
zu erreichen“, betonte der Bürgermeister. „Weltoffenheit, Respekt
und Toleranz plus Innovationsbereitschaft“ nannte h Stücker als
Säulen einer erfolgreichen Zukunft für Wiehl. Die Bürgerinnen und
Bürger ermunterte er ausdrücklich, sich aktiv an der Entwicklung der
Stadt zu beteiligen.

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