Festival der Menschlichkeit
Abschotten ist keine Lösung

Handpansound und Rhythmus bot eine Bonner Gruppe mit Anke Sauer-Fresen. | Foto: Harald Röhrig
  • Handpansound und Rhythmus bot eine Bonner Gruppe mit Anke Sauer-Fresen.
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Schladern - Rund um kabelmetal stieg das vierte „Festival der Menschlichkeit“,
mit der Intention, auf die fatale Situation der Menschen aufmerksam zu
machen, die aus ihren Ländern flüchten müssen.

Vertreter von Seawatch und der Bonner Seebrücke schilderten die
dramatische Situation der Menschen, die das Mittelmeer in
Schlepperbooten überqueren wollen.

Viele können sich aber nicht retten, sondern ertrinken darin. So
sprach zum Beispiel Kurt Schiwy, der das Sterben im Mittelmeer auf
einem Boot der Seenorettung selbst miterlebte, von den tödlichsten
Grenzen der Welt. Der Bornheimer: „Das Sterben im Mittelmeer muss
aufhören!“ Lara-Rosa Saalfeld berichtete über die schlimme
aktuelle Situation in Afghanistan.

Der Windecker Jörn Wiertz präsentierte unter dem Titel „Mehr
Menschlichkeit - abschotten ist keine Lösung“ eine Installation aus
Bauzäunen. Symbolisch hatte er die farbigen Umrisse von Somalia,
Eritrea, Syrien, Irak, Afghanistan und Myanmar mit Gittern
eingeschlossen.

Dazu gab es konkrete Informationen über die Flüchtlingsströme aus
den einzelnen Ländern auf Infotafeln. Ungewöhnliche Unterhaltung und
Musik auf der Bühne präsentierten Melchi aus Kamerun, Olli Ditzel,
das Duo Hara und Samida sowie eine Handpan-Gruppe aus Bonn. Diese
Handpfannen werden wie Trommeln mit den Händen geschlagen und
ermöglichen den Zugang zur Musik auch vielen Menschen, die keine
Noten lesen können, berichtet Anke Sauer-Fresen, die Leiterin der
Gruppe. Eine orientalische Tanzperformance zeigte die Windecker Gruppe
Halea Kalã.

Der Name stammt vom einem Vulkan auf Hawaii, und vulkanische Energie
und die sonnige Lebensfreude des Orients strahlt auch die Tanzgruppe
aus. Halea Kalã besteht sieben Jahren, trainiert einmal in der Woche
und sucht aktuell noch Verstärkung. Mittlerweile haben sich die
Frauen ein großes Repertoire im Orientalischen Tanz und im
Tribaldance (amerikanischer Gruppentanz) erarbeitet:

Sie glänzen in fetzigen Trommelsoli, überzeugen selbstbewusst in
Gypsiestücken und greifen dabei auch auf Accessoires wie Schleier und
Handlichter zurück. Für das Festival hatten sie sich eine Zeitreise
in die Welt der 20er Jahre ausgedacht. In zwei Tribal-Fusionen und
einem Trommelsolo zeigte die Gruppe ihre Experimentierfreude. Auch an
die Kinder wurde gedacht. Sie konnten sich vor aufgebauten Tipis
schminken lassen, in denen auch Dreadlock-Kunst, Henna malen und Yoga
geboten wurden, Außerdem gab es jede Menge Infostände und Workshops.

Bei dem Festival wurden insgesamt 2250 Euro Spenden für verschiedene
Organisationen gesammelt: 612 Euro erhielten die Ärzte ohne Grenzen,
600 Euro Seawatch, 523 Euro die Windecker Kulturinitiative für ihre
Baumpflanzaktion KultUrwald und 515 Euro das Zentrum für politische
Schönheit.

Organisator Stefan Steinhausen hob hervor, dass dieses Festival ohne
das tolle Teamwork und die ehrenamtlichen Helfer und Macher nicht
möglich gewesen wäre.

- Harald Röhrig

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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