Sicherheit geht vor
Alte Linde muss weichen

Bedrohlich nahe stand der nicht mehr standsichere Baum an der Kapelle. | Foto: Harald Röhrig
  • Bedrohlich nahe stand der nicht mehr standsichere Baum an der Kapelle.
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Windeck-Rosbach - Mitarbeiter einer Fachfirma fällten in Rosbach eine etwa 260 Jahre
alte Linde, die neben der denkmalgeschützten Kapelle am Heidchen
stand und mit ihr zusammen ein ortsbildprägendes Ensemble bildete.
Der Baum war als Naturdenkmal geschützt und musste fallen, weil er
nicht mehr standsicher war. Er hätte auf die Kapelle direkt nebenan
sowie drei weitere Wohnhäuser stürzen können, erläuterte Hans-Gerd
Steinheuer vom Umwelt- und Naturschutzamt des Kreises.

Vor allem den Anwohnern wird künftig etwas fehlen. „Schon wenn wir
morgens aufstehen und aus dem Fenster sehen, werden wir den
stattlichen Baum vermissen“, sagten gestern Franz-Josef Bernhard und
Christoph Brück. Die untere Naturschutzbehörde, die auch für die
Verkehrssicherheit am Naturdenkmal zuständig ist, betreute die Linde
schon seit Jahrzehnten. Schon lange stellten die Fachleute fest, dass
die Rosbacher Linde schwächelte. Sie war von Baumpilzen befallen,
konnte das aber nicht mehr kompensieren, und bildete auch keine neuen
Wurzelanläufe aus. Außerdem wurden auch noch Brandkrustenpilze
festgestellt, die den Stamm zusätzlich schädigten.

Deshalb konnte der Baum sein Laub und seine Kronen nicht mehr richtig
versorgen, weiß Diplom-Geograf Steinheuer. Das konnte man auch beim
genaueren Hinsehen feststellen, denn die Linde hatte im oberen Bereich
nur noch ganz kleine Blätter, einige Äste begannen dürr zu werden.
Erst im Juli hatten Experten das Naturdenkmal mit Spezialsensoren
ausgerüstet und festgestellt, dass der Riese wegen der mangelnden
Standfestigkeit zeitnah gefällt werden musste. Die Facharbeiter
konnten den großen Baum allerdings nicht so einfach umlegen, sondern
mussten Schritt für Schritt vorgehen. Zunächst wurden die Äste im
unteren Bereich mit einem Hubsteiger abgesägt, dann die in luftiger
Höhe. Danach wurden die verzwieselten Stämme des Baums Schritt für
Schritt von oben abgetragen, damit nichts auf die angrenzenden Häuser
stürzen konnte.

- Harald Röhrig

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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