Ausstellung Friedenskirche in Schladern
Bilder-„Schatz“ ist bis Ostern zu sehen

Ein Selbstbildnis von Karl Christian Peters aus Schladern.    | Foto: Schmidt
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  • Ein Selbstbildnis von Karl Christian Peters aus Schladern.   
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Schladern - Ein Bilder-„Schatz" aus Privatbesitz ist bis Ostern in der
Friedenskirche in Schladern zu bestaunen. Zum Friedenskirchenkonzert
mit der Windecker Folkgruppe „Die Zaiten-Pfeiffer" zeigte der
Evangelische Kirchbauverein Schladern in einer Vernissage dreißig
wundervolle Gemälde und Zeichnungen des früh verstorbenen
Schladerner Künstlers Karl Christian Peters.

Bisher waren diese Bilder nach seinem frühen Tod im Jahr 1944 für
die Öffentlichkeit erst einmal bei einer Ausstellung im Kreishaus in
Siegburg im Jahr 1988 zu bestaunen.

Mit deutschen und internationalen Volksliedern ab dem Mittelalter
sowie aktuellen Liedern aus dem Radio sorgten die Zaiten-Pfeiffer für
gute Laune. Warm fiel dazu das Abendlicht in die Kirche. Alle sieben
Musiker sangen nicht nur, sie zeigten auch ihr Können an den
verschiedenen, wechselnden Instrumenten. Im ansprechenden
Liederrepertoire schimmerte ein Hauch Revoluzzertum durch. Besungen
wurden die Sehnsucht nach Freiheit und Liebe, die Lebenslust und die
Hoffnung aufs Getragen werden von einer höheren Macht durch
Vertonungen, etwa die vom deutschen Liedermacher Reinhard Mey „Ich
trag dich durch die Nacht".

In die Ausstellung führte der Vorsitzende des Kirchbauvereins Frieder
Döring ein. Sebastian Döring vertiefte das Wissen, denn fast alle
gezeigten Bilder sind im Privatbesitz der Familie, die als Verwandte
des Künstlers sein Erbe hüten. Fast alle Bilder hängen bis heute in
Peters Geburtshaus. Nachdem der Vater im Ersten Weltkrieg gefallen
war, zog es die Mutter, Auguste Peters, mit ihren drei kleinen Kindern
aus Duisburg zurück in ihren Heimatort Schladern. Sohn Karl Christian
war das älteste Kind und wurde 1911 geboren.

Die Karriere des jungen Mannes, der an den Kölner Werkschulen und der
Akademie der Bildenden Künste München studiert hatte, war auf dem
besten Weg und seine Schaffenskraft stand in voller Blüte, als der
Zweite Weltkrieg seinen Tribut als Soldat einforderte. Ein erster
Lazarettaufenthalt gewährte ihm eine kurze Frist, um eine Fülle von
Landschaftsbildern, meist Aquarelle, zu malen. Hierbei kam seine
außerordentliche Fähigkeit, Bilder detailgetreu aus dem Gedächtnis
zu malen nochmal, stark zum Ausdruck. Eine zweite Verwundung
überlebte Peters nicht. Im November 1944 erlag er seinen
Verletzungen.

Tragisch für dieses große Talent ist auch, dass viele seiner Werke,
darunter Wandgemälde aus dem rheinischen Volksleben für das
Kölnische Stadtmuseum und Fresken in einer Siegburger Schule,
ebenfalls im Krieg zerstört wurden. Umso kostbarer ist der kleine
Bestand, der unversehrt blieb. Auch als Maler von Werbeplakaten und
als Illustrator für das Feuilleton des „Kölner-Stadt-Anzeiger"
hatte er sich einen Namen gemacht.

- Sylvia Schmidt

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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